Deutsche Wiedervereinigung: Auf dem Weg zur Einheit

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Blick auf den nächtlichen Reichstag. Dahinter ein Feuerwerk. Davor eine Menschenmasse mit vielen Deutschlandfahnen

1990 – Das Jahr, das Deutschland vereint.

Als sich am 3. Oktober 1990 die Menschen in Ost und West in den Armen liegen, ist es mehr als nur ein politischer Akt – es ist der Höhepunkt eines Jahres voller Umbrüche und gleichzeitig historischer Neuanfang. Freie Wahlen in der DDR, die Einführung der D-Mark und der Zwei-plus-Vier-Vertrag ebnen den Weg zur Einheit. Nach Jahrzehnten der Teilung wird die Deutsche Einheit Wirklichkeit. 1990 ist das Jahr, in dem aus zwei Staaten wieder ein gemeinsames Deutschland wird. 

18. März 1990: erste freie Volkskammerwahl

Für die Menschen in der DDR ist der 18. März 1990 ein historischer Tag: Zum ersten Mal können sie in freier und geheimer Wahl eine Partei selbst auswählen. Zum ersten Mal gibt es keine Einheitsliste. Mit überwältigender Beteiligung entscheiden sie über die Zukunft ihres Landes – und ebnen den Weg zur Deutschen Einheit. 

93 Prozent der Wahlberechtigten geben ihre Stimme ab. Die „Allianz für Deutschland”, ein Bündnis unter Führung der CDU, gewinnt mit 48,1 Prozent deutlich. Damit entscheidet sich die neue Regierung für eine zügige Wiedervereinigung nach den Vorgaben des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Die Volkskammer wählt Lothar de Maizière (CDU) am 12. April 1990 zum Ministerpräsidenten.

Die Wahl zur Volkskammer der DDR am 18. März 1990 ist der erste Urnengang unter demokratischen Bedingungen.

Foto: picture alliance / SZ Photo / Kucharz

Dresden feiert die Währungsumstellung mit einem Feuerwerk auf den Elbwiesen.

Foto: Bundesarchiv/ADN/Hiekel

1. Juli 1990: Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion

Mit der Einführung der D-Mark in der DDR wird ein großer Schritt zur wirtschaftlichen Einheit vollzogen und viele Menschen verbinden damit die Hoffnung auf Wohlstand. Die Wirtschaftsstruktur der DDR wird abrupt an die Marktwirtschaft angepasst wird. Das hat tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Folgen. Die DDR-Betriebe sind der westlichen Konkurrenz nicht gewachsen. Die staatliche Treuhandanstalt privatisiert oder schließt tausende Unternehmen, was zu Massenarbeitslosigkeit führt. Viele Preise steigen auf Westniveau, während Löhne zunächst niedrig bleiben. Für viele Menschen sind die unmittelbaren Folgen existenziell. Auf anfängliche Euphorie folgt Ernüchterung: Arbeitslosigkeit, Betriebsschließungen und Abwanderung prägen die ostdeutsche Wirtschaft lange. 

Für eine Wiedervereinigung von DDR und BRD bedarf es 1990 der Zustimmung der Siegermächte des Weltkriegs. Dies sind die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion. Der daraus abgeleitete Begriff Zwei-plus-Vier ist Namensgeber des Gesprächsformats.

Foto: Bundesregierung/Reineke

Mai bis September 1990: Zwei-plus-Vier-Verhandlungen 

In den Gesprächen zwischen DDR und BRD und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs (USA, UdSSR, Großbritannien, Frankreich) wird die außenpolitische Grundlage für die Deutsche Einheit geschaffen. Der Vertrag gibt Deutschland seine volle Souveränität zurück. Er legt die endgültigen Grenzen fest, verpflichtet Deutschland zum Verzicht auf Gebietsansprüche und begrenzt seine Streitkräfte auf 370.000 Soldaten. Der Vertrag ebnet den Weg für die Wiedervereinigung und tritt am 15. März 1991 in Kraft. 

Knapp 900 Seiten umfasst der Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR.

Foto: Bundesregierung/Reineke

31. August 1990: Unterzeichnung des Einigungsvertrags

Grundlage für die Deutsche Einheit bildet der Einigungsvertrag. Dieser wird am 31. August 1990 unterzeichnet. Er legt die Bedingungen für die Wiedervereinigung fest und bestimmt die politische, wirtschaftliche und soziale Eingliederung der DDR in die BRD. Dazu gehören die Einführung des Grundgesetzes, die Einführung der D-Mark sowie die Angleichung der Rechtsordnung und Verwaltung. Der Vertrag tritt am 3. Oktober 1990 in Kraft.