Gipfel-Treffen in Kanada
Ukraine, Mittlerer Osten, Weltwirtschaft und Künstliche Intelligenz – über diese und andere Themen berieten die Staats- und Regierungschefs der G7 in Kanada. Kanzler Merz äußerte sich abschließend zufrieden, es habe zu allen Themen einen vollständigen Konsens gegeben.
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Am letzten Gipfeltag nahm der ukrainische Präsident Selenskyj an den Beratungen der G7 teil.
Foto: Bundesregierung/Guido Bergmann
Der Gipfel stand im Zeichen der aktuellen Kriege und Konflikte. Dazu haben die Staats- und Regierungschefs der G7 ein deutliches Zeichen gesetzt. So verabschiedeten sie eine gemeinsame Erklärung zum Konflikt zwischen Israel und Iran.
Auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine betonte der Bundeskanzler im Anschluss an das Treffen, dass Einigkeit darüber bestehe, alles zu tun, um diesen „furchtbaren Krieg so schnell wie möglich zu beenden“. Sowohl in der Europäischen Union als auch in der Gruppe der Sieben habe es Konsens gegeben: „Wir werden die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen", so Kanzler Merz.
Beschlüsse zu den Schwerpunkten der kanadischen Präsidentschaft
Darüber hinaus verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs gemeinsame Erklärungen zu diesen Themen:
- Migration: Schleuserbanden sollen unter anderem durch verbesserte Überwachung von Geldflüssen und Zusammenarbeit mit Verkehrsunternehmen bekämpft werden. Soziale Medien sollen dazu gebracht werden, kriminellen Gruppen keine Plattformen für Koordinierung und Durchführung von Schleuseroperationen zu bieten. Sanktionen gegen kriminelle Akteure sollen geprüft werden.
- Künstliche Intelligenz und Quantentechnologien: Die G7-Staaten wollen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz eine Vorreiterrolle einnehmen. Außerdem betonten sie einen verantwortungsvollen, menschenzentrierten Umgang mit KI, der Innovation fördert, Arbeitsplätze sichert und internationale Gerechtigkeit stärkt. Um das Innovationspotenzial von Quantentechnologien auszuschöpfen, will man das Thema Forschung und Kommerzialisierung vorantreiben, den Technologietransfer erleichtern und die Ausbildung von Fachkräften fördern.
- Grenzüberschreitende Repression: Aggressive Formen ausländischer Einflussnahme, bei der Staaten oder deren Stellvertreter versuchen, Personen oder Gemeinschaften außerhalb ihrer Landesgrenzen einzuschüchtern und zu bedrohen, wollen die G7 verhindern.
- Kritische Rohstoffe: Die G7 wollen die Abhängigkeit von autoritären Staaten wie China verringern und eigene Lieferketten für Lithium, Kobalt oder seltene Erden absichern. Sie haben sich außerdem darauf verständigt, Investitionen zu erleichtern und Partnerschaften mit zuverlässigen Ländern zu stärken.
- Bekämpfung von Waldbränden: Um Waldbrände in den Griff zu bekommen, soll insbesondere die globale Zusammenarbeit verstärkt werden. Zur Prävention werden in der Erklärung nachhaltige Waldbewirtschaftung und ein kontrolliertes Abbrennen von Wäldern genannt.
Lesen Sie hier die gemeinsamen Erklärungen der G7 (englisch):
G7 Leaders’ Statement on Recent Developments Between Israel And Iran
G7 Leaders' Statement on Transnational Repression
G7 Leaders' Statement on AI for Prosperity
G7 Leaders' Statement on Countering Migrant Smuggling
G7 Critical Minerals Action Plan
Kananaskis Wildfire Charter
Kananaskis Common Vision for the Future of Quantum Technologies
Sehen Sie hier ein zusammenfasssendes Video des G7-Gipfels:
Video zum G7-Gipfel
Lesen Sie hier die Pressestatements des Kanzlers:
Pressestatement des Bundeskanzlers zum Abschluss des G7-Gipfels in Kanada.
Pressestatement des Bundeskanzlers zu Beginn des G7-Gipfels in Kanada.
Pressestatement des Bundeskanzlers vor dem G7-Gipfel in Kanada.
Die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs der G7 kamen vom 15. bis 17. Juni im kanadischen Kananaskis zusammen – zu politischen Gesprächen über die aktuellen Themenkomplexe. Der Bundesregierung war es ein wichtiges Anliegen, das Vorgehen aktiv mitzugestalten und gemeinsam Lösungen für die globalen Herausforderungen im Kreis der Partner zu entwickeln.
Sehen Sie hier eine Fotoreihe des G7-Gipfels:
Als diesjähriger G7-Vorsitz organisierte Kanada den Gipfel in Kananaskis. Neben Kanada und Deutschland sind Frankreich, Italien, Großbritannien, Japan und die USA Teil der G7. Auch die Europäische Union gehört dazu. Die Gruppe der Sieben (G7) ist ein informelles Forum der sieben führenden Industrienationen und Demokratien. Der G7-Gipfel biett die Gelegenheit für einen offenen Austausch. Er ist der Höhepunkt jeder G7-Präsidentschaft.