Hurd: Deutschland muss in der Nato bleiben

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22. Januar 1990 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit Hurd: Deutschland muss in der Nato bleiben

22. Januar 1990: Der britische Außenminister Douglas Hurd kommt für drei Tage zu einem offiziellen Besuch in die DDR. Er bekennt sich zum Recht der Deutschen auf freie Selbstbestimmung, stellt aber die ausdrückliche Bedingung, ein vereintes Deutschland müsse Mitglied der Nato sein.

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Der britische Auenminister Douglas Hurd ist am 22.01.1990 zu einem mehrtägigen Besuch in der DDR eingetroffen.

Außenminister Hurd in der DDR

Foto: picture-alliance/dpa

Abwartende Haltung Großbritanniens

Hurd kommt als Gast von Außenminister Oskar Fischer nach Ostberlin. Er trifft die gesamte DDR-Führungsspitze. Es geht Hurd vor allem darum, sich ein eigenes Bild von der inneren Lage zu machen und die demokratischen Umwälzungen zu würdigen.

Trotz der freundlichen Gespräche ist nicht zu übersehen, dass Großbritannien beim Einigungsprozess noch eine abwartende Haltung an den Tag legt.

Vor der Presse sagt Hurd, die westlichen Staaten unterstützten die staatliche Einheit Deutschlands - wenn dabei die Interessen der Nato und der Europäischen Gemeinschaft (EG) gewahrt blieben.

Hurd würdigt den spürbaren Willen der DDR-Führung zur demokratischen Erneuerung. Er rechne mit einer "schrittweisen Beschleunigung der Kooperation nicht nur mit Großbritannien, sondern auch zwischen der EG und der DDR“, sagt der britische Außenminister.

Ein erster Schritt seien Verhandlungen zwischen der DDR und der EG über ein Handels- und Kooperationsabkommen. Hurd stellt der DDR weiter finanzielle Hilfe für neue Projekte in Aussicht.

Demokratische Entwicklung unumkehrbar

DDR-Außenminister Fischer bekräftigt die Unumkehrbarkeit der demokratischen Entwicklung in der DDR. Man sei sich der Tatsache bewusst, dass beide deutschen Staaten, ihre Grenzen sowie ihr Verhältnis zueinander in die europäische und die Weltpolitik eingebettet seien.

Deutsche Alleingänge werde es nicht geben, im Gegenteil: "Eine deutsch-deutsche Vertragsgemeinschaft, wie wir sie verstehen, wird nicht die Interessen und Erfahrungen anderer Staaten negieren oder gar verletzen."

Fischer zeigte sich mit den Stand der Beziehungen zwischen der DDR und Großbritannien zufrieden. Er verweist zugleich darauf, dass die Kooperationsmöglichkeiten bei weitem nicht ausgeschöpft seien, sondern sich durch die veränderte Lage in der DDR völlig neue Möglichkeiten ergäben.