Staatsministerin Grütters fördert Dokumentarfilmvorhaben mit rund 1,55 Mio. Euro

Am 7. und 8. Dezember 2016 fand die Sitzung der Jury für Dokumentarfilmförderung statt. Aus insgesamt 38 eingereichten Anträgen auf Produktionsförderung wurden 13 Filmvorhaben und aus 22 Anträgen auf Stoffentwicklungsförderung 7 Projekte zur Förderung vorgeschlagen. Darunter befinden sich fünf Debütprojekte aber auch Vorhaben von renommierten Filmemachern, wie z.B. Katrin Schlösser, Jürgen Böttcher, Volker Koepp oder Bertram Verhaag. Mit dem Projekt von Juliane Henrich ist zudem der experimentelle Dokumentarfilm vertreten. Den Empfehlungen der unabhängigen Jury folgend, fördert Staatsministerin Monika Grütters die nachfolgend genannten programmfüllenden Dokumentarfilmvorhaben mit einem Gesamtvolumen von 1.547.200 Euro.

Produktionsförderung:

„Geächtetes Wissen“, Produktionsfirma: DENKmal-Film Verhaag GmbH, München, Autoren: Eva Linke, Bertram Verhaag, Regisseur: Bertram Verhaag.
Fördersumme: 110.000 Euro.
Inhalt: Menschen, die das Wissen um ökologischen Anbau voranbringen: Jeder der im Film gezeigten Höfe und Bauern zeichnet sich mit einer ganz bestimmten Eigenart der Methode aus. Zusammen entsteht so ein Bild eines „Weltbauernhofes“, der den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit biologischen Mitteln gewachsen ist.

„Herr Bachmann und seine Klasse“, Produktionsfirma: Madonnen Film GmbH, Berlin, Autoren: Maria Speth, Reinhold Vorschneider, Regisseurin: Maria Speth.
Fördersumme: 141.000 Euro.
Inhalt: Das Portrait einer Schulklasse. Schüler aus zwölf Nationen. Im Alter von 12 bis 14 auf dem Weg zur Menschwerdung. Ein Lehrer, dem dies ein besonderes Anliegen ist. In einer deutschen Stadt mit einer langen Geschichte der Ausgrenzung und Integration des Fremden.


„Die Letzten ihrer Art“, Produktionsfirma: Beatrix Schwehm Film, Bremen, Autorin/Regisseurin: Beatrix Schwehm.
Fördersumme: 81.200 Euro.
Inhalt: "Die Letzten ihrer Art" ist eine sinnlich-akustische Reise in die Welt international vernetzter Vogelwissenschaftler, die vom Wundern, Entdecken, Verlieren und Wiederfinden erzählt. Dabei ist der Vogel "Katalysator", um eine Diskussion über den Zustand der globalisierten Welt zu führen.

„Auf Anfang“, Produktionsfirma: Hihead Film, Köln, Autor/Regisseur: Georg Nonnenmacher.
Fördersumme: 100.000 Euro.
Inhalt: Mit seiner bevorstehenden Entlassung nach 26 Jahren Haft begibt sich der Häftling W. schrittweise in eine Welt, die sich während seiner Abwesenheit drastisch verändert hat - ebenso wie er selbst. Der Dokumentarfilm "Auf Anfang" begleitet ihn während dieser Zeit und darüber hinaus.

„Perro“, Produktionsfirma: Zum Goldenen Lamm GmbH & Co. KG, Ludwigsburg, Autorin/Regisseurin: Lin Sternal.
Fördersumme: 95.000 Euro.
Inhalt: Erzählt wird die Geschichte von Joshua, genannt Perro (12), der Teil der indigenen Rama-Gemeinschaft in Nicaragua ist. Das Dorf Bangkukuk soll dem interozeanischen "El Gran Canal" weichen. Verwurzelt mit der traditionellen und angezogen von einer modernen Kultur, versucht er seinen Platz im Leben zu finden.

„Mord mit Ansage“, Produktionsfirma: TAG/TRAUM Filmproduktion GmbH & Co. KG, Köln, Autoren: Andrei Schwartz, Hakim El-Hachoumi, Regisseur: Andrei Schwartz.
Fördersumme: 70.000 Euro.
Inhalt: Als das 14-jährige Hausmädchen Fatima an den Folgen der Misshandlungen stirbt, die ihr von der Familie, in der sie arbeitet, angetan wurden, geht eine Welle der Empörung durch Marokko. Der Film untersucht die Hintergründe dieses Vorfalls und entwirft ein Psychogramm der marokkanischen Gesellschaft.

„Krascheow/Schönhorst/Krasiejów“, Produktionsfirma: Juliane Henrich, Berlin, Autorin/Regisseurin: Juliane Henrich.
Fördersumme: 60.000 Euro.
Inhalt: Der experimentelle Dokumentarfilm nimmt das schlesische Herkunftsdorf des Großvaters der Filmemacherin zum Ausgangspunkt. Seitdem an diesem Ort die Überreste eines Ursauriers entdeckt wurden, befindet sich hier der größte Dinosaurierpark Polens.

„Cunningham 3D“, Produktionsfirma: Achtung Panda! Media GmbH, Berlin, Autorin/Regisseurin: Alla Kovgan.
Fördersumme: 190.000 Euro.
Inhalt: Ein 3D-Kinoerlebnis über das Leben und Schaffen des Choreographen Merce Cunningham.

