Gleichstellung von Frauen und Männern
Auch 2024 ist die Gleichstellung von Männern und Frauen noch nicht erreicht. Auf einer Veranstaltung von „FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte“ nennt Bundesfrauenministerin Lisa Paus die unzureichende Beteiligung von Frauen an Führungspositionen als Beispiel.
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Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen steht im Grundgesetz. Aber auch 2024 ist die Gleichstellung von Männern und Frauen noch nicht erreicht. Darauf wies Bundesfrauenministerin Lisa Paus auf einer Veranstaltung von „FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte“ hin.
FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. ist eine überparteiliche und überregionale Initiative, die 2006 von Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. Ziel der Initiative ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft.
Als Beispiel nannte Paus jüngst veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu Verdienstunterschieden zwischen Männern und Frauen. Demnach verdienen Frauen immer noch durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Die Differenz sinkt nur sehr langsam: Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 betrug der Verdienstabstand noch 23 Prozent.
Die ungleiche Bezahlung habe Konsequenzen, betonte die Ministerin: „Wir verspielen hier echte Chancen“ für die Wirtschaft und die Frauen. Deshalb arbeite die Bundesregierung mit Hochdruck daran, die Entgelttransparenz-Richtlinie der EU umzusetzen, so Paus. Durch die Richtlinie werden die Rechte der Beschäftigten gestärkt. So sollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig einen Auskunftsanspruch haben. Das heißt, sie können erfahren, wie sie im durchschnittlichen Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen entlohnt werden. Beschäftigte könnten dann außerdem ihren Anspruch auf gleichen Lohn einfacher gerichtlich durchsetzen.
Frauenquote – verbindliche Vorgaben für echten Fortschritt
Gleichberechtigte Teilhabe sei „eine Frage der Gerechtigkeit“, unterstrich Paus. Frauen verdienten dieselben Chancen und dieselbe Förderung wie Männer. Um dies zu erreichen gilt seit 2015 das Führungspositionen-Gesetz, dass mehr Frauen in Führungspositionen bringen soll. 2021 hat die Bundesregierung es noch einmal verschärft.
Frauenministerin Paus betonte, dass Gesetz zur Frauenquote wirke. In den von der Quote betroffenen Unternehmen sei der Frauenanteil seither um zehn Prozentpunkte auf nunmehr 36 Prozent gestiegen. Allerdings zeige die Entwicklung auch, dass es für echten Fortschritt solche „verbindlichen Vorgaben“ brauche. Denn überall dort, wo keine festen Quoten vorgegeben würden, seien die Resultate „bescheiden“. Hier forderte die Ministerin mehr Engagement der Unternehmen – und mehr Druck durch die Öffentlichkeit.
Der Bund geht laut Paus mit gutem Beispiel voran: „Mit 43 Prozent Frauenanteil an Führungspositionen sind wir auf einem guten Weg zur Parität bis Ende 2025.“
Bei Transformation der Gesellschaft auf Fähigkeiten der Frauen setzen
Frauenministerin Paus wies zudem auf die Bedeutung der Frauen auch bei der anstehenden Transformation hin. Deutschland muss klimaneutral, digitaler und innovativer werden. Dafür brauche man auch die gesammelten Talente der exzellent ausgebildeten Frauen in Deutschland. Es sei vielfach belegt, dass diverse Teams erfolgreicher und innovativer seien, so die Ministerin