Pressestatement von Bundeskanzler Scholz zu seinem Besuch der Firma Viessmann am 9. August 2022

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Das war bisher schon ein sehr beeindruckender Besuch hier. Es geht um Hightech, um modernste Technologien, die uns in die Lage versetzen sollen, Wärme zu gewinnen und unser Klima zu schützen, und das ohne Rückgriff auf die bisherigen fossilen Ressourcen zu tun.

Das ist ein wichtiges Vorhaben der jetzigen Bundesregierung. Das ist ein wichtiges Vorhaben für uns in Deutschland, in Europa und der Welt. Denn wenn wir es nicht schaffen, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, dann werden wir keine lebenswerte Zukunft mehr haben. Darum geht es schon ‑ um Technologie, um Hightech, um die Frage: Wie geht das eigentlich?

Da habe ich heute sehr viel gesehen und gelernt, nicht nur über Wärmepumpen, sondern auch über all die anderen Möglichkeiten, die dazu existieren. Ich bin sehr froh, weil das eine Technologie aus Deutschland ist. Viessmann ist ein Unternehmen, das hier in Deutschland und global erfolgreich ist. Das zeigt, wie es gehen kann und was man dazu tun muss.

Wir müssen auf dem Gebiet wegen des Klimas erfolgreich sein. Das gilt selbstverständlich auch im Hinblick auf unseren eigenen wirtschaftlichen Wohlstand. Denn wenn es so sehr darauf ankommt, dass man mit modernsten Technologien Wärme produziert, dann wäre es eine gute Sache, wenn das auch welche wären, die in Deutschland hergestellt, entwickelt und vorangebracht würden.

Insofern beeindruckt mich hier sehr, dass wir genau das können, was die Zeit heute erfordert und dass in diesem Unternehmen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei den Ingenieurinnen und Ingenieuren, die Kompetenz dazu vorhanden ist.

Wir lernen auch, dass die Dinge, die für unseren wirtschaftlichen Wohlstand, den Schutz der Umwelt und des Klimas wichtig sind, zugleich auch die Dinge sind, die dazu beitragen können, dass das Leben bezahlbar bleibt. Denn eins ist sicher: Die Nutzung fossiler Ressourcen wird immer mehr finanzielle Aufwendung kosten.

Ich will das einmal im Hinblick auf Gas sagen, wo wir uns gegenwärtig viele Sorgen machen im Hinblick auf die russischen Restriktionen, die wir gegenwärtig erleben. Aber tatsächlich haben viele Länder beschlossen, dass sie CO₂-neutral werden wollen und dass sie auf Übergangstechnologien setzen, überwiegend auf die gleiche. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach fossilen Ressourcen auch mit dem wachsenden wirtschaftlichen Wohlstand vieler anderer Länder massiv zunehmen wird und die Preise deshalb nicht so schnell wieder sinken werden, wie wir uns das vorstellen.

Deshalb schützen wir auch unser Portemonnaie, wenn wir es schaffen, dafür Sorge zu tragen, dass wir auch ohne solche teuren Ressourcen Wärme und ein gutes Leben in unseren Häusern und Wohnungen, in unseren Fabriken und Büros, gewährleisten können.

Wichtig ist das natürlich auch wegen der Unabhängigkeit. Auch das will ich in diesen Tagen sagen. Wir merken gerade, was es bedeutet, wenn man praktisch all das, was man an Energie einsetzt, mehr oder weniger importiert. Das gilt für Nuklearenergie, die wir haben. Auch das sind Brennstoffe, die von außerhalb Deutschlands kommen. Das gilt für Kohle, das gilt für Öl, und das gilt für Gas.

Wenn wir es schaffen, mit erneuerbaren Energien, die wir massiv ausbauen, aber gleichzeitig mit modernen Technologien dazu beizutragen, dass wir weniger von diesen Ressourcen verbrauchen, dann stärkt das auch unsere Sicherheit und unsere Zukunftsfähigkeit als Land. Insofern kommen hier viele gute Sachen zusammen, die wichtig sind, damit wir voranschreiten können und es uns allen in 10, 20 und 30 Jahren gutgeht.

Ich bin also dankbar zu sehen, dass hier ein Familienunternehmen seit über 100 Jahren ‑ 105 Jahre sind es jetzt ‑ tätig ist und sich immer wieder mit der Frage beschäftigt, wie man Wärme und die Versorgung der Häuser mit all den notwendigen Beiträgen gewährleisten kann. Damit ist gleichzeitig immer Weiterentwicklung verbunden ‑ nun auch mit der, die wir gerade jetzt brauchen.

Deshalb war es mir so wichtig heute herzukommen. Dass ich dabei noch in die Gesichter vieler begeisterter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen konnte, die ihre Arbeit auch für sich als eigenes Thema verstehen, ist natürlich eine noch bessere Botschaft. Das will ich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier und auch an den Betriebsratsvorsitzenden gerichtet sehr ausdrücklich sagen.

Schönen Dank also für die Gelegenheit, hier zu sein, und schönen Dank für das, was ich heute hier lernen und erfahren konnte.