Weltdrogentag
Jugendliche sind durch den Konsum von Cannabis deutlich gefährdeter als Erwachsene. Darauf weisen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert anlässlich des Weltdrogentags hin.
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Mehr als die Hälfte aller jungen Erwachsenen und 9 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland haben Cannabis schon einmal konsumiert – dabei birgt die Droge vor allem für sie viele Gefahren.
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Der 26. Juni ist der Weltdrogentag. Cannabis ist die meist konsumierte illegale Droge – und damit seit Jahren im Fokus europäischer und deutscher Politik.
Wieso ist Cannabis so gefährlich für Kinder und Jugendliche?
In der Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter finden im Gehirn wichtige Reifungs- und Umbauprozesse statt, die durch den Konsum von Cannabis massiv beeinträchtigt werden können – so kann es vermehrt zu Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depressionen und Psychosen kommen.
Trotzdem lag laut BZgA der Anteil der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland, die schon einmal Cannabis konsumiert haben, im Jahr 2021 bei 9,3 Prozent und bei 18- bis 25-Jährigen sogar bei 50,8 Prozent. „Die Zahlen sind besorgniserregend, denn je früher Cannabis konsumiert wird, desto riskanter“, so Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert teilt diese Ansicht und betont: „Allen muss klar sein: Drogen und andere psychoaktive Stoffe gehören nicht in die Hände von Kindern oder Jugendlichen!“
Kein Stigma, keine Verbote, keine Tabuzone
Blienert hebt aber auch hervor, dass es nicht darum geht, den Konsum von Cannabis zu verteufeln. Eine offene und ehrliche Kommunikation insbesondere in Schulen sowie in den sozialen Netzwerken sei aber sehr wichtig ist.
Jugendliche, Eltern und Fach- und Lehrkräfte haben oft unterschiedliche Fragen zum Thema Cannabis. Auf cannabispraevention.de gibt es Antworten. Darüber hinaus auch auf Instagram, youtube sowie twitter .
Mit einer offenen und ehrlichen Kommunikation, die im Europäischen Drogenbericht 2023 festgehalten wird, suchen neben Deutschland auch weitere europäische Staaten nach neuen Ansätzen in der kontrollierten Abgabe von Cannabis.
„Die reine Kontrolle des illegalen Cannabiskonsums war gestern, heute wollen wir über Regulierung für den Freizeitgebrauch mehr Gesundheitsschutz und Prävention sicherstellen“, hält der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen den aktuellen politischen Zeitgeist fest.
Nicht alles was erlaubt ist, ist gesund
Obwohl Blienert von der Entkriminalisierung von Cannabis spricht und den neuen politischen Kurs begrüßt, hält er weiterhin fest, dass nicht alles was erlaubt ist, gesund sein muss.
Wer mit dem Gedanken spielt, weniger Cannabis zu konsumieren oder ganz damit aufzuhören, ist hier richtig!