Neues Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“
900 Millionen Euro stellt die Bundesregierung Waldbesitzenden zur Verfügung, damit diese ihre Wälder an die Folgen der Klimakrise anpassen können. Bundesminister Özdemir betonte, Ziel dieses „gewaltigen Wald-Klima-Pakets“ sei es, dass der Wald „vom Patienten zum Klimaschützer werden kann“. Das Programm läuft bis 2026.
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„Mit 900 Millionen Euro unterstützen wir Waldbesitzende dabei, ihre Wälder an die Folgen der Klimakrise anzupassen“, erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zum Start des neuen Waldförderprogramms. Bis Ende dieses Jahres können bereits 200 Millionen Euro abgerufen werden, die gesamte Laufzeit erstreckt sich bis 2026.
Gefördert werden mit dem Programm "Klimaangepasstes Waldmanagement" kommunale und private Waldbesitzende, die sich je nach Größe ihrer Waldfläche dazu verpflichten, elf beziehungsweise zwölf Kriterien über zehn oder 20 Jahre einzuhalten.
Özdemir betonte: „Unsere Wälder brechen unter der Last der Klimakrise regelrecht zusammen. Damit der Wald vom Patienten zum Klimaschützer werden kann, starten wir jetzt ein gewaltiges Wald-Klima-Paket“.
Erweiterung der Baumartendiversität
Zu den Kriterien zählt etwa, dass auf fünf Prozent der Fläche die Wälder sich natürlich entwickeln sollen. Dies wird bei einer Fläche über 100 Hektar verpflichtend, unter 100 Hektar freiwillig sein. Weiterhin geht es um den Erhalt oder – falls erforderlich – die Erweiterung der klimaresilienten, standortheimischen Baumartendiversität, zum Beispiel durch Einbringung von Mischbaumarten über geeignete Mischungsformen.
Es ist ein weitgehendes Verbot von Düngung und Pflanzenschutzmitteln vorgesehen, eine Anreicherung und Erhöhung der Diversität an Totholz sowie ein Vorrang für Naturverjüngung. Kahlschläge sollen tabu sein. Alle Kriterien sind auf der Seite des Bundeslandwirtschaftsministeriums einsehbar.
Das neue Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ ist Teil der „Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement“. Dafür stehen aus dem Klima- und Transformationsfonds 900 Millionen Euro im Rahmen der Finanzplanung bis zum Jahr 2026 bereit.
Antragsstelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
Förderanträge können ab dem 12. November online bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gestellt werden. Im Jahr 2022 gestellte Anträge werden auf de-minimis-Basis bewilligt, also mit einer Förderung von maximal 200.000 Euro in drei Jahren. Für Anträge ab dem Jahr 2023 strebt das BMEL eine beihilferechtliche Freistellung an, damit die de-minimis-Auflage wegfallen kann. Wer gefördert wird, muss einen Nachweis eines anerkannten Zertifizierungssystems über die klimaangepasste Waldbewirtschaftung erbringen.