Volle Abfalltonnen mit Lebensmittelresten, Berge von Geschenkpapier und Paketverpackungen – immer wieder Weihnachten türmt sich der Müll. Das muss nicht sein. Einfache Tipps verraten, wie sich Abfall beim Weihnachtsfest vermeiden lässt.
3 Min. Lesedauer
Gerade zu Weihnachten ist die Gefahr groß, dass viele Lebensmittel weggeworfen werden. Mit einfachen Tricks können Verbraucher dies vermeiden und zugleich Ressourcen schonen.
Elf Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgen Industrie, Handel, Großverbraucher und Privathaushalte in Deutschland jedes Jahr als Abfall. Mit der Kampagne "Zu gut für die Tonne" setzt sich das Bundeslandwirtschaftsministerium gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln ein.
Weihnachten wird oft abwechslungsreich gefeiert: Mal kommen Gäste, mal ist man selbst zu Gast. Wenn Familie, Partner und Gäste beim Planen einbezogen werden, bleiben weniger Reste. Denn es kommt nichts auf den Tisch, was andere nicht mögen oder vertragen.
Wer ohne Rezept kocht und sich fragt: "Wie viel brauche ich wovon?", kann den Online-Partyplaner des Bundesernährungsministeriums nutzen. In wenigen Schritten errechnet er die ideale Menge an Speisen. Weitere Mengeninfos findet man auch auf der Webseite "EatSmarter".
Nachhaltig ist das Festessen, wenn Lebensmittel aus der Region zubereitet werden - aufgrund der kürzeren Transportwege entsteht weniger CO2. Auch sind die Transportverluste, zum Beispiel bei Obst und Gemüse, nicht so hoch, da die Transportdauer geringer ist. Saisonal können jetzt Wintersalate wie Feldsalat oder Chicorée auf den Tisch kommen. Was sonst noch Saison hat, finden Verbraucher im Saisonkalender des Bundeszentrums für Ernährung.
Wer auf Fleisch Wert legt sollte bedenken, dass Rindfleisch die meiste Energie verbraucht. Und zur Herstellung ist mehr Wasser als für alle anderen Fleischarten notwendig. Kommt Fisch als Festessen auf den Tisch, weisen verschiedene Siegel darauf hin, ob er aus nachhaltiger Fischerei stammt.
Eine noch weitgehend unbekannte Idee ist das Crowdbutching oder Crowdbutchering. Wer will, dass nach der Schlachtung von Tieren etwa die komplette Kuh verwendet wird und nichts von dem Tier verloren geht, kann sich online über dieses Verfahren informieren und beteiligen. Verbraucher kaufen zusammen mit anderen eine Kuh direkt beim Landwirt. Erst wenn die Kuh zu 100 Prozent verkauft wurde, wird sie geschlachtet. Alles von der Kuh wird verwertet - von der Schnauze bis zum Schwanz.
Trotz guter Planung sind Reste übriggeblieben? Im Lebensmittellexikon der Webseite "Zu gut für die Tonne" gibt es Lagerinfos etwa für Zutaten wie Schweinefleisch, Fisch und Kohlgemüse. Ebenso finden sich hier Hinweise zum richtigen Tiefkühlen.
Aber oft ist es auch möglich, aus Resten neue Gerichte zu "zaubern". Ein Blick auf die Online-Ratschläge zur Resteverwendung lohnt sich. Zwei Bio-Spitzenköche stellen hier ihre Ideen für die Reste von Festtagsgerichten vor.
Nicht nur beim Essen, auch beim Schenken sollten Verbraucher auf Nachhaltigkeit achten. Denn sicher ist: Die Deutschen sind in Kauflaune. Das belegen aktuelle Umfragen des Deutsche Industrie- und Handelstages und der Gesellschaft für Konsumforschung.
Sehr beliebt ist das Online-Shopping. Berge von Verpackungsmüll sind ein Resultat davon. Aber auch der Retourenservice und die Emissionen durch Paket-Lieferdienste sorgen für eine Belastung der Umwelt. Doch Verbraucher können dem gegensteuern. Sie können beispielweise eine umweltfreundliche Versandmethode wie GoGreen von DHL nutzen. Hier unterstützen die Verbraucherinnen und Verbraucher Klimaschutzprojekte zum Emissionsausgleich.
Auch sollten Verbraucher Online-Sammelbestellungen aufgeben und sich nicht jedes einzelne Produkt separat schicken lassen. Bei einigen Versandhändlern gibt es zum Beispiel die Option, die Ware im gebrauchten Karton anzunehmen.
Generell gilt, Retouren möglichst zu vermeiden. Denn jedes Hin- und Herschicken der Pakete ist schlecht für die Öko-Bilanz.
Jedem Verbraucher sollte bewusst sein: Jedes Geschenk, das produziert, transportiert und auch irgendwann einmal entsorgt wird, kostet Rohstoffe und Energie. Eine Einladung zum Essen oder für gemeinsame Unternehmungen sowie Selbstgebasteltes sind schöne Alternativen zu gekauften Geschenken.
Und: Wer kennt sie nicht, die Berge von Geschenkpapier nach einem Fest mit vielen Personen? Doch auch das ist vermeidbar. Es muss nicht immer Geschenkpapier sein oder alubeschichtetes Schmuckpapier. Als Alternativen bieten sich Verpackungen aus Recyclingpapier, Kartons oder Packpapier an. Sind diese bemalt oder mit Zweigen, getrockneten Blättern und Blüten dekoriert, entstehen echte Hingucker.
Auch wenn in bereits vorhandenen Kartons, etwa dem letzten Schuhkarton, sich dann doch das Wunschgeschenk befindet, ist die Überraschung groß. Nicht zuletzt lassen sich Tücher und Schals für fantasievolle Verpackungen nutzen.