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Nachhaltige Unternehmensführung Wirtschaft

Kleine, mittelständische, wie auch global agierende Firmen sind wichtige Akteure und Multiplikatoren für eine nachhaltige Wirtschaftsweise. Vor allem sie haben es in der Hand, dass neue, zukunftsfähige Produkte, Dienstleistungen und Verfahren entstehen.

4 Min. Lesedauer

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Der Elektromobilität gehört die Zukunft.

Foto: Bundesregierung/Tybussek

Nachhaltige Unternehmensführung wird zunehmend zum Markenzeichen, denn für die Wirtschaft ist höhere Energie- und Ressourceneffizienz sowohl ökonomisch wie ökologisch profitabel. Ökologisches Handeln trägt aber auch zum Image bei, verbessert Absatzmöglichkeiten und fördert nachhaltigen Konsum. Immer mehr Unternehmen integrieren soziale und ökologische Qualität in wirtschaftliche Effizienz. Diese Entwicklung gilt es, messbar zu machen. Deshalb wurde beispielsweise der "Dow Jones Sustainability Group Index" entwickelt. Der Index berücksichtigt jene zehn Prozent der weltweit 2.000 marktstärksten Aktiengesellschaften, die unter wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Kriterien als Branchenführer gelten.

Einführung betrieblicher Umweltmanagementsysteme

Ein weiterer Gradmesser für die Nachhaltigkeitsorientierung der Wirtschaft ist die zunehmende Anzahl von Firmen mit betrieblichen Umweltmanagementsystemen. Beim freiwilligen Öko-Audit, einem Verfahren, bei dem ein Betrieb freiwillig sein Umweltverhalten überprüft, verbessert und offenlegt, liegen die deutschen Unternehmen in Europa an der Spitze. Einschließlich der Betriebe aus den nach deutschem Recht schon zugelassenen Erweiterungsbranchen sind derzeit in Deutschland knapp 1.900 Organisationen registriert. EU-weit sind etwa 7.600 Standorte EMAS-registriert. Die Abkürzung "EMAS" steht für die englische Bezeichnung "Eco-Management and Audit Scheme" (= System für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung). In der Umgangssprache wird hierfür in der Regel der Begriff "Öko-Audit" verwendet.

Nachhaltigkeitsberichte

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und „future e.V.“ bewerten seit 1994 die Nachhaltigkeitsberichte von deutschen Unternehmen. Sie erstellen eine Rangfolge der besten Berichte. Seit dem Jahr 2009 finden zwei getrennte Wettbewerbe für Großunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) statt. Das Ranking wird unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom Rat für Nachhaltige Entwicklung.

In einer Umweltinitiative der Wirtschaft haben sich rund 550 Mitglieder im Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e. V. (B.A.U.M.), europaweit dem größten seiner Art, vereint. Führende national und global agierende Unternehmen der deutschen Wirtschaft haben das "Forum Nachhaltige Entwicklung econsense" etabliert. Auf internationaler Ebene hat sich die Wirtschaft auf vergleichbarer Weise im "World Business Council" zusammengeschlossen.

Eine Reihe weltweit tätiger deutscher Unternehmen beteiligt sich auch an der "Global Compact"-Initiative des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan. Sie erklärten sich bereit, durch Ausrichtung ihrer Geschäftspolitik und modellhafte Initiativen zwischen Wirtschaft, Nationalstaaten und gesellschaftlichen Gruppen UN-Nachhaltigkeitsziele voranzubringen.

Corporate Social Responsibility

Auch unter dem Begriff "Corporate Social Responsibility" (CSR) unternehmen mehr und mehr Betriebe Anstrengungen, ihre gesellschaftliche Verantwortung in Deutschland und weltweit durch ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiges Handeln aktiv wahrzunehmen. 

Die Bundesregierung setzt sich für die Bündelung, Förderung und Sichtbarkeit der CSR-Aktivitäten deutscher Firmen ein. Außerdem will sie weitere Anreize dazu setzen und Hilfestellungen geben, den Nachhaltigkeitsansatz in die Unternehmenspraxis zu integrieren. Viele Maßnahmen zur Stärkung von CSR hat die Bundesregierung bereits im Oktober 2010 in einem Aktionsplan gebündelt. 

Die Bundesregierung hat zu den unternehmerischen Sorgfaltspflichten darüber hinaus folgende Pläne und Gesetze auf den Weg gebracht: 

Nationaler Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte

Mit dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte verankert die Bundesregierung erstmals die Verantwortung deutscher Unternehmen entlang von Liefer- und Wertschöpfungsketten. Der Aktionsplan soll einen Beitrag leisten, Menschenrechte zu stärken und die Globalisierung sozial zu gestalten.

Lieferkettengesetz 

Mit dem Lieferkettengesetz wird erstmals die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten geregelt. Das Gesetz ist am 1. Januar 2023 in Kraft getreten.

Das Gesetz verpflichtet Unternehmen mit Hauptverwaltung, Hauptniederlassung, Verwaltungssitz, satzungsmäßigem Sitz oder Zweigniederlassung in Deutschland zur Achtung von Menschenrechten durch die Umsetzung definierter Sorgfaltspflichten.

Die Bundesregierung setzt sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für eine Stärkung unternehmerischer Sorgfaltspflichten ein. 

Innovationen anstoßen - Ressourcen sichern

Ein Anliegen der Bundesregierung ist es, in wichtigen wirtschaftlichen Feldern Entwicklungen zu unterstützen, die im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. Zu diesen wichtigen Branchen gehört die Rohstoffwirtschaft. Es gilt, effizienter und umweltverträglicher mit den natürlichen Ressourcen umzugehen.

Die Rohstoffstrategie der Bundesregierung zielt darauf ab, Rohstoffe für die Wirtschaft nachhaltig und sicher verfügbar zu machen. Die sozialen, umweltbezogenen und entwicklungspolitischen Auswirkungen des Rohstoffausbaus sollen stärker berücksichtigt werden. Handlungsansätze sind unter anderem Maßnahmen für mehr Transparenz im Rohstoffhandel, die Bekämpfung von Handelshemmnissen und die Stärkung von Wiederverwendung und Recycling.

Bereits 2012 hat das Bundeskabinett das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) beschlossen, das alle vier Jahre fortgeschrieben wird. Ziel des Programms ist es, die Entnahme und Nutzung natürlicher Ressourcen nachhaltiger zu gestalten. Außerdem gilt es, die damit verbundenen Umweltbelastungen so weit wie möglich zu reduzieren.

Wichtige Ziele der des Ressourceneffizienzprogramms sind: Eine möglichst weitgehende Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourceneinsatz sowie die Senkung der damit verbundenen Umweltbelastungen; die Stärkung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und dadurch die Förderung von stabiler Beschäftigung und sozialem Zusammenhalt.

Eine wichtige Rolle spielen dabei freiwillige Maßnahmen und Anreize. Die Ressourceneffizienzpolitik soll auch dazu beitragen, unsere globale Verantwortung für die ökologischen und sozialen Folgen der Ressourcennutzung wahrzunehmen. Ziel muss es sein, die weltweite Inanspruchnahme von Rohstoffen dauerhaft zu reduzieren.