Kulturstaatsministerin besucht Frankreichs Kulturministerin Bachelot-Narquin in Paris / Roth: "Frankreich und Deutschland für ein Europa der Kultur"

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Kulturstaatsministerin besucht Frankreichs Kulturministerin Bachelot-Narquin in Paris / Roth: "Frankreich und Deutschland für ein Europa der Kultur"

  • Pressemitteilung 443
  • Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)

Auf der ersten Auslandsreise nach ihrem Amtsantritt trifft Kulturstaatsministerin Claudia Roth heute Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin zu bilateralen Gesprächen in Paris. Die Ministerinnen wollen sich über die Vorhaben der französischen Ratspräsidentschaft im Bereich Kultur und Medien abstimmen. Im Vordergrund stehen weiter die Bemühungen um eine Verbesserung der sozialen Lage von KünstlerInnen und Kreativen gerade angesichts der Folgen der Pandemie sowie die deutsch-französische Abstimmung zu Fragen der Rückgaben von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten und Fragen der Erinnerungspolitik.

Staatsministerin Claudia Roth: „Frankreich und Deutschland setzen sich ein für ein Europa der Kultur. Wir wollen gemeinsam die kultur- und medienpolitischen Herausforderungen in Europa anzugehen. Dabei geht es um Fragen der Plattformregulierung, um den Schutz der Medienfreiheit und -vielfalt im digitalen Zeitalter, aber auch um die gemeinsame Bekämpfung gezielter Desinformation und illegaler Hassrede im Netz. Beim Umgang mit dem kolonialen Erbe wollen wir die Zusammenarbeit unserer beiden Länder weiter verstärken, vor allem im Bereich der Museumskooperationen und der gemeinsamen afrikanisch-europäischen Ausbildung von Museumsmanagern. Ich freue mich sehr, dass nach Portugal, Schweden, Wales, England, Belgien und den Niederlanden nun auch Frankreich Teil des MuseumsLab ist. Es ist an der Zeit für eine echte Dekolonialisierung des Denkens – diesen Prozess müssen Europas Museen aktiv vorantreiben.“

Im Anschluss an das Treffen mit Roselyne Bachelot-Narquin steht ein Besuch der Staatsministerin im Musée du Quai Branly auf dem Programm. Bei einem gemeinsamen Ausstellungsrundgang wird sie sich im Gespräch mit Generaldirektor Jérôme Bastianelli und weiteren Museumsvertreterinnen unter anderem über die gerade erfolgte Rückgabe von 26 Sammlungsobjekten an die Republik Benin sowie die Digitalisierung von Objekten informieren.

Claudia Roth: „Das Musée du Quai Branly hat vorbildliche Arbeit geleistet und ist in der Frage der Rückführungen vorangegangen. Für mich ist die Frage der Auseinandersetzung mit den Folgen des Kolonialismus eine Zukunftsfrage. Mit dem Quai Branly und anderen französischen und europäischen Museen wollen wir gemeinsam diese Zukunft gestalten, wie bereits jetzt schon gemeinsam mit dem AA und dem BMZ im MuseumsLab und beim Aufbau der Museumsagentur. Von Fragen der Transparenz über Fragen der Rückführung oder der Erinnerungspolitik in Einwanderungsgesellschaften bis zu einer Zukunftsagenda der kulturellen Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern haben wir hier vielfältige gemeinsame Themen.“

Ein weiteres Gespräch der Staatsministerin findet am Abend mit UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay statt. Auch hier steht der Umgang mit dem kolonialen Erbe in europäischen Sammlungen im Mittelpunkt, des Weiteren der Kulturgutschutz, das immaterielle Kulturerbe sowie die Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur.