Bund ermöglicht bauliche Notsicherung von Schloss Steinort / Sztynort in Polen

Nach langjährigen Bemühungen um die Rettung des Schlosses Steinort / Sztynort in Polen werden in diesem Jahr von der Staatsministerin für Kultur und Medien 500.000 Euro für bauliche Notsicherungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Der Deutsche Bundestag hatte dafür im Bundeshaushalt 2019 zusätzliche Mittel bewilligt.

Die Geschichte von Schloss Steinort reicht bis in die Zeit des Deutschen Ordens im 15. Jahrhundert zurück. Heinrich Graf von Lehndorff, der letzte Besitzer des Schlosses, gehörte zu den Beteiligten am Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 und wurde am 4. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Die Notsicherung wird Schloss Steinort als eine der wenigen erhaltenen großen Gutsanlagen in der historischen deutschen Provinz Ostpreußen im letzten Augenblick vor dem Verfall retten.

In den vergangenen Jahren beteiligte sich die Kulturstaatsministerin bereits an einzelnen Sanierungsmaßnahmen in Steinort, so 2012 an der Konservierung barocker polychrom bemalter Bretter der Holzdecken des Schlosses (rund 20.000 Euro) und 2017/2018 an der Notsicherung des Mausoleums der Familie von Lehndorff (35.000 Euro). Bevor eine umfangreiche Sanierung des Schlosses erfolgen kann, muss noch ein Konzept für zukünftige Nutzungen entwickelt werden, um eine Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu gewährleisten. Um dies zu unterstützen, fördert die Kulturstaatsministerin die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz 2019 mit 15.000 Euro bei der Einrichtung eines Expositions- und Informationszentrums. Dieses wird ab der diesjährigen Sommersaison den Besucherinnen und Besuchern die Bedeutung von Schloss Steinort/Sztynort näher erläutern.

2018 wurde mit Mitteln der Staatsministerin für Kultur und Medien (478.000 Euro) das Inventar der Familie von Lehndorff aus Schloss Steinort für das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg angekauft. Mit diesem Konvolut soll ab 2024 auch der ostpreußische Widerstand um Graf von Lehndorff dokumentiert werden.