Termin- und Kostenplan für Museum der Moderne steht – Kulturstaatsministerin Grütters: "Riesenchance für die Kunst des 20. Jahrhunderts in Deutschland"

Termin- und Kostenplan für Museum der Moderne steht – Kulturstaatsministerin Grütters: "Riesenchance für die Kunst des 20. Jahrhunderts in Deutschland"

  • Pressemitteilung 309
  • Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)
fassade des geplanten Museums des 20. Jahrhunderts

Geplantes Museums des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum

Foto: Herzog & de Meuron

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat heute die für den Kulturetat zuständigen Abgeordneten des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags über die Termin- und Kostenplanung für das Museum des 20. Jahrhunderts informiert. Die jetzt vorliegende Berechnung geht von Baukosten in Höhe von 364,2 Mio. Euro für den Neubau aus. Auf Basis der nun konkretisierten Planungen ist die Fertigstellung des Gebäudes für 2026 vorgesehen. Der erste Spatenstich wird in den kommenden Wochen erfolgen.

Nach Rücksprache mit dem Bundesminister der Finanzen können außerdem 52,2 Mio. Euro für künftige Bau-Indexsteigerungen und 33,8 Mio. Euro Risikokosten hinzugerechnet werden, so dass sich die Gesamtsumme dann auf 450,2 Mio. Euro beliefe.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Das Museum des 20. Jahrhunderts wird dringend benötigt, um der Weltklassesammlung der Neuen Nationalgalerie den angemessenen Raum zu geben. Es wird ein erstklassiges Museum werden. In der Planung haben wir jetzt einen Meilenstein erreicht: Erstmals können die Baukosten des Museums konkret und mit belastbaren Zahlen beziffert werden. Das war bislang nicht möglich. Die möglichen Risiken und die stark angestiegenen Baukosten wurden vorsorglich berücksichtigt. Ich bin dem Bundesminister der Finanzen dankbar, dass über die Anpassung der für den Neubau erforderlichen Mittel Einvernehmen besteht.“

Die Nationalgalerie verfüge über eine der wichtigsten Sammlungen zur Kunst des 20. Jahrhunderts weltweit, so Monika Grütters weiter. Doch aktuell könne das Haus nur ein Viertel seiner Bestände der Öffentlichkeit präsentieren. „Diese schwer erträgliche Situation wird sich mit dem Neubau für die Neue Nationalgalerie ändern. Von „Brücke“ bis Beuys: Endlich können diese bedeutenden Kunstschätze gezeigt werden. Das neue Museum wird ein Publikumsmagnet für Kulturbegeisterte aus aller Welt sein.“

Deutschland wird auch daran gemessen werden, wie die Kulturnation an diesem prominenten Ort mit einem Museums-Neubau umgeht. Das Herzog & de Meuron-Gebäude wird das Kulturforum neu definieren. Es kann sich zwischen den Solitären Mies van der Rohes, Scharouns und des Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler behaupten. Das Kulturforum erhält durch die „Scheune“ eine ganz neue städtebauliche Qualität.

Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die 2016 einstimmig als Sieger aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangen waren, haben den Entwurf den Auflagen gemäß überarbeitet und weiterentwickelt. Unter anderem musste die Grundfläche des Gebäudes um rund 15 Prozent verkleinert werden, um den Abstand zur St. Matthäus-Kirche und zum Naturdenkmal Platane zu vergrößern. Um die benötigten Flächen unterbringen zu können, muss daher mehr in die Tiefe gebaut werden. „Insgesamt hat die städtebauliche Qualität des Entwurfs dadurch erheblich gewonnen“, sagte die Kulturstaatsministerin. „Die Architektur schafft für die Kunst ein optimales Haus, das auch mit seiner einmaligen Innengestaltung eine vielfältige Nutzung der Räume vorsieht: von traditionellen Kunstgalerien über Ruhezonen und Versammlungsorte bis hin zu multimedial nutzbaren Flächen.“

Das Museum der Moderne wird die Neue Nationalgalerie ergänzen. Beide Häuser werden in Zukunft ein angemessen großer Standort für die Kunst des 20. Jahrhunderts sein. Mit dem Neubau werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die international bedeutenden Bestände der Nationalgalerie gezeigt und die Angebote der Sammler Marx, Pietzsch und Marzona angenommen werden können, die Kunstwerke mit Milliardenwert der Nationalgalerie überlassen wollen. Inzwischen hat auch der Künstler Gerhard Richter zugesagt, eine große Zahl an Werken für einen eigenen Richter-Saal im neuen Museum zur Verfügung zu stellen - auch deshalb, weil er von der Qualität des Entwurfs überzeugt ist. Hinzu kommen zahlreiche Werke aus dem Kupferstichkabinett und der Kunstbibliothek.

„Das Museum der Moderne ist eine große Chance für die Staatlichen Museen, für das Kulturforum, für die Hauptstadt und für Deutschland insgesamt“, sagte die Kulturstaatsministerin. „Nach jahrzehntelangem Ringen, einem Bundestagsbeschluss 2014, einem mehrstufigen Architektenwettbewerb und mehrjähriger Arbeit der Architekten Herzog & de Meuron und der Bundesbau Baden-Württemberg können die Bauarbeiten am Museum der Moderne nun endlich beginnen.“

Weitere Informationen unter: https://www.nationalgalerie20.de/home/