Gruppe der Sieben
Wer ist die G7 und wofür steht sie? Wie arbeitet die G7 und was hat sie bisher erreicht? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
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Die Gruppe der Sieben (G7) ist ein informelles Forum der sieben führenden Industrienationen und Demokratien Deutschland, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien, der Vereinigten Staaten von Amerika und der Europäischen Union. Die G7 ist – wie die G20 – keine internationale Organisation. Sie besitzt weder einen eigenen Verwaltungsapparat noch eine permanente Vertretung ihrer Mitglieder. Aufgrund der informellen Strukturen spielt die jeweilige Präsidentschaft eine besonders wichtige Rolle.
In ihren Händen liegen die Organisation sowie die Agenda des Gipfels. Die Staats- und Regierungschefs der G7 nutzen die jährlichen Gipfeltreffen, um sich im persönlichen Gespräch zu globalen politischen Fragen auszutauschen und gemeinsame Positionen und Ziele abzustimmen. Die Präsidentschaft wechselt jährlich zwischen den Mitgliedern. Deutschland hat die Präsidentschaft im Jahr 2022 von Großbritannien (2021) übernommen und wurde von Japan (2023) abgelöst.
Die G7 versteht sich als Wertegemeinschaft, deren Mitglieder sich zu Freiheit und Menschenrechten, Demokratie und Rechtstaatlichkeit sowie Wohlstand und nachhaltiger Entwicklung bekennen. Angesichts des wirtschaftlichen und politischen Gewichts, das die G7-Mitglieder auf sich vereinen, strahlen die Entscheidungen der Gruppe auf viele andere Länder sowie auch internationale Organisationen aus. Zwar sind die Beschlüsse der G7 nicht rechtsverbindlich, entfalten aber eine spürbare politische Wirkung.
Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs gilt als Höhepunkt jeder G7-Präsidentschaft. Der G7-Prozess besteht aber aus weit mehr – er ist ein ganzjähriger Arbeitsprozess. In Arbeitsgruppen auf Expertenebene sowie bei Treffen der Fachministerinnen und -minister stimmen die G7-Staaten gemeinsame Positionen und Initiativen in unterschiedlichen Politikgebieten ab. Die Themen für den G7-Gipfel werden von den sogenannten Sherpas vorbereitet, den Chefunterhändlern der Staats- und Regierungschefs. Die Ergebnisse werden in gemeinsamen Erklärungen der Staats- und Regierungschefs, den Kommuniqués, festgehalten.
Im Jahr 2022 übernahm Deutschland zum siebten Mal die G7-Präsidentschaft. Der Gipfel fand vom 26. bis 28. Juni 2022 in Schloss Elmau in Bayern statt. Weitere Informationen sowie die Gipfeldokumente finden Sie hier: offizielle Website zur G7-Präsidentschaft 2022.
Für die Bundesregierung ist der Dialog mit der Zivilgesellschaft und Partnerländern ein wichtiges Anliegen. Die Einbindung in den Arbeitsprozess der G7 hat eine lange Tradition und liegt in der Verantwortung der jeweiligen G7-Präsidentschaft.
So erhielten unter deutscher Präsidentschaft 2022 Vertreter aus Wirtschaft (Business7), Nichtregierungsorganisationen (Civil7), Gewerkschaften (Labour7), Wissenschaft (Science7), Thinktanks (Think7), Frauen (Women7) und Jugend (Youth7) in verschiedenen Dialogforen Gelegenheit, zu Themen der G7 Stellung zu nehmen und Empfehlungen an die Staats- und Regierungschefs zu geben.
Zudem werden regelmäßig Partnerländer sowie Vertreterinnen und Vertreter ausgewählter internationaler Organisationen zum G7-Gipfel eingeladen. Deutschland lud 2022 die Partnerländer Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika ein. Am G7-Gipfel 2022 nahm aufgrund der besonderen politischen Lage und auf Einladung der Bundesregierung auch der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selensky, virtuell teil.
Folgende internationale Organisationen waren unter deutscher Präsidentschaft beim G7-Gipfel vertreten: die Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Welthandelsorganisation (WTO), der Internationale Währungsfonds (IMF), die Weltbank, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Internationale Energieagentur (IEA) sowie der G7-Beirat zu Gleichstellungsfragen (GEAC).
