„Sie halten unser Land zusammen“

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Scholz würdigt Wohlfahrtsverbände „Sie halten unser Land zusammen“

Für Bundeskanzler Scholz ist das Engagement der Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände unverzichtbar für den Zusammenhalt der Gesellschaft. „Ohne sie geht es nicht“, sagte Scholz bei der Festveranstaltung zum 175-jährigen Bestehen der Diakonie. Zugleich sprach er sich für einen starken Sozialstaat aus.

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Bundeskanzler Scholz bei der Diakonie.

Eine starke Stimme in der Gesellschaft: Kanzler Scholz beim Festakt zu 175 Jahren Diakonie.

Foto: Bundesregierung/Butzmann

Sie pflegen Ältere, die Hilfe und Zuwendung brauchen. Sie kümmern sich um kranke Menschen oder um die, die körperlich und geistig beeinträchtigt sind. Und sie sind für die Jüngsten der Gesellschaft in den Kitas da, aber auch für Familien, die Hilfe brauchen: 600.000 Beschäftigte und 700.000 ehrenamtlich Engagierten der Diakonie in Deutschland.

Scholz dankt allen Engagierten

Ihre Arbeit hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitagabend bei der Festveranstaltung zum 175-jährigen Bestehen der Diakonie gewürdigt. „Wir brauchen die Bürgerinnen und Bürger, die sich Tag für Tag engagieren, in Vereinen und Organisationen, in den Kirchen und eben der Diakonie. Sie halten unser Land zusammen“, betonte der Kanzler in seiner Festrede.

Die Diakonie stehe für die Würde und Einzigartigkeit jedes Einzelnen ein. „Das ist die Basis des Handelns, die Sie ebenso wie die Caritas aus Ihrem christlichen Verständnis heraus ableiten. Für Ihren Einsatz und für Ihr Engagement sage ich herzlich Danke“, so Scholz.

Anfänge der Diakonie 1848

Der Bundeskanzler ging auch auf die Gründung der Diakonie vor 175 Jahren ein. Diese habe 1848 mit einer Rede von Johann Hinrich Wichern auf dem Kirchentag in Wittenberg ihren Anfang genommen. Scholz erinnerte daran, dass Wichern in der damaligen Zeit der gewaltigen Umbrüche, schlechter Arbeitsbedingungen, von Krankheit und Hunger etwas ändern wollte. Und zwar, dass sich die evangelische Kirche stärker und systematisch denen zuwendet, die am wenigsten haben und am meisten Hilfe brauchen. Das habe die Kirche dann auch getan.

Für den Bundeskanzler ist die Diakonie auch heute noch eine „starke Stimme“ in der Gesellschaft, wie alle anderen Wohlfahrtsverbände. Sie sei aber noch mehr als eine Fürsprecherin. „Sie lässt ihren Worten Taten folgen“, sagte Scholz mit Blick auf das große Engagement der Beschäftigten und der Freiwilligen.

Sozialstaat sichert Zusammenhalt

Mit der Bundesregierung verbänden die Wohlfahrtsverbände das Ziel, das Land gerechter zu machen. Scholz zitierte den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt, der den Sozialstaat als die „größte Kulturleistung“ bezeichnet habe, die die Europäer im Laufe des schrecklichen 20. Jahrhunderts zustande gebracht hätten. Er sehe das genauso, betonte Scholz. „Der Sozialstaat sichert Zusammenhalt gerade in schwierigen Zeiten wie diesen.“

Als Beispiele für das Engagement der Bundesregierung nannte er den Mindestlohn von zwölf Euro und die Einführung des Pflegemindestlohns. Zugleich habe die Bundesregierung die Steuern und Sozialabgaben für diejenigen gesenkt, die wenig verdienen. „Das sind Leistungsträgerinnen und Leistungsträger, die unser Land am Laufen halten.“ Dass sie ein ordentliches Auskommen bekämen, sei eine Frage des Respekts, hob Scholz hervor.

Hilfen für Familien

Auch Familien unterstütze die Bundesregierung intensiv, beispielsweise mit der Erhöhung des Kindergeldes und des Kindeszuschlages. Und die Kindergrundsicherung baue auf diesen Maßnahmen auf. Sie sei ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen Kinderarmut. “Gerade Kinder brauchen die Hoffnung, dass sie eine gute Zukunft für sich haben“.

Mit Blick auf die Stärkung des Sozialstaats erwähnte Scholz darüber hinaus das höhere Wohngeld, gestiegene und angeglichene Renten sowie die Einführung des Bürgergeldes.

Menschen bei Umbrüchen mitnehmen

Der Bundeskanzler hält es für entscheidend, dass es gerade in Zeiten des Wandels Sicherheit gibt. Im Gründungsjahr der Diakonie 1848 habe Johann Hinrich Wichern von einem Wendepunkt der Weltgeschichte gesprochen. Laut Scholz stehen wir heute wieder an einem solchen Wendepunkt.

„Wir wollen klimaneutral leben und arbeiten und gleichzeitig Industrieland bleiben.“ Das sei der größte Wandel seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Viele Menschen seien daher verunsichert. Umso wichtiger ist es für den Kanzler, „alle auf diesem Weg mitzunehmen“. Und eben deshalb blieben soziale Rechte so wichtig.