Handlungskonzept Stahl
Die Stahlindustrie ist eine Schlüsselindustrie für Deutschland. Das vom Kabinett beschlossene Handlungskonzept Stahl soll die Branche auf dem Weg zu einer langfristig starken, klimaneutralen Produktion unterstützen und Arbeitsplätze sichern.
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Was ist das Handlungskonzept Stahl?
Mit dem Handlungskonzept Stahl legt die Bundesregierung ein politisches Gesamtkonzept für eine langfristig starke, international wettbewerbsfähige sowie CO2-arme und perspektivisch CO2-freie Stahlindustrie am Standort Deutschland vor. Das Handlungskonzept dient der Bundesregierung auch als Leitschnur für die Diskussion auf Ebene der Europäischen Union.
Das Handlungskonzept Stahl, das von der Bundesregierung gemeinsam mit der Stahlindustrie erarbeitet wurde, knüpft an die "Industriestrategie 2030" sowie den Klimaschutzplan 2050, das Klimaschutzprogramm 2030 und den European Green Deal an.
Welche Ziele hat das Handlungskonzept Stahl?
Das Handlungskonzept Stahl adressiert verschiedene Herausforderungen der Stahlindustrie und verfolgt im Wesentlichen die folgenden Ziele:
- Chancengleichheit auf dem globalen Stahlmarkt schaffen,
- den Carbon-Leakage-Schutz für die Stahl- und andere energieintensive Industrien stärken; "Carbon Leakage" bezeichnet die Verlagerung der Produktion und der damit verbundenen CO2-Emissionen in Staaten, die keinen oder geringeren Klimaschutzanforderungen unterliegen.
- eine Umstellung auf eine CO2-arme und perspektivisch CO2-freie Stahlproduktion ermöglichen und die Chance nutzen, Vorreiter innovativer Klimaschutztechnologien zu werden.
Wie wird das Handlungskonzept Stahl umgesetzt?
Das Konzept definiert Maßnahmen, die zum Erreichen der genannten Ziele erforderlich sind. Dazu gehören unter anderem:
- ein entschlosseneres Vorgehen gegen Subventionen und Dumpingpreise, die den Regularien der Welthandelsorganisation widersprechen, sowie gegen eine protektionistische Handelspolitik,
- die kostenfreie Zuteilung von Emissionszertifikaten im EU-Emissionshandelssystem im jeweils erforderlichen Umfang,
- international wettbewerbsfähige Preise für Strom, Gas und Wasserstoff, die den Wandel der Stahlindustrie unterstützen,
- umfangreiche Investitionen in die energiewirtschaftliche Infrastruktur und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.
Nach Schätzung der Branche sind für die Umstellung auf eine CO2-arme und perspektivisch CO2-freie Stahlproduktion in Deutschland Investitionen in Höhe von rund 30 Milliarden Euro notwendig.