Nominierungen zum Deutschen Drehbuchpreis 2021 bekanntgegeben – Kulturstaatsministerin Grütters: "Unterstützung gerade in dieser schwierigen Zeit von großer Bedeutung"

Nominierungen zum Deutschen Drehbuchpreis 2021 bekanntgegeben – Kulturstaatsministerin Grütters: "Unterstützung gerade in dieser schwierigen Zeit von großer Bedeutung"

  • Pressemitteilung 106
  • Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat heute die Nominierungen für den Deutschen Drehbuchpreis 2021 für das beste unverfilmte Drehbuch bekannt gegeben. Um herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Drehbuchschreibens zu ehren, vergibt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien den Deutschen Drehbuchpreis jedes Jahr auf Vorschlag einer unabhängigen Fachjury.

Monika Grütters erklärt dazu: „Gerade in dieser schwierigen Zeit ist die Fantasie ideenreicher Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren von großer Bedeutung. Ihre kreative Arbeit bildet die unverzichtbare Grundlage für mitreißende und anspruchsvolle Kinofilme. Sie sind der Garant dafür, dass wir uns auch nach der Pandemie wieder auf bewegende Leinwanderlebnisse freuen können, die wir derzeit so schmerzlich vermissen. Durch die Vergabe des Deutschen Drehbuchpreises sollen Autorinnen und Autoren angemessen gewürdigt und in ihrer Arbeit weiterhin stark unterstützt werden.“

Die Jury begründete ihre Entscheidung für die drei Nominierungen wie folgt:

1. „Mister“ von Emily Atef und Lars Hubrich

Die 33jährige Hélène lässt nach der Diagnose einer unheilbaren Lungenkrankheit ihren Mann Mathieu in Paris zurück, um in Norwegen Kontakt zu einem Leidensgefährten aufzunehmen, der fast ihr Großvater sein könnte. In der ungewohnten Umgebung findet sie die Muße, zu einer selbstbestimmten Entscheidung über ihr Leben und ihren Tod zu gelangen. Wie sehr solche Entscheidungen zur Zerreißprobe für die Beziehung zu unseren Liebsten werden können – auch und gerade dann, wenn wir ihnen inniglichst verbunden sind –, davon erzählt diese Geschichte auf meisterliche Weise. Ihr feiner Humor, ihre Lebensklugheit und Zärtlichkeit und nicht zuletzt ihr bemerkenswert unsentimentaler Grundton versprechen einen tief berührenden Film.

2. „Leere Netze” von Behrooz Karamizade

Erzählt wird die Geschichte des jungen Iraners Amir, der als Fischer am Kaspischen Meer zu arbeiten beginnt, um das Brautgeld für seine große Liebe Narges aufbringen zu können. Als die Fischbeute ausbleibt, schließt er sich illegalen Stör-Wilderern an. Trotzdem rückt sein Traum von der Hochzeit in immer weitere Ferne. Das Drehbuch von Behrooz Karamizade wirft mit teils poetischen, teils sehr realistischen Szenen aus dem Iran der Gegenwart die Frage auf, wie hoch der Preis für die Liebe sein kann. Eindringlich und emotional erzählt, weitet das Drama im Verlauf den Blick von dem persönlichen Schicksal hin zu den Auswirkungen globaler Probleme und politischer Konflikte. Der Autor nimmt sich Zeit für seine Figuren und erzählt ruhig und atmosphärisch dicht eine zugleich emotionale wie gesellschaftlich brisante Geschichte, die den weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen ein menschliches Gesicht verleiht.

3. „Alaska“ von Max Gleschinski

Kerstin hat ihren Vater gepflegt, 20 Jahre lang, und wurde zur Nebenfigur in ihrem eigenen Leben. Nun ist er tot, und Kerstin paddelt sich frei. Mit einem alten DDR-Kajak will sie die Mecklenburger Seenplatte umrunden, doch die erhoffte Einsamkeit bleibt aus. Kerstins Bruder tritt auf den Plan und mit ihm ein Erbstreit. Kerstin lernt obendrein Alima kennen – impulsiv, humorvoll und unfreiwillig auf Paddeltour. Die Frauen kommen sich näher, aber Kerstin ist hin- und hergerissen zwischen der unerwarteten Anziehung und ihrer Rundreise, die zunehmend einer Flucht gleicht. Dieses Drehbuch ist unentwegt in Bewegung und zieht uns sogartig in Kerstins Welt hinein, selbst wenn die wortkarge Protagonistin ihre Geheimnisse nur widerspenstig preisgibt. Aus alltäglichen und vertrauten Themen schöpft der Autor Mitreißendes und konfrontiert in einer geradezu greifbaren Landschaft seine Figuren mit zentralen Fragen des Lebens.

Mit dem Deutschen Drehbuchpreis vergibt die BKM die wichtigste und höchstdotierte nationale Auszeichnung für Drehbuchautorinnen und -autoren. Mit der Nominierung ist eine Prämie von 5.000 Euro verbunden. Am 14. Juni 2021 wird die Kulturstaatsministerin in einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Verband Deutscher Drehbuchautoren anlässlich des Summer Specials der diesjährigen Berlinale die Träger des Deutschen Drehbuchpreises 2021 bekannt geben. Der Drehbuchpreis in Gold ist mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro verbunden. Darüber hinaus ist es dem Preisträger in Gold auf Antrag möglich, über die Preisprämie hinaus Förderungshilfen von bis zu 20.000 Euro für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs zu erhalten.

Die Mitglieder der Jury waren Esther Bernstorff, Elke Brand, Elisabeth Burghardt, Florian Eichinger, Roman Klink und Sven Poser.

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