Europas Kulturhauptstädte 2022

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Novi Sad, Kaunas und Esch-sur-Alzette Europas Kulturhauptstädte 2022

Als Folge der Pandemie gibt es in diesem Jahr drei statt zwei Europäische Kulturhauptstädte: Novi Sad in Serbien, Kaunas in Litauen und Esch-sur-Alzette in Luxemburg. Drei unterschiedliche Städte, die einiges gemeinsam haben.

2 Min. Lesedauer

Eine Straßenkünstlerin bei ihrer Performance in Kaunas.

Die Europäische Kulturhauptstadt Kaunas, die zweitgrößte Stadt Litauens, wird von ihren Bewohnern auch das Herz Litauens genannt. 

Foto: imago images/Scanpix

Der Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ ist für alle drei Städte eine bedeutende Auszeichnung. Er bietet die Chance, international bekannt zu werden, den Tourismus zu stärken und der Stadtentwicklung durch Kultur neue Impulse zu geben. Die EU fördert jede Kulturhauptstadt mit einer Anschubinvestition von 1,5 Millionen Euro.

Im Schatten der Hauptstädte

Novi Sad, Kaunas und Esch-sur-Alzette sind jeweils die zweitgrößten Städte ihres Landes und stehen damit im Schatten der Hauptstädte Belgrad, Vilnius und Luxemburg. Zudem mussten sie sich durch den Strukturwandel, etwa durch den Niedergang der Kohle, neu erfinden. Alle Städte können mit einem vielseitigen Kulturprogramm aufwarten – mit jeweils mehr als 1.000 Veranstaltungen.

Seit 1985 vergibt die Europäische Union jährlich den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Ziel ist es, den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa deutlich zu machen und Brücken zwischen den Staaten Europas zu bauen. Die ausgewählten Städte erhalten für ihre Kulturprojekte Fördermittel von der EU.

Dreiecksbeziehung

In diesem besonderen Jahr wollen die drei Kulturhauptstädte zeigen, dass sie noch mehr verbindet. Gemeinsam haben sie eine Reihe von Kooperationen ins Leben gerufen. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm umfasst die verschiedensten Bereiche: Bildende Kunst, Theater, Tanz, Geschichte – hier die Erinnerung an den Holocaust -, Musik und Literatur. Die Projekte richten sich an alle Zielgruppen, insbesondere auch an junge Menschen. 

Ein Beispiel ist das Projekt „Jazz Xchange“: Musiker unterschiedlicher kultureller, historischer und sozialer Herkunft aus den drei Städten erarbeiten gemeinsam ein musikalisches Werk im Bereich des Jazz.  Ein anderes Beispiel: Graffiti-Künstler aus allen drei Ländern wollen eine großformatige Wandarbeit erschaffen. Stattfinden soll dies in der Kulturnacht 2022, die von einem gemeinnützigen Verein aus Esch organisiert wird.

Die Kulturhauptstädte 2022 in Bildern:
Bilder-Galerie Esch-sur-Alzette – multikulturelles Herz Europas
Bilder-Galerie Kaunas – Stadt der Moderne
Bilder-Galerie Novi-Sad – Stadt der Brücken

Pandemie verändert Reihenfolge

Die Corona-Pandemie brachte die ursprünglich geplante Reihenfolge der Kulturhauptstädte in den vergangenen zwei Jahren durcheinander. 2020 hatten sich das irische Galway und das kroatische Rijeka den Titel geteilt. Wegen der ausbrechenden Gesundheitskrise ermöglichte die EU beiden Städten eine Verlängerung bis 30. April 2021.

2021 waren ursprünglich die Städte Timisoara in Rumänien und Eleusis in Griechenland als Europäische Kulturhauptstädte vorgesehen. Ihre Ehrung wurde auf 2023 verschoben. Der Titel der Stadt Novi Sad aus dem EU-Anwärterland Serbien war ebenfalls 2021 geplant. Er wurde auf 2022 verlegt. Nun teilt die serbische Stadt sich die Auszeichnung mit dem luxemburgischen Esch-sur-Alzette und dem litauischen Kaunas.

Eine deutsche Stadt ist wieder 2025 an der Reihe: Chemnitz trägt den Titel dann zusammen mit Nova Gorica in Slowenien.

Die Initiative „Kulturhauptstädte Europas“ ist mittlerweile eine der profiliertesten Kulturinitiativen Europas. Die Städte werden auf der Grundlage eines Kulturprogramms ausgewählt, das eine deutliche europäische Dimension aufweisen muss. Außerdem muss es die Mitwirkung und aktive Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger, Gemeinschaften und verschiedenen Akteure der Stadt fördern. Darüber hinaus soll das Programm zur langfristigen Entwicklung der Stadt und ihrer Region beitragen.