Priorität der russischen Führung ist es, Informationen aus NATO, Europäischer Union und damit auch aus Deutschland zu erlangen. Vor allem die geopolitische Lage im Zentrum Europas sowie die Mitgliedschaften in der EU und in der NATO rücken Deutschland in den Fokus russischer Nachrichtendienste.  

Deutschland als Ziel russischer Geheimdienstaktivität 

Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht verstärkt seit dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 Aufklärungsschwerpunkte russischer Nachrichtendienste in verschiedenen Politikfeldern, wie zum Beispiel der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik. Auch die Wirtschafts- und Energiepolitik sowie Technologie sind für russische Dienste interessant.

Der russische Angriffskrieg hat europaweit zur Ausweisung mehrerer hundert Mitarbeiter der russischen Nachrichtendienste geführt. Das hat auch Konsequenzen für die Informationsbeschaffung und nachrichtendienstlichen Methoden. 

Nicht zuletzt gehören Desinformation und Einflussnahmeoperationen zum Handwerkszeug russischer Nachrichtendienste, wobei diese Aktivitäten häufig durch Cyberoperationen begleitet und gestützt werden. Gerade diese Desinformationsaktivitäten Russlands haben laut des Bundesamtes für Verfassungsschutz seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sprunghaft zugenommen.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz erklärt auf seiner Webseite in einem FAQ ausführlich, welche Tätigkeiten russischer Nachrichtendienste im Fokus stehen und was Proliferation, Residenturen und Desinformation bedeuten.