#WirVsVirus Umsetzungsprogramm beendet - Projekte zeigen Potential von Open Social Innovation

Das aus dem #WirVsVirus Hackathon hervorgegangene Umsetzungsprogramm ist zum Abschluss gekommen. 147 Projekte haben in den letzten sechs Monaten Lösungen für Probleme im Zuge der COVID-19-Pandemie entwickelt und getestet. Unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts arbeiteten die Projektteams mit über 300 Expertinnen und Experten aus Bundes- und Länderministerien, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in einem gemeinsamen Prozess zusammen. Aufbauend auf den Erkenntnissen und der Expertise aus #WirVsVirus planen die Initiatorinnen und Initiatoren nun die Methodik von Open Social Innovation zeitnah ein weiteres Mal in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt anzuwenden und damit weitere gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen.

Zusammen mit der #WirVsVirus-Community zieht das Organisationsteam heute beim #WirVsVirus-Finale per Videokonferenz eine erste Bilanz, teilt Highlights und wirft einen Blick in die Zukunft von Open Social Innovation. Eröffnet wird der Tag von Helge Braun (Chef des Bundeskanzleramts und Schirmherr von #WirVsVirus), Anja Karliczek (Bundesministerin für Bildung und Forschung) und Dorothee Bär (Staatsministerin für Digitalisierung). Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Abend eine Botschaft an alle Beteiligten von #WirVsVirus richten.

Zum Ende des Umsetzungsprogramms betont Helge Braun: “#WirVsVirus ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat: Die gelungene Verbindung der digitalen Bürgergesellschaft und ihrer Problemlösungskompetenz mit dem lernenden Staat haben #WirVsVirus zu einem Erfolg gemacht. Jetzt gilt es, auch über Fragestellungen der Pandemiebewältigung hinaus, Offenheit für innovative Herangehensweisen zu entwickeln.”

Die #WirVsVirus Projekte zeigen das Potential von Open Social Innovation auf vielen Ebenen auf: Beispielsweise digitalisiert das Projekt U:DO in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit den gesamten Antragsprozess von Kurzarbeitergeld. Das sich in der Pilotierung befindliche Krisen-Kommunikationstool DEalog entstand in der Zusammenarbeit aller exekutiven Ebenen vom Bund bis zu den Kommunen. Die Projekte IMIS und Quarano ermöglichen die Digitalisierung von Prozessen in Gesundheitsämtern.
Konkrete Unterstützung in der Krise leisteten auch Projekte wie StayHomeAndSew (Verteilung von über 25.000 Masken) und Match4Healthcare (Plattform mit über 10.000 helfenden Medizinstudierenden und Ärztinnen und Ärzte). Ein Abschlussbericht wird das realisierte und nicht-realisierte Potential sowie die Hürden von Projekten im Nachgang des Programms zusammenfassen.

Die Sonderförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 1,5 Millionen Euro hat in vielen Fällen entscheidend zum Erfolg beigetragen. Durch diese Unterstützung konnten sich die Teams vollumfänglich auf die Entwicklung innovativer Lösungen konzentrieren. Hierzu erklärt Bundes-forschungsministerin Anja Karliczek: “Der Hackathon #WirVsVirus hat einen virtuellen Testraum für Innovationen geöffnet. Hier konnten Menschen aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsam digitale Lösungen für Herausforderungen in der aktuellen Pandemie entwickeln. Damit haben sie ein eindrucksvolles und sichtbares Zeichen für das Innovationsland Deutschland gesetzt.“

Möglich gemacht wurde die Sonderförderung durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Programm Prototype Fund. Dazu die Leiterin des Funds, Adriana Groh: "Niedrigschwellige Förderprogramme ermöglichen es, das große Innovationspotential der Zivilgesellschaft zu heben und bei unvorhersehbaren Krisen schnell und kreativ zu handeln. Das macht Mut!"

