Sehen, was uns verbindet

Europäisches Jahr des kulturellen Erbes 2018 Sehen, was uns verbindet

Mit dem Themenjahr zum europäischen Kulturerbe will die Bundesregierung insbesondere die junge Generation mit modernen Formaten ansprechen und die Denkmalarbeit europaweit kultur- wie gesellschaftspolitisch stärken. Dies betonte Kulturstaatsministerin Grütters in einem kulturpolitischen Spitzengespräch in Leipzig.

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Teenager mit Europa T-Shirts und Ferngläsern im Garten.

Europäisches Jahr des Kulturerbes 2018: Der Blick in eine gemeinsame Zukunft erfordert das Wissen um Vergangenes

Foto: Ute Grabowsky / photothek.net

"Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern", sagte einst der französische Schriftsteller und Politiker André Malraux. Und genau dies hat die Bundesregierung im Europäischen Jahr des kulturellen Erbes 2018 vor. Ziel des Projektes ist es, jenseits von Eurokrise und rein ökonomischen Betrachtungsweisen, mit dem kulturellen Erbe das Verbindende in Europa herauszustellen, so Kulturstaatsministerin Grütters bei dem heutigen kulturpolitischen Spitzengespräch im Rahmen der Kultusministerkonferenz.

Die Staatsministerin berichtete über die "außerordentlich positive Resonanz" von Akteuren der Denkmalpflege und von den EU-Kulturministern. Mittlerweile seien die Vorbereitungsarbeiten schon weit vorangeschritten. "Aber es bleibt viel zu tun", sagte Grütters weiter. Sie dankte den Haushaltspolitikern des Bundes für die Freigabe zusätzlicher Mittel in Höhe von 400.000 Euro für das Projekt.

Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes

Weiteres Thema des halbjährlich stattfindenden Austauschs war die Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes - eines ihrer wichtigsten Vorhaben in dieser Legislaturperiode, wie Grütters unterstrich. In enger Abstimmung mit den Ländern werde der Gesetzentwurf den Kulturgutschutz in Deutschland umfassend stärken, stellte die Staatsministerin in Aussicht. Noch in der ersten Jahreshälfte werde sie das Papier vorlegen.

In diesem Zusammenhang warnte Grütters erneut vor Versuchen zur Sanierung der Länder-Haushalte durch den Verkauf von Kunstwerken in öffentlicher Hand. Hierzu regte sie eine gemeinsame Positionierung von Bund, Ländern und Kommunen an. Diese solle sich orientieren an dem "Code of Ethics for Museums" des Internationalen Museumsrates (ICOM) sowie an den darauf bezogenen Empfehlungen des Deutschen Museumsbundes und des ICOM Deutschland.

Tag des Willkommens 2016

Neben dem von Kulturstaatsministerin initiierten Deutschen Buchhandlungspreis , der in diesem Herbst zum ersten Mal verliehen wird, stand der Tag des Willkommens auf der Agenda. Ab 2016 sollen Kultureinrichtungen in Deutschland zu einem bundesweiten 'Tag des Willkommens' einladen. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern - insbesondere jenen mit Migrationshintergrund - aktiv einen Zugang zu kultureller Bildung und Teilhabe zu ermöglichen.

"Mir ist es ein großes Anliegen, dass die 'Willkommenskultur' auch in unseren Kultureinrichtungen mit Leben erfüllt wird", erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters. "Um uns über die konkrete Ausgestaltung dieser Idee zu verständigen, werde ich neben Vertretern der Länder und der kommunalen Spitzenverbände im Mai auch künstlerische Dachverbände, Vertreter der Zivilgesellschaft, maßgebliche Stiftungen sowie bundesweite Migrantenorganisationen ins Bundeskanzleramt einladen", kündigte die Staatsministerin an. Ihre Unterstützung für das Vorhaben sicherten Bund, Länder und Kommunen bereits in dem heutigen Gespräch zu.

Meinungsaustausch zwischen Bund, Länder und Kommunen

Das 3. kulturpolitische Spitzengespräch fand auf Einladung der amtierenden Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brunhild Kurth, in Leipzig statt. Die Kulturstaatsministerin und die Länder sind abwechselnd Gastgeberinnen für das Gesprächsformat. Grütters lud die Teilnehmenden des Spitzengesprächs ein, den wichtigen Austausch zu aktuellen kulturpolitischen Themen im Oktober in Berlin fortzusetzen.