Für das Jahr 2022 übernahm Deutschland die G7-Präsidentschaft und war damit Gastgeber des jährlichen Treffens der G7-Staats- und Regierungschefs. Der G7-Gipfel 2022 fand vom 26. bis 28. Juni 2022 in Schloss Elmau in den bayerischen Alpen statt – wie schon der letzte G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft im Juni 2015. Schloss Elmau erfüllt alle logistischen und sicherheitstechnischen Anforderungen an einen G7-Gipfelort. Mit seiner landschaftlich reizvollen Kulisse war Schloss Elmau schon damals ein attraktiver Ort für die Gespräche und Begegnungen der Staats- und Regierungschefs. Weitere Informationen sowie die Gipfeldokumente finden Sie hier: offizielle Website zur G7-Präsidentschaft 2022.
Der Bundesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, innerhalb der G7 globale Themen aktiv mitzugestalten. Sie nutzt dieses Forum, um mit ihren internationalen Partnern zentrale Fragen der multilateralen Zusammenarbeit, den Zusammenhalt in und zwischen Gesellschaften sowie gemeinsame Herausforderungen anzugehen.
Das deutsche G7-Präsidentschaftsjahr 2022 war geprägt vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die G7 hat sich daher auch mit den vielfältigen globalen Folgen des Krieges auseinandergesetzt – insbesondere mit der globalen Ernährungs- und Energiesicherheit sowie der fortwährenden Unterstützung der Ukraine.
Gleichzeitig hat die G7 das Motto der deutschen G7-Präsidentschaft „Fortschritt für eine gerechte Welt“ im Blick behalten und sich für langfristige Anliegen eingesetzt – wie den Schutz von Umwelt und Klima, wirtschaftliche Stabilität und Transformation, die Stärkung der globalen Gesundheit und von Investitionen weltweit sowie die Stärkung von Demokratien und der regelbasierten internationalen Ordnung.
Der G7-Gipfel ist Wegbereiter zahlreicher multilateraler Initiativen und Vereinbarungen. Während in den ersten Jahren nach der Entstehung der G7 im Jahr 1975 der Fokus auf der Weltwirtschaft lag, erweiterte sich das Interesse in den 1980er-Jahren auf außen- und sicherheitspolitische Themen. Inzwischen werden viele unterschiedliche ökonomische, klima- umwelt- und gesellschaftspolitische Fragen diskutiert.
In den vergangenen Jahren hat die G7 unter anderem die Stabilisierung der Finanzmärkte, die Reform der internationalen Unternehmensbesteuerung (insbesondere für große Digitalkonzerne), die Eindämmung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie die Stärkung der Frauenrechte und den Kampf gegen den Klimawandel vorangebracht. Aktuell engagiert sich die G7 auch bei der Bewältigung der Corona-Pandemie, unter anderem durch die Verteilung von Impfdosen an Entwicklungsländer und die Förderung globaler Impfstoffproduktion.
Der G7-Gipfel fand 2022 bereits zum siebten Mal in Deutschland statt. Das erste Mal trafen sich die G7 Staats- und Regierungschefs unter deutschem Vorsitz vom 16. bis 17. Juli 1978 in Bonn.
Weitere Gipfel in Deutschland:
- 1985 G7-Gipfel in Bonn
- 1992 G7-Gipfel in München
- 1999 G8-Gipfel in Köln
- 2007 G8-Gipfel in Heiligendamm
- 2015 G7-Gipfel in Schloss Elmau
G7/G8: Die Gruppe der Acht (G8) umfasste zwischen 1998 und 2014 die Staaten der G7 und zusätzlich Russland. Als Reaktion auf die Annexion der ukrainischen Krim durch Russland beschloss die G7 2014, das G8-Format bis auf Weiteres auszusetzen.
G7 in Zahlen 2022 – Wirtschaft und Finanzen, Außenhandel, Energie – weitere Informationen, Statistiken und Zahlen zu den G7 finden Sie auch hier beim Statistischen Bundesamt (Destatis).