Berufliche Weiterbildung

Lebenslang lernen lohnt sich Berufliche Weiterbildung

Was kommt nach der Berufsausbildung? Wie kann ich im Beruf noch besser durchstarten oder meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern? Die Bundesregierung unterstützt die berufliche Weiterbildung. Denn Lernen endet nicht mit einem Ausbildungs- oder Hochschulabschluss.

3 Min. Lesedauer

Facharbeiter beim Bau eines Blockheizkraftwerkes.

Lernen endet nie

Foto: Burkhard Peter

Die Digitalisierung und rasante technische Entwicklungen erfordern immer wieder neues Wissen. Auch, weil unsere Gesellschaft immer älter wird, gibt es in einigen Branchen und Regionen zu wenig Fachkräfte. Sie fehlen zum Beispiel in der Gesundheits- und Pflegebranche sowie in technischen Berufen.

Die Bereitschaft, sich auf Neues einzustellen und lebenslang zu lernen ist wichtig: Nicht nur für jeden Einzelnen, sondern für die Innovationsfähigkeit und den Wohlstand der ganzen Gesellschaft.

Wer lebenslang lernt, bleibt am Ball

Wer sich weiterbildet, bleibt am Ball und verbessert seine Erwerbschancen. Oft ist auch eine Neuorientierung erforderlich oder gewünscht.

Bei der beruflichen Weiterbildung geht es nicht nur um Fachwissen, das immer schneller veraltet. In vielen Berufen müssen sich Beschäftigte mit neuen digitalen Anwendungen vertraut machen. Am Arbeitsplatz sind Selbständigkeit, Kreativität, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit gefragt.

Zur Weiterbildung gehören berufliche Lehrgänge, Umschulungen und Meisterkurse. Genauso kann man Fremdsprachen lernen und verbessern oder Schulabschlüsse nachholen.

Weiterbildung ist grundsätzlich Aufgabe der Unternehmen und der Beschäftigten selbst. Oft organisieren und finanzieren Unternehmen betriebliche Weiterbildungsangebote. Es gibt außerdem staatliche Förderangebote.

Inzwischen bildet sich mehr als jeder zweite im erwerbsfähigen Alter fort. Damit mehr Geringqualifizierte einen Berufsabschluss nachholen, hat die Bundesregierung 2016 eine Weiterbildungsprämie aufgelegt.

Weiterbildungstelefon
Das Bundesbildungsministerium hat einen Telefonservice zur Weiterbildung geschaltet. Unter der Nummer 030-20179090 können sich Interessierte zu allen Fragen rund um die Weiterbildung beraten lassen.

Für den Aufstieg: BAföG

Für Fachkräfte, die sich weiterentwickeln wollen, gibt es das Aufstiegs-BAföG, das Aufstiegsstipendium oder die Bildungsprämie.

Seit dem 1. Augsut 2016 heißt das Meister-BAföG "Aufstiegs"-BAföG. Nicht nur der Name hat sich verändert. Vor allem wurden Fördersätze und Zuschüsse erhöht. Wer sich zum Kfz-Meister, zum Betriebswirt, zum Erzieher oder zur Fachkrankenpflegerin weiterbilden will, wird noch besser gefördert. Auch Bachelorabsolventen können Aufstiegs-BAföG erhalten, wenn sie zum Beispiel später einen Handwerksbetrieb leiten wollen. Über 1,7 Millionen Fachkräfte haben bisher mit der Förderung ihren Aufstieg gemacht.

Weiterbildungsprämie für Ungelernte

Geringqualifizierte haben mehr Probleme bei der Jobsuche und sind stärker von Arbeitslosigkeit bedroht. Deshalb fördert die Bundesregierung Beratung und Angebote, damit sich mehr Geringqualifizierte weiterbilden.

Geringqualifizierte Beschäftigte können eine Weiterbildungsprämie von 1.000 und 1.500 Euro für bestandene Zwischen- und Abschlussprüfungen erhalten. Ein Anreiz, um einen Berufsabschluss nachholen. Auch wenn vorher bestimmte Grundkompetenzen, zum Beispiel in Mathematik verbessert werden müssen, kann es Förderung geben.

Die Bundesagentur für Arbeit kann Ungelernte mit Bildungsgutscheinen fördern, um Arbeitslosigkeit abzuwenden.

Es lohnt sich: junge Erwachsene können Ausbildung nachholen

Eine Berufsausbildung ist für junge Menschen ab 25 Jahre noch ein lohnendes Ziel. Vor ihnen liegen noch etwa 30 bis 40 Jahre Erwerbsleben. Es lohnt sich, die persönliche und berufliche Zukunft auf einer neuen Qualifikation aufzubauen.

100.000 junge Erwachsene ab 25 Jahren haben in den vergangenen drei Jahren ihren ersten Berufsabschluss in Angriff genommen. Bis 2020 suchen die Arbeitsagenturen 120.000 Zukunftsstarter!

Sowohl Arbeitslose als auch geringqualifizierte Erwerbstätige werden unterstützt.

Mit Berufsabschluss studieren

Ein Meisterbrief oder Technikerabschluss haben das gleiche Qualifikationsniveau wie ein Bachelorabschluss - und zwar europaweit. Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig. Beide Bildungswege sind gute Grundlagen für die Berufs- und Arbeitswelt. Beide bieten Zusatzqualifikationen und eröffnen Karrierechancen.

Seit 2009 dürfen Meister, Techniker, Fachwirte und Inhaber gleichgestellter Abschlüsse studieren. Wer eine Berufsabschluss hat und drei Jahre Berufstätigkeit nachweisen kann, kann zu einem fachgebundenen Studium zugelassen werden. Bund und Länder setzen sich dafür ein, dass die Hochschulen Aufnahmehürden für berufliche Qualifizierte weiter abbauen.

Es gibt über 100 berufsbegleitende Studienangebote an den Hochschulen - für Mechatronik, Pflegewissenschaft, nachhaltiger Landwirtschaft bis zur IT-Sicherheit. Sie wurden seit 2011 im Bund-Länder-Wettbewerb "Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen" entwickelt und erprobt.