„Close-Up: Meine Reise mit Mario“, Produktionsfirma: Coin Film GmbH, Köln, Autorin/Regisseurin: Anna Ditges.
Fördersumme: 95.000 Euro.
Inhalt: In diesem persönlichen Portrait begibt sich Filmemacherin Anna Ditges mit Mario Adorf auf eine Reise, die nicht nur auf eine große Schauspielkarriere zurückblickt, sondern auch den Menschen Mario Adorf hinter seinen Rollen sichtbar macht.

„Fieber“, Produktionsfirma: Filmallee GmbH, Grünwald, Autorin/Regisseurin: Helen Simon.
Fördersumme: 180.000 Euro.
Inhalt: Vier junge Menschen auf der Suche nach Würde, Gerechtigkeit und Anerkennung. Sie sind Überlebende des Menschenhandels und wollen das Menschsein zurück, das ihnen geraubt wurde. Wir gehen mit ihnen bis an den Anfang ihrer Geschichten und darüber hinaus: zum Anfang von dem, was uns zum Menschen macht.

„Seestück“, Produktionsfirma: Vineta Film Volker Koepp, Berlin, Autoren: Volker Koepp, Barbara Frankenstein, Regisseur: Volker Koepp.
Fördersumme: 75.000 Euro.
Inhalt: Ein Film über die magische Naturkulisse der Ostsee und die Menschen an ihren Küsten und auf dem Meer. Landschaftsbild ist immer auch Weltbild: Globale Entwicklungen und nationale Sichten. Neue Ost-West-Konflikte. Hoffnungen auf die Lösung der gewaltigen ökologischen Probleme.

„Szenen meiner Ehe“, Produktionsfirma: Öfilm Dörr & Schlösser GmbH, Köln, Autorin/Regisseurin: Katrin Schlösser.
Fördersumme: 150.000 Euro.
Inhalt: „Szenen meiner Ehe“ ist ein Film über das Zusammenleben zweier Menschen, die sich trotz vieler Hindernisse gefunden haben und nun über ihren Fund staunen. Ein Film über die Liebe und über die kleinste Zelle der Gesellschaft - das Paar, das auf seiner Reise durch das Leben eine Spiegelung desselben auffängt.

„Checkpoint Charlie“, Produktionsfirma: Andy Michaelis, Hürth, Autoren: Jürgen Böttcher, Andy Michaelis, Regisseur: Jürgen Böttcher.
Fördersumme: 60.000 Euro.
Inhalt: Der Checkpoint Charlie, da wo die Weltenteilung begann und wo sie endete. Tag für Tag pilgern neugierige, wissbegierige Touristen von überall her an diesen Ort, die sich für ein kleines Entgelt zwischen den postierten Ami- und Sowjetdarstellern fotografieren, umarmen und küssen lassen.

Stoffentwicklungsförderung:

„Architecture as Invention!“, Autor: Christoph Pasour, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Eine filmische Begegnung und ein Dialog zwischen dem Architekten Daniel Libeskind und dem Regisseur Michael Madsen.

„Schreber“, Autorin: Mareike Wegener, Köln.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Ein paranoides Weltbild als Parabel auf unsere Wirklichkeit.

„Das Pornokartell“, Autor: Ulrike Zimmermann, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Die Zensur alles Sexuellen hat drastische Folgen für unser Filmschaffen. Gleichzeitig wird die alte Pornoindustrie von illegalen Pornoportalen zerstört. Was passiert, wenn die Industrie verschwindet, aber die Zensur bestehen bleibt?

„Helfer_Innen“, Autorin: Susanne Binninger, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Security-Mitarbeiter, Übersetzer und Aktivisten über ihre Arbeit mit Geflüchteten.

„Spuren“, Autorin: Aysun Bademsoy, Berlin.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Die zweite und dritte Generation türkischer Migranten in Deutschland wollten nicht die Träume ihrer Eltern leben. Sie entschieden sich für Deutschland als Heimat. Sie waren Deutsche und hatten Vertrauen in den Staat. Nach den Enthüllungen der NSU-Morde an acht Menschen mit türkischen Wurzeln war dies nicht nur eine Tragödie für die betroffenen Familien. Das mühsam erarbeitete Vertrauen bekam einen Riss.

„Lautlos in Nordkorea“, Autorin: Sung-Hyung Cho, Usingen.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Ein deutscher Gehörloser baut in Nordkorea ein Gehörlosen-Bildungsnetzwerk.

„BitterSweet“, Autorin: Angela Graas, Herrsching-Breitbrunn.
Fördersumme: 20.000 Euro.
Inhalt: Schokolade ist für Kinder der Himmel. Oder die Hölle.

Der Jury Dokumentarfilm gehörten für die Sitzung am 7. und 8. Dezember 2016 an:

Corinna Belz (Regisseurin, Köln), Ingo Fliess (Produzent, München), Thomas Kufus (Produzent, Berlin), Dr. Grit Lemke (Leiterin Filmprogramm DOK Leipzig), und Dr. Ralf Schenk (Filmkritiker und -publizist, Berlin).

Der nächste Einreichtermin für Stoffentwicklungs- und Produktionsförderung Dokumentarfilm ist der 9. Januar 2017. Die aktuellen Filmförderungsrichtlinien, Antragsformulare und Merkblätter sind im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de/filmfoerderung abrufbar.

Kontakt/Information:

Pressestelle BKM
Telefon: 030/18 272 - 3281
Fax: -3259,
E-Mail: pressestelle-bkm@bpa.bund.de

Filmreferat der BKM
Telefon: 030/18 681- 44354
Fax: -544354
E-Mail: K35@bkm.bund.de