Neues Migrationsmuseum geplant

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Einwanderungsgesellschaft Neues Migrationsmuseum geplant

In Köln soll eines der größten Migrationsmuseen Europas entstehen. Sein Herzstück wird die bundesweit umfassendste Sammlung von Zeugnissen und Objekten zur Geschichte der Migration in Deutschland. Kulturstaatsministerin Roth hat das bereits bestehende Dokumentationszentrum besucht und sich dort über das geplante „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ informiert.

2 Min. Lesedauer

Entwurf des in Köln geplanten Migrationsmuseums

So könnte es aussehen: Entwurf für das geplante „Haus der Einwanderungsgesellschaft“

Foto: Grafik: facts and fiction

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Allein im Jahr 2020 hatten mehr als 25 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner einen Migrationshintergrund. Im Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V . – kurz DOMiD – steht ihre Geschichte im Mittelpunkt.

Gedächtnis der Migrationsgesellschaft

Gegründet wurde der Verein 1990 von Migrantinnen und Migranten aus der Türkei. Seitdem sammelt DOMiD unter anderem Objekte, Dokumente, Fotos und Filme. So ist ein umfangreiches Archiv entstanden, das das größte seiner Art in Deutschland ist. Inzwischen umfasst es mehr als 150.000 sozial-, kultur- und alltagsgeschichtliche Zeitzeugnisse, die die Migrationsgeschichte seit 1945 dokumentieren.

Migration als „Normalfall“ zu vermitteln, das war von Anfang an das Ziel des Vereins. Daraus resultiert der Auftrag, die Geschichte der Migration einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren – in Ausstellungen, Veranstaltungen oder Vorträgen. Kontinuierlich wurde die Sammlung deshalb auch wissenschaftlich aufgearbeitet.  

Gefördert von Bund, Land und Stadt

Aktuell sind Verein und Archiv noch im Bezirksrathaus von Köln-Ehrenfeld untergebracht. Dort hat sich Kulturstaatsministerin Claudia Roth jetzt über die Sammlung und das geplante „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ informiert. Es soll in einer ehemaligen Industriehalle auf dem Areal des früheren Industriegeländes Köln-Kalk entstehen.

Finanziert wird das künftige Museum vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Bund. Insgesamt stehen 44,26 Millionen Euro dafür zur Verfügung. Die Stadt Köln stellt das Grundstück und die zu sanierende Industriehalle.

Museum neuen Typs

Die rund 10.000 Quadratmeter große Fläche soll nach der Sanierung und dem Umbau der Halle nicht nur Platz bieten für eine Dauer- und Wechselausstellungen, sondern auch für das Archiv, Tagungen, Konzerte, Theater, Lesungen und Workshops.

In dem Museum soll außerdem Partizipation eine große Rolle spielen: „Hier treten Menschen in direkten Austausch, erleben Geschichte mit allen Sinnen, lernen neue Perspektiven kennen und teilen ihre eigene Erfahrung“, heißt es auf der Website. Das „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ werde mehr sein als ein Museum, ist DOMiD  überzeugt. „Hier handeln wir gemeinsam aus, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Dadurch wachsen wir als Gesellschaft zusammen.“