Mehr Ökostrom - weniger Treibhausgase

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Klimaschutz Mehr Ökostrom - weniger Treibhausgase

Erstmals ist in Deutschland anteilig mehr Strom aus Wind, Biogas und Sonne als aus Kohle und Atomkraft entstanden: Im ersten Quartal 2020 betrug der Ökostrom-Anteil 51,2 Prozent der Strommenge. Zudem sank in Deutschland der Treibhausgasausstoß von Energie, Industrie und Luftfahrt deutlich um 14 Prozent. Das zeigen die Zahlen des Emissionshandels für 2019.

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In den ersten drei Monaten 2020 wurden 72,3 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom ins Stromnetz eingespeist. Das waren 15 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, teilt das Statistische Bundesamt mit.

Windkraft wichtigster Stromproduzent

Dabei nahm vor allem der Anteil der Windkraft dank eines besonders windreichen Quartals zu und war mit einem Anteil von mehr als einem Drittel (34,9 Prozent) wichtigster Energieträger bei der Stromerzeugung. Es folgen Kohle mit 22,3 Prozent, Erdgas mit 12,7 Prozent und Kernenergie mit 11,6 Prozent. Der Anteil konventioneller Energieträger sank um fast 22 Prozent. Insbesondere der Kohlestromanteil ging deutlich um 33,4 Prozent zurück.

Reformierter Emissionshandel wirkt

Während der Ökostrom-Anteil steigt, sinken die Treibhausgas-Emissionen. Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung: In Deutschland beteiligen sich rund 1850 Anlagen aus der Energiebranche und der energieintensiven Industrie sowie die Luftfahrt am EU-Emissionshandelssystem. Sie emittierten im Jahr 2019 insgesamt 14 Prozent weniger Treibhausgase als 2018. Das geht aus dem jährlichen Bericht der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) hervor. Zu diesem Rückgang trägt maßgeblich die Energiewirtschaft bei. In deutschen Energieanlagen sanken die Emissionen um 18 Prozent und verstärkten damit den Trend des Vorjahres deutlich (2018: - 4,5 Prozent).  Erstmalig im Verlauf der aktuellen Handelsperiode sanken auch die Emissionen der energieintensiven Industrie um 4 Prozent, ebenso wie in der Luftfahrt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze führt den Rückgang auch auf die erfolgreiche Reform des europäischen Emissionshandels und die gestiegenen Zertifikatpreise zurück. "Kohlestrom verschwindet zunehmend aus dem Markt und macht so Platz für Strom aus Wind und Sonne", sagte die Ministerin.

EU-Klimaziel 2020 erreicht – Rückgang auch europaweit

Europaweit sanken die Emissionen im Jahr 2019 um neun Prozent nach Angaben der EU-Kommission. Das europäische Klimaziel für die Bereiche des Emissionshandels wird damit bereits erreicht: Sie sollten 21 Prozent im Jahr 2020 einsparen im Vergleich zum Jahr 2005, erzielt wurde bereits eine Minderung um 36 Prozent.

Verkehr und Gebäude: ab 2021 nationaler Emissionshandel

Nicht einbezogen in den europäischen Emissionshandel ist der Treibhausgasausstoß von Verkehr und Gebäuden. Hier gibt es weiter Handlungsbedarf wie die Berechnungen zeigen. Deshalb führt Deutschland ab 2021 ein nationales Emissionshandelssystem für Benzin, Diesel, Öl und Gas ein. Dieser CO2-Preis auf fossile Brennstoffe ist ein Kernelement des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung.