AstraZeneca-Impfstoff wird wieder eingesetzt

Corona-Impfstoff von AstraZeneca

Nach einer neuen Bewertung der Europäischen Arzneimittelbehörde können die AstraZeneca-Impfungen weitergehen.

Foto: imago images/TT/Johan Nilsson

Corona-Schutzimpfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca sollen ab Mittwoch, 31. März 2021, überwiegend Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahre erhalten. Das haben die Ministerinnen und Minister sowie die Senatorinnen für Gesundheit von Bund und Ländern beschlossen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier .

In Deutschland finden wieder Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca statt. Darauf hatten sich Bund und Länder verständigt. Das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut trägt diesen Schritt mit.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte nach dem Bekanntwerden mehrerer Fälle von seltenen Hirnvenen-Thrombosen empfohlen, weiter mit dem Vakzin zu impfen, aber das Bewusstsein für mögliche Risiken zu schärfen. „Es war richtig, die Impfung mit AstraZeneca vorsorglich auszusetzen, bis die auffällige Häufung der Fälle dieser sehr seltenen Thrombosen-Art analysiert worden ist“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Ärztinnen und Ärzte müssen Bescheid wissen, damit sie die Impfwilligen aufklären können.“ Die Aufklärungsbögen für Ärzte und Patienten sollen entsprechend ergänzt werden. 

EMA: Impfstoff ist sicher und wirksam

Die EMA hatte am Donnerstag (18.3.) ihre bisherige Einschätzung bestätigt: Der Impfstoff von AstraZeneca sei nach wie vor sicher und wirksam bei der Vermeidung von Covid-19-Erkrankungen, so die EMA. Der Nutzen der Impfung sei deutlich höher zu bewerten als mögliche Risiken. Man sehe nach den bisherigen Studien keine Hinweise, dass die Impfung die Vorfälle verursacht hätten, könne diese jedoch noch nicht vollständig ausschließen.

PEI-Präsident: Sehr wenige Fälle

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, erklärte, bei Frauen unter 55 Jahren seien mehr Fälle von Thrombosen mit Thrombozytopenie - in manchen Fällen mit tödlichem Ausgang - im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung berichtet worden als normalerweise zu erwarten wären. Es handle sich aber um sehr wenige Fälle, sagte Cichutek. Und: „Es ist unklar, ob diese Events ursächlich mit dem Impfstoff in Zusammenhang zu bringen sind.“

Ärztinnen und Ärzte sollten auf Anzeichen einer Hirnvenen-Thrombose achten und ihre Patientinnen und Patienten darauf hinweisen, betonte Cichutek. Geimpfte sollten sich sofort an einen Arzt wenden, wenn sie vier bis 16 Tage nach einer Impfung - also nach Abklingen der üblichen Impfreaktionen - Symptome wie Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen oder Schwellungen in Armen oder Beinen entwickeln. Auch bei starken oder anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen sollten Betroffene sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Am Montag (15.3.) hatte Deutschland ebenso wie weitere europäische Länder die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorsorglich ausgesetzt. Die Bundesregierung war damit einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts gefolgt. Hintergrund waren neu gemeldete Fälle von Thrombosen der Hirnvenen, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung auftraten. 

Weitere Informationen finden Sie in unserem FAQ zur Corona-Impfung .