Auszubildender des Monats
Große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sowie besonders gute Leistungen: Til Mühlisch aus Oranienburg ist „Auszubildender des Monats“. Der angehende Anlagenmechaniker für Heizungstechnik begeistert sich für seinen Beruf – und rät anderen jungen Leuten: „Eine Ausbildung ist hoch angesehen und bietet eine gute Perspektive“.
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Die Handwerkskammer Potsdam hat Til Mühlisch als Auszubildenden des Monats geehrt. Der 23-Jährige fiel in seinem Ausbildungsbetrieb für Sanitär-, Heizungs- und Solartechnik in Glienicke/Nordbahn besonders positiv auf. Langfristiges Ziel ist für ihn ein Meistertitel.
Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung „Auszubildender des Monats“?
Til Mühlisch: Ich war sehr überrascht – und habe mich darüber mega gefreut. Ich wusste von nichts. An einem Tag kamen plötzlich die Vertreter der Handwerkskammer Potsdam zu mir in den Betrieb und haben mich über die Auszeichnung informiert. Total irre! So etwas bekommt ja auch nicht jeder. Insofern bedeutet das für mich auf jeden Fall noch mehr Motivation für meine Arbeit.
Wie sieht denn Ihr Arbeitsalltag als angehender Anlagenmechaniker für Heizungstechnik aus?
Til Mühlisch: Insgesamt arbeite ich bei uns im Betrieb mit sechs Kollegen zusammen, einer davon ist ein weiterer Azubi. Wir fahren viel zu Terminen bei verschiedenen Kunden. Schwerpunkte sind Ein- oder Zweifamilienhäuser. Mal muss eine Gastherme repariert oder eine Solarstation gewartet werden. Oder wir bringen beispielsweise im Badezimmer neue Waschtische an. Immer häufiger haben wir auch mit Wärmepumpen zu tun. Und Kleinaufträge sind natürlich auch dabei, wie das Reparieren oder Auswechseln von Wasserzählern. Digitale Technik setzen wir im Betrieb auch immer mehr ein, ob bei der Terminplanung oder digitalen Arbeitsberichten.
Zu meinem Alltag gehört natürlich auch der Unterricht in der Berufsschule im Oberstufenzentrum Ostprignitz-Ruppin.
Haben Sie sich direkt nach der Schule für Ihren Ausbildungsberuf entschieden? Und spielte das Zukunftsthema Energiewende auch eine Rolle
Til Mühlisch: Nach meinem Realschul-Abschluss war ich erstmal bei der Bundeswehr. In der Zwischenzeit hatten mich einige Freunde angesprochen, ob ich mir nicht eine Ausbildung im Bereich Heizungstechnik vorstellen könnte. Ein Kumpel von mir machte zu der Zeit gerade in dem Beruf seine Ausbildung. Mir gefiel der Gedanke spontan sehr gut. Denn ich wollte auf jeden Fall was Praktisches machen. Und bei dem Beruf sieht man schnell ein konkretes Arbeitsergebnis, das hat mich auch sehr angesprochen.
Hinzu kam natürlich die Überlegung, dass gerade dieser Beruf eine ziemlich gute Perspektive bietet. Das Klima und die Energiewende sind ja und bleiben sicher Riesenthemen. Deshalb habe ich mich dann schnell für diese Ausbildung entschieden.
In Ihrem ersten Ausbildungsbetrieb gab es allerdings Schwierigkeiten. Wie haben Sie sich Ihre Motivation für den Beruf erhalten?
Til Mühlisch: Ja, die Situation in der ersten Firma war aus verschiedenen Gründen nicht ganz leicht. Das hatte aber nichts mit dem Berufsbild zu tun. Ich stand mitten im zweiten Lehrjahr vor der Frage, was tun. Eines wusste ich: Aufgeben kommt nicht in Frage. Ich wollte meine Ausbildung unbedingt durchziehen, ich hatte ja bis dahin auch schon einiges erreicht. Mit Hilfe der Handwerkskammer habe ich dann meinen neuen Betrieb gefunden, in dem ich jetzt sehr glücklich bin.
Was gefällt Ihnen besonders bei Ihrer Ausbildung? Vielleicht der Kundenkontakt? Schließlich wurden Sie besonders für Ihre Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Pünktlichkeit ausgezeichnet.
Til Mühlisch: Also Pünktlichkeit ist für mich selbstverständlich. Ich bin bei Terminen in der Regel wirklich immer ziemlich früh da. Und Freundlichkeit gegenüber Kunden und Kollegen ist mir sehr wichtig. Im Kundenkontakt geht es ja auch um ein positives Erscheinungsbild, das man vermitteln möchte. Schließlich möchte man ja auch, dass einem die Auftraggeber vertrauen. Der Austausch mit den unterschiedlichsten Kunden unserer Firma gefällt mir sehr gut, man wechselt auch mal ein paar freundliche, nette Worte bei einem Termin vor Ort.
Ansonsten gefällt mir an meinem Handwerksberuf vor allem, dass man vieles Praktische lernt, was man zum Beispiel auch selbst zu Hause anwenden kann. Ich bin auch so ein Bastler-Typ, das passt dann ziemlich gut.
Wie stellen Sie sich Ihre berufliche Zukunft vor? Und würden Sie anderen jungen Leuten zu einer Ausbildung raten?
Til Mühlisch: Wenn alles wie geplant läuft bin ich im Februar mit meiner Ausbildung fertig. Voraussichtlich werde ich von meinem Betrieb übernommen, was mich natürlich sehr freut. Dann möchte ich erstmal weitere Erfahrungen als Geselle sammeln. Und mich danach vielleicht nach etwa zwei Jahren darauf konzentrieren, den Meister in diesem Beruf zu machen. Ein Meistertitel wäre schon eine tolle Sache.
Ich finde, eine Ausbildung gerade im Handwerk ist wirklich Gold wert. Sie macht nicht nur Spaß, sondern sie ist auch hoch angesehen und gibt einem eine gute Perspektive für sein eigenes Leben. Deshalb habe ich mich ja auch dafür entschieden.
Die Bundesregierung und ihre Partner in der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ haben in diesem Jahr erneut den „Sommer der Berufsausbildung“ ausgerufen. Ziel ist es, möglichst viele junge Menschen für eine duale Berufsausbildung zu begeistern. Noch bis Ende September erhalten Interessierte auf Social Media und zahlreichen Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene Informationen zur Vielfalt der Ausbildungsberufe und der Betriebe.