Deutschland international vernetzt in Bildung und Forschung

Fünf Wissenschaftler stehen um einen Computer herum und beraten sich.

Die Bundesregierung hat ihre europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut.

Foto: Ute Grabowsky/photothek.net

Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, eine nachhaltige Energieversorgung, die Ernährungssicherheit oder Migration machen nicht an Landesgrenzen halt. Kein Land kann alleine Antworten hierauf finden. Lösungen können nur gemeinsam in grenzüberschreitender Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung erarbeitet werden.

Die Bundesregierung hat deshalb ihre europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Das geht aus dem „Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2019 – 2020“ hervor, den das Bundeskabinett beschlossen hat.

Auch die Mittel des Bundes zur Förderung der internationalen Kooperation sind in den vergangenen Jahren weiter kontinuierlich gestiegen. Allein das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat 2020 knapp 1,3 Milliarden Euro dafür bereitgestellt.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung legt alle zwei Jahre den Bericht der Bundesregierung zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung vor. Der aktuelle Bericht umfasst Informationen über die europäischen und internationalen Maßnahmen und Aktivitäten der Bundesregierung in den Jahren 2019 und 2020.

Beitrag zu Demokratie, Freiheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Die Bundesregierung ist überzeugt davon, dass Bildung, Forschung und Wissenschaft einen wesentlichen Beitrag zu Demokratie, Freiheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten - sowohl im Inland als auch weltweit. Auch deshalb hat die Bundesregierung 2017 eine Internationalisierungsstrategie beschlossen, die den Rahmen für die Zusammenarbeit Deutschlands mit seinen internationalen Partnern bildet. 

Die internationale Zusammenarbeit zeichnet sich durch ein breites Spektrum von Aktivitäten und Initiativen der verschiedenen Ressorts und der Wissenschafts- und Mittlerorganisationen aus. Wichtiges Ziel ist es, die vielen Aktivitäten und Initiativen sichtbarer und effektiver zu machen und ihnen verstärkt eine gemeinsame Richtung zu geben. Der aktuelle Bericht zeigt, dass die Bundesregierung - zusammen mit den Wissenschafts- und Mittlerorganisationen - diesem Ziel deutlich nähergekommen ist.

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft und die Corona-Pandemie

Einen Schwerpunkt des Berichts bildet die deutsche EU-Ratspräsidentschaft . In der zweiten Jahreshälfte 2020 hatte Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft unter dem Motto „Gemeinsam. Europa wieder stark machen“ inne.

Die Ratspräsidentschaft fand in einer für Europa äußerst herausfordernden Lage statt. Ziel war es, gemeinsam die Pandemie nachhaltig einzudämmen und ihre Folgen zu bewältigen, die großen Transformationsprozesse unserer Zeit wie Klimawandel und Digitalisierung zu gestalten, die Handlungsfähigkeit nach außen zu stärken sowie die EU gestärkt aus der Krise zu führen und besser für zukünftige Krisen zu wappnen. In der Pandemie hat sich erneut gezeigt, dass Bildung, Forschung und Innovation ein wichtiger Schlüssel zur Bewältigung globaler Krisen und Herausforderungen sind.

Wichtiges Ereignis für Wissenschaft und Forschung während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft war unter anderem die Ministerkonferenz zum Europäischen Forschungsraum (EFR) im Oktober 2020. Sie hat die Freiheit der Forschung in den Fokus gerückt. Mit der Unterzeichnung der „Bonner Erklärung zur Forschungsfreiheit“ haben die EU-Mitgliedstaaten ein starkes Bekenntnis zum Schutz der Forschungsfreiheit im EFR und als Element in der internationalen Zusammenarbeit abgelegt. 

Ein weiterer Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft war die Neujustierung der europäischen Berufsbildungszusammenarbeit mit der Verabschiedung einer entsprechenden Ratsempfehlung. Mit der Annahme der Osnabrücker Erklärung stärken die EU-Mitgliedstaaten mit konkreten Maßnahmen und Zielen ihre Berufsbildungssysteme – etwa für die Erhöhung der Beteiligung an Auslandsaufenthalten in der beruflichen Bildung sowie deren Ausrichtung auf den digitalen und ökologischen Wandel.