Dorothee Bär, Staatsministerin und Beauftragte der Bundes-regierung für Digitalisierung erkennt das Engagement aller Beteiligten an: “Tausende Menschen haben sich bei #WirVsVirus spontan zusammengeschlossen und viele von ihnen sechs Monate komplett digital an Lösungen für Herausforderungen der Pandemie gearbeitet. Die Teams haben Berge versetzt, oft ohne sich ein einziges Mal physisch zu sehen. Damit ist #WirVsVirus eine Blaupause für eine neue Form demokratischer Beteiligung im digitalen Zeitalter.”

Durchgeführt wurde das Umsetzungsprogramm unter anderem von ProjectTogether. Co-Geschäftsführer Philipp von der Wippel kündigt an: “Es braucht neue Prozesse für das gleichzeitige Testen zahlreicher Lösungen. Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Versuch: Mit der Unterstützung des Bundeskanzleramts werden wir Open Social Innovation bald auf eine weitere Herausforderung anwenden.”

Mit dem Abschluss des Umsetzungsprogramms endet die wöchentliche Begleitung der #WirVsVirus Community. Die Arbeit vieler Projekte geht weiter und wird etwa durch die Vernetzung mit Expertinnen und Experten auf der digitalen Plattform von ProjectTogether unterstützt. Für viele entstandene Kooperationen zwischen Bürgerinnen und Bürgern und staatlichen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren war dies erst der Anfang.

Pressekontakte

Organisationsteam von #WirVsVirus
Johannes Tödte
jtoedte@projecttogether.org
+49-176 477 459 97

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Chef vom Dienst
cvd@bpa.bund.de
+49-30 18 272-2030

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Agnes Kuruppu / Anne-Kathrin Thran
presse@bmbf.bund.de
+49-030-18-57-5050 oder -5057

Zum #WirVsVirus Hackathon und Umsetzungsprogramm

Wie können wir das kreative Potential der Zivilgesellschaft bündeln und gemeinsam an Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen durch Covid-19 arbeiten? “Hacken” heißt, gemeinsam kreative Lösungen für eine Herausforderung zu finden. Vom 20.-22. März 2020 haben über 28.000 Bürgerinnen und Bürger gemeinsam in einem digitalen Raum an Herausforderungen durch Covid-19 gearbeitet. Es waren alle eingeladen, die Zeit, Lust und Internetzugang hatten. Die Herausforderungen kamen aus der Mitte der Gesellschaft: von 80 Millionen Bürgerinnen und Bürgern. Mit über 28.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist der #WirVsVirus Hackathon der größte Hackathon der Welt. Das Ergebnis: 1.500 Lösungen, eine wachsende #WirVsVirusHack Community und die Erkenntnis, dass der Ideenreichtum der Zivilgesellschaft aktiver für die Herausforderungen unserer Zeit genutzt werden kann.

Der Hackathon war der Startschuss für das #WirVsVirus Umsetzungsprogramm mit dem Ziel, dass aus dem Engagement des Hackathons funktionierende Lösungen entstehen, die in der Krise und danach nachhaltig wirken. Das Umsetzungsprogramm bestand aus vier Bausteinen und unterstützte schnell und passgenau mehr als 147  Teams mit den relevantesten Lösungen und ermöglichte so deren zeitnahe Umsetzung. Das #WirVsVirus Umsetzungsprogramm war ein Ermöglicher: Die Projektteams wurden mit den richtigen Zugängen, Expertisen und Ressourcen gefördert, damit ihre Lösungen schnell gesamtgesellschaftlichen Nutzen bringen.

Umgesetzt wurde das #WirVsVirus Umsetzungsprogramm von den Co-Initiatoren des Hackathons: ProjectTogether, Tech4Germany, Code for Germany, Impact Hub Berlin, SEND e.V., Initiative D21, Prototype Fund

Förderpartner sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), BMW Foundation Herbert Quandt, Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation, KfW Stiftung, Susanne Klatten, Janina & Benjamin Otto, Stefan Quandt.

https://wirvsvirus.org/