Das ehrenamtliche Engagement tausender Menschen in Deutschland trägt derzeit maßgeblich dazu bei, die Herausforderungen bei der Flüchtlingsaufnahme zu bewältigen. Die Bundesregierung unterstützt dieses Engagement in vielfältiger Weise.
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Die Aufnahme und Unterbringung der vielen zehntausend Geflüchteten stellt Deutschland derzeit vor große Herausforderungen. Diese sind nicht allein durch Behörden und die in diesem Bereich beruflich Aktiven zu bewältigen. Das beeindruckende ehrenamtliche Engagement tausender Menschen ist deshalb ein immens wichtiger Baustein der Flüchtlingshilfe.
Ziel der Bundesregierung ist es, diejenigen zu unterstützen, die sich vor Ort für ein solidarisches Miteinander aller und die Integration der Flüchtlinge einsetzen. Das geschieht auf vielfältige Art und Weise.
Viele Menschen leisten spontan Hilfe: bringen Lebensmittel, Bekleidung, Spielsachen, Hygieneartikel in Aufnahmeeinrichtungen. Andere engagieren sich längerfristig und versuchen, einen gewissen Mindeststandard an Organisation zu schaffen: Sie helfen in der Kleiderkammer, bei der Verteilung von Nahrungsmitteln oder bei Behördengängen.
Auch Flüchtlinge selbst engagieren sich für Flüchtlinge. So arbeiten Asylsuchende ehrenamtlich in Wartezentren und Notunterkünften mit. Sie engagieren sich als Sprachmittler und zum Teil auch als Kultur-Vermittler.
Auch die organisierte Flüchtlingshilfe in Deutschland ist vielfältig und in weiten Teilen ehrenamtlich. Angefangen beim Bau und der Einrichtung von Unterkünften über die Organisation ihres Betriebes, die Essensversorgung bis hin zur sozialen Betreuung und medizinischen Versorgung: Vielfach sind es Ehrenamtliche, die den Flüchtlingen hier helfen.
Die Organisationen des Bevölkerungsschutzes, das DRK, das THW und die Freiwilligen Feuerwehren - um nur einige zu nennen - sind mehrheitlich getragen durch Ehrenamtliche. Die Organisationen engagieren sich erheblich, sowohl finanziell als auch personell. Die Unterstützung der Länder und Kommunen bei der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge entwickelt sich für diese Organisationen mittlerweile zum größten und längsten Einsatz ihrer Geschichte.
Zur Stärkung und Erweiterung des freiwilligen Engagements zugunsten von Flüchtlingen stehen ab Januar im Bundesfreiwilligendienst (BFD) 10.000 zusätzliche Plätze für die Arbeit in der Flüchtlingshilfe bereit. Auch Flüchtlinge mit einer guten Bleibeperspektive können künftig einen BFD machen.
Es gibt aber auch Angebote, die Bürgerinitiativen oder Kommunen bei ihrer Arbeit mit Flüchtlingen unterstützen. So bietet beispielsweise das Programm "Willkommen bei Freunden" Angebote der Beratung, der Qualifikation und zur Unterstützung beim Aufbau lokaler Netzwerke. Auch das Programm "Engagierte Stadt" fördert Kooperationen verschiedener Akteure und Initiativen vor Ort.
Auch im – für die Integration so wichtigen – Bildungsbereich gibt es verschiedene Angebote, die die Ehrenamtlichen unterstützen. So werden beispielsweise Ehrenamtliche gefördert, die kulturelle Bildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche anbieten - etwa mit dem Programm "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung".
Es gibt "Bildungsbeauftragte", die - selbst Migranten – Kinder und Jugendliche mit ausländischen Wurzeln gezielt unterstützen können. Und das Programm "Einstieg Deutsch" des Deutschen Volkshochschulverbandes wird rund 3.200 Ehrenamtliche schulen, die ab März 2016 Sprachkurse für 35.000 Flüchtlinge pro Jahr anbieten.
Auch in den Kirchen und im Sport gibt es viele ehrenamtliche Helfer. Allein bei der evangelischen Kirche unterstützen derzeit rund 120.000 Ehrenamtliche Flüchtlinge bei der Integration vor Ort, sei es durch Sprachkurse oder die Begleitung zu Behörden und Ärzten.
Das Programm "Integration durch Sport" steht auch Asylsuchenden und Geduldeten offen. Der Deutsche Olympische Sportbund wiederum schult seine Ehrenamtlichen gezielt für den Umgang mit Flüchtlingen.