Migration, von der beide Seiten profitieren

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Zentrum für Jobs, Migration und Entwicklung in Ghana Migration, von der beide Seiten profitieren

Deutschland richtet seine entwicklungspolitische Zusammenarbeit in der Migration neu aus. Ziel ist es, sichere, reguläre und geordnete Migration zum gegenseitigen Vorteil zu nutzen. Bei ihrem Aufenthalt in Ghana schlossen Entwicklungsministerin Schulze und Bundesarbeitsminister Heil ein Abkommen mit der ghanaischen Regierung.

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Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, bei ihrem Besuch in Ghana. 

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, bei ihrem Besuch in Ghana. 

Foto: picture alliance / photothek

Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil haben mit dem ghanaischen Arbeitsminister Ignatius Baffour-Awuah vereinbart, das Migrationsberatungszentrum in Accra zu einem umfassenden „Zentrum für Jobs, Migration und Entwicklung“ auszubauen.

Schulze: Migration birgt enormes Potenzial

Richtig gesteuert berge Migration „enormes Potential“ für die wirtschaftliche Entwicklung in den Partnerländern, aber auch in Deutschland, so Ministerin Schulze. Das Zentrum solle für ein „modernes, ganzheitliches Verständnis von Migration“ stehen, bei dem Deutschland nicht nur Arbeitskräfte für seinen Arbeitsmarkt ausbilde und gewinne, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Jobs in Ghana voranbringe.

In Deutschland wächst der Bedarf an Fachkräften. Viele Entwicklungsländer dagegen sehen sich mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit konfrontiert. Sie haben großes Interesse an Arbeitsmigration, die ihren Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu Wissen und internationaler Ausbildung ermöglicht.

Auch in Ghana sind vor allem niedrige Einkommen und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit Gründe für die Migration. Für die ghanaische Regierung hat Arbeitsmigration das Potenzial, die soziökonomische Entwicklung Ghanas voranzutreiben – zum Beispiel über Rücküberweisungen und Wissenstransfer.

Beratungszentren werden neu ausgerichtet

Das in der ghanaischen Hauptstadt Accra ansässige Migrationsberatungszentrum besteht bereits seit 2017. Bisher lag der Fokus darauf, rückkehrende Migrantinnen und Migranten in ihrer Heimat zu reintegrieren – sie etwa bei der Existenzgründung zu unterstützen, und so Perspektiven vor Ort für sie zu schaffen.

Unter dem neuen Ansatz sollen verstärkt auch Menschen beraten werden, die aus Ghana auswandern wollen, etwa zu legalen Migrationswegen nach Deutschland, in die EU, oder auch in andere afrikanische Staaten. Die Beratung wird ergänzt durch Qualifizierungsmaßnahmen – beispielsweise durch eine engere Zusammenarbeit mit Projekten zur beruflichen Bildung. Minister Heil betonte : „Es ist wichtig in den Ländern vor Ort über reguläre Wege der Migration aufzuklären und über die Anforderungen des Europäischen Arbeitsmarkts zu informieren.“

Die Zentren für Jobs, Migration und Entwicklung sollen reguläre Migration zu Arbeits- und Ausbildungszwecken unterstützen. Dabei steht der entwicklungspolitische Nutzen im Vordergrund. Die Herkunftsländer sollen etwa durch Ausbildung und Wissenstransfer ebenso profitieren wie Zielländer, Migrantinnen und Migranten. Gleichzeitig klären die Zentren zu Gefahren irregulärer Migration auf und unterstützen Rückkehrerinnen und Rückkehrer bei der Reintegration. Weitere Zentren sind in Marokko, Tunesien, Ägypten, Jordanien, Nigeria, Irak, Pakistan und Indonesien geplant.

Deutschland will mit seinem nationalen Lieferkettengesetz dazu beitragen, Arbeits- und Umweltbedingungen insbesondere am Anfang der globalen Lieferketten zu verbessern. Entwicklungsministerin Schulze und Arbeitsminister Heil sind nach Afrika gereist , um sich vor Ort ein Bild zu machen wie die Umsetzung gelingt.