Tag der Bauindustrie
Die Bevölkerung in Deutschland wächst – und mit ihr der Bedarf nach neuem und bezahlbarem Wohnraum. Daher investiert die Bundesregierung massiv in den Bau bezahlbarer Wohnungen „Wir brauchen Neubau im großen Stil“, sagte Bundeskanzler Scholz beim Tag der Bauindustrie.
2 Min. Lesedauer
Der Wohnungsbau, gekoppelt mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Infrastruktur ist laut Bundeskanzler Olaf Scholz derziet eine der derzeit schwierigsten Herausforderungen. Diese Aufgabe sei nur gemeinsam mit der privaten Bauwirtschaft zu bewältigen, so der Kanzler beim Tag der Bauindustrie.
„Wir müssen mehr und anders bauen. Aber wir brauchen auch Neubau im großen Stil“, so Scholz. So wie etwa in Freiburg-Dietenbach, wo ein neuer großer Stadtteil mit zur Hälfte geförderten Mietwohnungen entsteht. Es sei richtig, dass in Deutschland bereits 20 neue Stadtteile gebaut würden - gleich mit der nötigen Infrastruktur, betonte der Kanzler.
Beim Tag der Bauindustrie 2024 spricht die Branche mit der Vertreterinnen und Vertretern Politk daüber, wie die Herausforderungen bewältigt werden können, um den Wohnungsbau, die Modernisierung der Infrastruktur und die Transformation zum klimaneutralen Deutschland zu erreichen.
Wohnungsbauziele gemeinsam bewältigen
Mindestens 400.000 neue Wohnungen - davon 100.000 im sozialen Wohnungsbau - werden pro Jahr gebraucht, um den Bedarf an Wohnraum zu decken. Das sind die Wohnungsbauziele der Bundesregierung.
Daher schafft sie die Rahmenbedingungen für preiswerteres, einfacheres und schnelleres Bauen und fördert in Rekordhöhe. Bauzinsen und Baumaterialpreise seien zuletzt gesunken, Hypothekenbanken würden über wachsendes Interesse privater Bauwilliger berichten. Es gebe also Anzeichen für eine Stabilisierung im Wohnungsbau. Dazu werde auch das große Zinsverbilligungspaket der Bundesregierung beitragen, so der Kanzler.
Wohnungsbauförderung in Rekordhöhe
Daher investiert die Bundesregierung massiv in den Bau bezahlbarer Wohnungen, allein 18,15 Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau bis 2027. Mit der Beteiligung der Länder würden daraus 45 Milliarden Euro. „Das ist Rekordniveau und eine Verdreifachung im Vergleich zur letzten Legislaturperiode“, so der Kanzler.
Derzeit sind 390.900 Wohnungen im Bau, voriges Jahr wurden 294.400 Wohnungen fertiggestellt. Die Lage am Bau ist stabil geblieben. Insbesondere der soziale Wohnungsbau erweist sich als Stabilitätsanker für die Bau- und Immobilienbranche.
Klimafreundlicher und schneller bauen
Die Nachfrage nach der zinsgünstigen Förderung für den klimafreundlichen Wohnungsbau ist enorm. Die Bundesregierung fördert seit 2023 mit mehr als zwei Milliarden Euro zinsverbilligte Baukredite. Dazu kommen bessere Steuer-Abschreibungen für Neubauwohnungen. Die Einführung der neuen Wohngemeinnützigkeit soll ebenfalls für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen.
Darüber hinaus beschleunigen Bundesregierung und Länder die Planungs- und Genehmigungsprozesse. Dafür haben sie im November 2023 den Deutschlandpakt und im September 2023 ein Baupaket vereinbart. Denn: Bürokratieabbau ist ein wichtiger Schlüssel, um die Bauwirtschaft wieder richtig ins Laufen zu bringen. Auch die Novelle des Baugesetzbuches soll laut Scholz noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.
Jede Hand auf dem Bau wird gebraucht
Mit mehr als 350.000 Unternehmen, rund 2,6 Millionen Mitarbeitenden, 40.000 Auszubildenden und 370 Milliarden Euro Umsatz gehört die Bauwirtschaft zu den Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft.
Es würden alle Hände auf den Baustellen gebraucht, so Scholz. Denn außer Wohnungen müssen die Erneuerbaren Energien und Stromnetze ausgebaut, Straßen und Schienen, Brücken und Telekommunikationsnetze modernisiert werden. Der Bundeskanzler kündigte eine umfassende Reform des Vergaberechts an, um auch solche Verfahren für die Wirtschaft zu vereinfachen und zu beschleunigen.