Fortschritte beim Wohnungsbau

Wohngeld- und Mietenbericht 2018 Fortschritte beim Wohnungsbau

2017 lag die Bautätigkeit um 80 Prozent höher als noch 2009. Dadurch konnten 285.000 Wohnungen fertig gestellt werden. Trotzdem bleibt die Wohnraumsituation angespannt. Das zeigt der aktuelle Wohngeld- und Mietenbericht, den das Kabinett nun beschlossen hat. 

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Ein eingerüsteter Neubau steht neben bereits fertig gestellten Häusern im Baugebiet.

1,5 Millionen zusätzliche Wohnungen bis 2021 - das ist das Ziel der Bundesregierung.

Foto: picture alliance / dpa

Die Situation am deutschen Wohnungsmarkt ist regional sehr unterschiedlich: Wohnungsengpässe, steigende Mieten und Preise in den wachsenden Regionen und Städten stehen Wohnungsleerständen und stagnierenden Mieten und Immobilienpreisen in ländlichen oder strukturschwachen Regionen gegenüber. 

Wohnraum soll bezahlbar bleiben

Die Angebotsmieten aus Wohnungsinseraten sind im Berichtszeitraum 2016 bis 2018 bundesweit um jährlich rund fünf Prozent gestiegen. In den Innenstädten der großen Metropolen lag der Zuwachs bei rund sechs Prozent.

Die Entwicklung der Bestandsmieten verlief hingegen gemäßigt: Der Mietenindex des Statistischen Bundesamtes weist für den Zeitraum 2016 bis 2018 eine jährliche Steigerungsrate von knapp 1,6 Prozent auf. Dieser Index gibt Auskunft über die Änderung der Mieten im Gesamtbestand aller Wohnungen. 

Die durchschnittliche Bruttokaltmiete betrug 2017 im Bestand 7,36 Euro je Quadratmeter und Monat. Bezogen auf eine durchschnittliche Wohnfläche von 70 Quadratmetern entspricht dies einer Bruttokaltmiete von knapp 515 Euro im Monat.

Um die Wohnraumsituation zu entspannen und der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, sollen mehr Wohnungen entstehen. Deshalb haben Bund, Länder und Kommunen beim Wohngipfel am 21. September 2018 eine Wohnraumoffensive verabschiedet. Diese sieht die Schaffung von 1,5 Millionen neuen Wohnungen bis 2021 vor.

Wohngeldreform für Januar 2020 geplant

Im Jahr 2017 unterstützte der Bund rund 4,4, Millionen Haushalte mit 17,5 Milliarden Euro durch Wohngeld oder Übernahme der Kosten für Unterkunft und Heizung im Rahmen der Grundsicherung  Dadurch konnten elf Prozent aller Haushalte von einer vollständigen oder teilweisen Entlastung bei den Wohnkosten profitieren.

Um Mieter mit niedrigem Einkommen noch besser zu entlasten, ist für den 1. Januar 2020 eine Reform des Wohngeldes geplant. Diese wird insgesamt 660.000 Haushalte betreffen, darunter rund 180.000 Haushalte, die einen erstmaligen oder erneuten Anspruch auf Wohngeld erhalten. Von diesen werden rund 25.000 Haushalte von der Grundsicherung für Arbeitsuchende oder der Sozialhilfe in den Bezug von Wohngeld wechseln.

Mit dem Wohngeld- und Mietenbericht 2018 erfüllt die Bundesregierung die Vorgabe aus § 39 des Wohngeldgesetzes (WoGG), dem Bundestag alle zwei Jahre über die Durchführung des Wohngeldgesetzes zu berichten. Der Bericht enthält Aussagen über die Entwicklung der Mieten für Wohnraum sowie über die Höchstbeträge für Miete und Belastung, die Mietenstufen und die Höhe des Wohngelds.