Entgelte für Wasserstoffnetze geregelt

Energiewende Entgelte für Wasserstoffnetze geregelt

Wie hoch sind die Kosten und was darf auf die Netzentgelte umgelegt werden? Was bedeutet das für die Netzinfrastruktur? Antworten gibt die neue Verordnung zu Wasserstoffnetzentgelten, die am 1. Dezember in Kraft getreten ist.

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Eine Verordnung soll im Einzelnen regeln, wie die Kosten eines Wasserstoffnetzes ermittelt werden, die auf die Netzentgelte umgelegt werden dürfen.

Eine Verordnung regelt im Einzelnen, wie die Kosten eines Wasserstoffnetzes ermittelt werden, die auf die Netzentgelte umgelegt werden dürfen.

Foto: picture alliance/dpa/Jens Büttner

Anfang Dezember ist die Verordnung über die Kosten und Entgelte für den Zugang zu Wasserstoffnetzen und zur Änderung der Anreizregulierung in Kraft getreten. Die Verordnung regelt im Einzelnen, wie die Kosten eines Wasserstoffnetzes ermittelt werden, die auf die Netzentgelte umgelegt werden dürfen – einschließlich der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals.

Anreize schaffen für ein Wasserstoffnetz

Mit der Schaffung der benötigten Rechts- und Planungssicherheit wird durch diskriminierungsfreien Netzzugang für alle potenziellen Netznutzer ein wirksamer Wettbewerb im Wasserstoffmarkt ermöglicht.Damit bedeutet Rechtssicherheit für potenzielle Investoren in die Infrastruktur. Das ist wichtig, denn ohne Transportleitungen würde eine wichtige Voraussetzung für den geplanten Markthochlauf von Wasserstofftechnologien fehlen.

Mit der Verordnung wird ein weiteres wichtiges Element der Nationalen Wasserstoffstrategie umgesetzt. 

Eine Verordnung als Übergangsregelung

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte der Preisfestlegung für die Nutzung von Stromnetzen jüngst eine Absage erteilt. Der Gerichtshof kritisierte, dass die Unabhängigkeit der Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde nicht ausreichend gewährleistet sei. Das Urteil betrifft allerdings ausschließlich den Strom- und Gassektor, die der Elektrizitäts- und Erdgasbinnenmarktrichtlinie unterliegen.

Wasserstoff unterliegt gerade nicht diesen Regelwerken, weswegen Deutschland nicht mit einer erneuten Absage rechnet. Die Wasserstoff-Netzentgeltverordnung ist im Übrigen eine Übergangsregelung, bis auf EU-Ebene der gerade in Arbeit befindliche Rechtsrahmen feststeht. 

Eine besondere Rolle für Wasserstoff

Bei der Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft soll dem Wasserstoff künftig eine besondere Rolle zukommen, da er als Energieträger vielseitig eingesetzt werden kann. Hierbei ist nicht nur der Klimaschutzaspekt von besonderer Relevanz. Zur Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung wird daher nicht nur ein rechtlicher Rahmen für die künftige Erzeugung, Nutzung und Weiterverwendung von Wasserstoff benötigt. Nötig wird auch ein regulatorischer Rahmen für den leitungs- oder netzgebundenen Transport von Wasserstoff.