Gesundes Essen für Deutschland

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Ernährungsstrategie der Bundesregierung Gesundes Essen für Deutschland

Immer mehr Menschen möchten sich gesund und nachhaltig ernähren – das zeigen viele Studien. Ziel der Bundesregierung ist es, dies zu unterstützen und die Bedingungen so zu gestalten, dass es allen gleichermaßen möglich ist. Dazu hat das Bundeskabinett eine Ernährungsstrategie beschlossen.

3 Min. Lesedauer

Vielfältiges Gemüse auf einer Küchenarbeitsplatte.

„Leckeres, gesundes und nachhaltiges Essen darf nicht vom Geldbeutel abhängen oder davon, aus welcher Familie man kommt“, sagt Bundesminister Cem Özdemir.

Foto: mauritius images/Fabio and Sim

„Gutes Essen für Deutschland“ – diesen Titel trägt die Ernährungsstrategie, die das Bundeskabinett beschlossen hat. Der Ernährungsreport 2023 hat gezeigt, dass der Gesundheitsaspekt der Ernährung für 91 Prozent der Menschen wichtig ist. 74 Prozent legen zudem Wert darauf, dass ein Lebensmittel umwelt- und ressourcenschonend produziert wurde. Die meisten Menschen wollen gesund und nachhaltig essen.

Dieses Bewusstsein allein reicht in der Regel jedoch nicht aus, um das Essverhalten auch tatsächlich zu verbessern. Hindernisse sind etwa: Verunsicherung durch komplexe Informationen, eine vielfältige Angebots- und Produktpalette, Sprachbarrieren oder auch das Fehlen von finanziellen Mitteln und Zeit. Die Bundesregierung will Verbraucherinnen und Verbraucher hier unterstützen und alltagstaugliche Rahmenbedingungen schaffen.

Gesunde Ernährung für jeden erleichtern

Ziel der Bundesregierung ist es, dass es für jede und jeden einfacher wird, sich gut, gesund und nachhaltig zu ernähren – unabhängig vom Kontostand. Zudem sollen Verbraucherinnen und Verbrauchern die notwendigen Kompetenzen an die Hand gegeben werden, um ihren Wunsch nach einer besseren Ernährung im Alltag umzusetzen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte bereits bei der Verabschiedung der Eckwerte zur Ernährungsstrategie, es sei nicht „Ziel, den Leuten vorzuschreiben, was sie essen sollen.“ Vielmehr gehe es darum, „dafür zu sorgen, dass es für alle Menschen in Deutschland möglich ist, sich gut und gesund zu ernähren – unabhängig von Einkommen, Bildung oder Herkunft.“

Die Zahlen zur Übergewichtigkeit von Kindern und Erwachsenen und zu ernährungsbedingten Krankheiten zeigen ebenso, dass Maßnahmen zur Verbesserung von Ernährungsweisen erforderlich sind. So sind in Deutschland derzeit mindestens 8,5 Millionen Menschen an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt.

Mit einer verstärkt pflanzenbetonten Ernährung trägt die Ernährungsstrategie zudem auch dem Umwelt- und Klimaschutz Rechnung. Mit dem Fokus auf regionale, saisonale und ökologisch angebaute Lebensmittel wird die heimische Landwirtschaft gestärkt.

Strategische Ziele der Bundesregierung

Die Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“ definiert insgesamt sechs strategische Ziele:

  • Ausgewogen essen und ausreichend bewegen – angemessene Nährstoff- und Energieversorgung und Bewegung unterstützen
  • Mehr Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte – pflanzenbetonte Ernährung stärken
  • Gesund aufwachsen und gesund alt werden – sozial gerechten Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung schaffen
  • Vielseitig essen in Kita, Schule und Kantine – Gemeinschaftsverpflegung verbessern
  • Gutes Essen für uns und unsere Erde – Angebot nachhaltig und ökologisch produzierter Lebensmittel erhöhen
  • Essen wertschätzen – Lebensmittelverschwendung reduzieren

In elf Handlungsfeldern werden Ziele definiert und konkrete Maßnahmen benannt. Dafür hat die Bundesregierung mit Akteuren aus Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft, Verbraucherschaft, dem Gesundheitssektor und Umweltverbänden intensiv zusammengearbeitet. Auch die Perspektive der Bürgerinnen und Bürger wurde eingeholt. Die erst kürzlich verabschiedeten Empfehlungen des vom Bundestag einberufenen Bürgerrats bestätigen die Ansätze der Bundesregierung und geben dem ernährungspolitischen Kurs Rückenwind.

Beispiele wichtiger Handlungsfelder 

Die Verpflegung in Kitas, Schulen, Betrieben, Kliniken und Senioreneinrichtungen soll sich verbessern. So sollen etwa bis 2030 die DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas und Schulen verbindlich werden. Der Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung soll sich erhöhen. Trinkwasserspender in sozialen Einrichtungen werden gefördert.

Um Kinder als besonders verletzliche Verbrauchergruppe vor Lebensmitteln mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt zu schützen, will die Bundesregierung die an Kinder gerichtete Werbung einschränken. Sie plant, entsprechende Werbung bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige zu unterbinden.

Auch gegen Lebensmittelverschwendung geht die Bundesregierung vor. Um die Weitergabe nicht verkaufter, noch verzehrfähiger Lebensmittel zu erleichtern, prüft sie gesetzliche Regelungen zur Erleichterung von Lebensmittelspenden sowie haftungs- und steuerrechtliche Fragen.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat einen umfangreichen Fragen-Antworten-Katalog zur Ernährungsstrategie zusammengestellt.