Weniger Plastik - mehr Recycling

5-Punkte-Plan Weniger Plastik - mehr Recycling

"Wir produzieren in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft bislang viel zu viel Plastik", sagt Bundesumweltministerin Schulze. Deshalb hat sie einen 5-Punkte-Plan mit Maßnahmen für weniger Plastik und mehr Recycling vorgelegt.

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Dieser sieht unter anderem eine Mischung aus gesetzlichen und freiwilligen Maßnahmen zur Vermeidung von überflüssigem Plastik vor. Umweltministerin Svenja Schulze erklärte bei der Vorstellung ihres Vorhabens: "Mit diesen Maßnahmen leiten wir eine Trendwende im Umgang mit Plastik ein."

Überflüssige Produkte und Verpackungen vermeiden

Wattestäbchen, Plastikgeschirr, Trinkhalme - viele Produkte und Verpackungen sind unnötig. Punkt eins des Plans zielt deshalb auf die Vermeidung überflüssiger Plastikartikel. So organisiert das Bundesumweltministerium (BMU) einen Dialog mit dem Handel, um freiwillige Selbstverpflichtungen zu überflüssigen Verpackungen von Obst und Gemüse zu erreichen. Am 27. Februar 2019 hat das erste Treffen als Auftakt des Dialogs mit großen Handelsunternehmen, Herstellern und Umweltverbänden stattgefunden.

https://www.bmu.de/pressemitteilung/weniger-ueberfluessige-verpackungen-im-supermarkt/

Darüber hinaus unterstützt die Bundesregierung ein europaweites Verbot bestimmter Kunststoffprodukte , für die es geeigneten Ersatz gibt.

Das EU-Parlament hat am 27. März 2019 mit großer Mehrheit das Verbot dieser Einweg-Plastikprodukte auf den Weg gebracht. Bundesumweltministerin Svenja Schulze begrüßte die Einigung und nannte sie einen „wichtigen Meilenstein zum Schutz unserer Meere und für einen bewussteren Umgang mit Plastik“.

Umweltfreundliche Verpackungen und Produkte

Das zweite Element des Plans ist die umweltfreundlichere Gestaltung von Verpackungen und Produkten. Seit dem 1. Januar 2019 werden Hersteller belohnt, die eine Verpackung verwenden, die sich gut recyceln lässt oder aus recyceltem Material besteht: Sie zahlen weniger für Rücknahmelizenzen als diejenigen, die das nicht tun.

Auf EU-Ebene macht sich das BMU zudem für eine neue Regelung stark, wonach Produkte so gebaut werden müssen, dass sie leicht auseinander zu bauen und zu recyceln sind. Neben Kühlschränken müssen in Zukunft auch Waschmaschinen, Geschirrspüler und Lampen einfacher zu reparieren sein. Das hat die EU-Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten im Januar 2019 entschieden. Wenn EU-Parlament und die Minister der Mitgliedstaaten den neuen Anforderungen zustimmen, können sie im April 2021 in Kraft treten.

Mehr Recycling

Drittens wird das Recycling gestärkt. Ab dem 1. Januar 2019 werden die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen von derzeit 36 Prozent zunächst auf 58,5 Prozent, ab dem 1. Januar 2022 dann auf 63 Prozent erhöht. Darüber hinaus plant das BMU eine Initiative, um die Qualität und Akzeptanz von Produkten aus recyceltem Kunststoff zu steigern.

Kein Plastik in der Biotonne

Landwirte düngen mit Kompost aus Bioabfall ihre Felder. Das Problem: Immer wieder landet Plastik in der Biotonne. Den Kunststoff aus dem Biomüll auszusieben kostet - und nicht alles kann entfernt werden. Durch Aufklärung und strengere Anforderungen an die Kompostqualität möchte die Bundesregierung - Punkt vier - Verbraucherinnen und Verbraucher zu richtigem Mülltrennen bewegen.

Internationales Engagement

Der fünfte Punkt des BMU-Plans betrifft das internationale Engagement Deutschlands. Ab 2019 wird die Bundesregierung in einem Zeitraum von zehn Jahren insgesamt 50 Millionen Euro für den Export von Technologien gegen die Vermüllung der Meere zur Verfügung stellen. Mit dem Geld sollen besonders betroffene Staaten dabei unterstützt werden, Plastikabfälle, die über ihre Flüsse in die Weltmeere befördert werden, umweltfreundlich zu entsorgen.

Parallel zum 5-Punkte-Plan hat das Bundesumweltministerium BMU eine Kampagne mit dem Titel "Nein zur Wegwerfgesellschaft" gestartet. Sie steht unter dem Motto "Weniger ist mehr".