Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel beim Besuch bei der Firma MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG am 8. September 2021

BK’in Merkel: Liebe Familie Pütter, ich habe mich sehr gefreut, dass Paul Ziemiak als der Abgeordnete hier aus der Region mir, als ich ihn gefragt habe „Was für ein mittelständisches Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich könnte ich bei dir besuchen, hast du da was in deinem Wahlkreis?“, sofort MEDICE empfohlen hat. Ich will ganz deutlich sagen: Ich habe den Besuch nicht bereut.

Ich habe manches gelernt und möchte sagen, dass Deutschland ein starker Gesundheitsstandort ist, dass die mittelständischen und auch größeren Unternehmen im Gesundheitsbereich aber natürlich auch einem starken Wandel unterworfen sind. Bei Ihnen kann man beobachten, wie Sie diesen Wandel mitgestalten, wie Sie sich darauf einlassen. Es ist eben nicht nur die Herstellung von bestimmten Medikamenten, sondern es wird immer mehr - und ich glaube, das ist auch die Zukunft - ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz gesehen, der gleichzeitig auch nachhaltig ist im Sinne der Kreislaufwirtschaft, im Sinne der ökologischen Verträglichkeit und im Sinne des Klimaschutzes. Wie Sie sich da in die verschiedenen vortasten und mutig vorangehen, ist, glaube ich, ein sehr hoffnungsvolles Signal, das Sie auch an andere Mittelständler geben - neue Wege.

Ich konnte hier auch sehen, welchen Sinn unsere Gesetzgebung hat. Dass wir jetzt ein Digitale-Versorgung-Gesetz haben, hat Sie gleich befähigt, jetzt auch digitale Anwendungen für Patientinnen und Patienten zu machen, die dann gerade auch im ländlichen Bereich natürlich helfen, Arztgänge, lange Wege und Ähnliches zu verhindern beziehungsweise zu vermeiden.

Was mich auch sehr beeindruckt hat: Sie haben gleichzeitig Kooperationspartner wie die Charité - wenn man einmal an den ganzen Bereich der Nephrologie denkt -, also da, wo auch wirklich wissenschaftlicher Höchststand ist.

Insofern kann ich Ihnen nur Danke sagen für das, was Sie tun - was Sie dann ja indirekt auch für die Stadt Iserlohn tun; denn wer Gewerbesteuern zahlt, trägt ja auch zum Wohlstand einer ganzen Region bei. Ich danke auch für das, was Sie mit Blick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun. Ich habe mich überzeugen können, dass Sie hier auch Formen des agilen Arbeitens und auch ganz neue Formen der Zusammenarbeit, der Teamarbeit ermöglichen. All das sind Dinge, die wir im 21. Jahrhundert brauchen werden und die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch erwarten, inklusive einer gesunden Ernährung und vielem anderen mehr. Das ist heutzutage, im Zeitalter der Digitalisierung, der Modernisierung und der Nachhaltigkeit, gelebte soziale Marktwirtschaft. Danke dafür!

Sie sind jetzt in der dritten Generation und Ihre Großeltern und Eltern haben mitgearbeitet. Die zweite Generation steht jetzt zumindest noch in Form der Mutter da, und ich habe mir sagen lassen, dass der Vater natürlich auch sehr, sehr vieles für Iserlohn gemacht hat.

Lieber Paul, danke für deinen Tipp! Ich brauche Ihnen, glaube ich, nicht zu sagen, dass er sich für seine Heimat einsetzt; das wissen wir. Jeder von uns hat natürlich als Abgeordneter seine Heimat, und insofern haben wir nicht immer die gleichen Interessen. Heute habe ich aber sehr viel gelernt, und dafür möchte ich mich herzlich bedanken und Ihnen alles Gute wünschen!

Dr. Ammer: Dann bleibt mir zum Abschluss nur noch, Ihnen noch einmal recht herzlich für den Besuch zu danken - trotz voller Agenda. Es freut mich, dass Sie mitgenommen haben, dass wir hier ein agiles Unternehmen sind und dass wir hoffentlich wertvolle Arbeitsplätze für die Region, aber eben auch für jeden Einzelnen schaffen. Jeder Arbeitnehmer liegt uns da am Herzen.

Sie haben gesagt, Deutschland soll wieder Apotheke der Welt werden. Wir versuchen, über Nischen unseren Kleinen Beitrag zu leisten, und nehmen die Herausforderungen, die die Politik natürlich auch steckt, an, indem wir die Freiräume nutzen, die uns dann auch wieder Chancen bieten.

BK’in Merkel: Ja, das haben wir im Gespräch auch gesagt. Wir müssen natürlich, wenn wir die Standorte in Deutschland halten und erweitern wollen, aufpassen, dass wir höchste Qualität haben, wozu es natürlich auch rechtlicher Regelungen bedarf, aber dass wir nicht so viel regeln, dass man dann in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren kann. Das muss erhalten bleiben.