Ergebnisse der 167. Steuerschätzung
Der Bund kann im kommenden Jahr mit 700 Millionen Euro mehr Steuereinnahmen als zuletzt erwartet rechnen. Bis 2028 müssen Bund, Länder und Kommunen aber voraussichtlich mit etwa 58 Milliarden Euro weniger auskommen, so die aktuelle Steuerschätzung.
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Langfristig müssen Bund, Länder und Kommunen mit deutlich weniger Steuereinnahmen auskommen als noch im Frühjahr prognostiziert: Das ist das Ergebnis der aktuell vorgelegten 167. Steuerschätzung. In diesem Jahr betragen die Steuereinnahmen insgesamt 941,6 Milliarden Euro. Das sind 8,7 Milliarden Euro weniger als erwartet. Der Bund verbucht für dieses Jahr ein Minus von 3,4 Milliarden Euro. Bis 2028 erwarten die Steuerschätzer für den Gesamtstaat etwa 58 Milliarden Euro weniger Einnahmen.
Im kommenden Jahr beträgt das Steuerminus insgesamt voraussichtlich 12,7 Milliarden Euro. Für den Bund wird jedoch ein kleines Steuerplus von 700 Millionen Euro erwartet. Das hängt mit Änderungen in den EU-Abführungen zusammen, die geringer ausfallen sollen als bei der letzten Schätzung im Mai angenommen. Berücksichtigt ist zudem bereits die Wachstumsinitiative der Bundesregierung.
Mit Blick auf die langfristig sinkenden Einnahmen erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner: „Das Ergebnis der Steuerschätzung zeigt: Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Steuereinnahmen stetig sprudeln. Wir brauchen wirtschaftliches Wachstum.“
Die detaillierten Ergebnisse der aktuellen Steuerschätzung lassen sich beim Bundesfinanzministerium nachlesen.
Wichtige Schätzung zweimal pro Jahr
Zweimal im Jahr kommen Steuerexperten aus Bund, Ländern und Kommunen zusammen, um die Höhe der Steuern des laufenden Jahres sowie der folgenden vier bis fünf Jahre zu schätzen. Dieser Arbeitskreis „Steuerschätzungen“ ist ein Beirat beim Bundesfinanzministerium. Ihm gehören auch Fachleute der Wirtschaftsforschungsinstitute, dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Bundesbank an.
Die Prognose des Arbeitskreises „Steuerschätzungen“ ist unter anderem eine wichtige Grundlage für die Beratungen zum Bundeshaushalt 2025. Der Etat soll Ende November vom Bundestag beschlossen werden.