Schienengipfel 2023
Ab Mitte kommenden Jahres startet das größte Infrastrukturprogramm in der Geschichte der Deutschen Bahn. Es geht um nicht weniger als 4.000 Kilometer Schiene, die nacheinander generalsaniert werden. Dafür stellt die Bundesregierung bis 2027 rund 40 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung.
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Bei dem „Mammutprojekt“ handelt es sich um einen „Kraftakt und ein klareres Bekenntnis zur Schiene“, so Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf dem Schienengipfel 2023 in Frankfurt am Main. Die finanziellen Voraussetzungen seien geschaffen, die Prioritäten gesetzt. Nun sei es an der Bahn, die Sanierung in der gebotenen Eile umzusetzen.
Wie wird die Generalsanierung umgesetzt?
Für die Generalsanierung haben Bund und Bahn 40 Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von mehr als 4.000 Kilometern identifiziert und bis 2030 priorisiert. Neben der Erneuerung der Infrastruktur stehen die Modernisierung von Bahnhöfen sowie in vielen Fällen auch die Digitalisierung auf dem jeweiligen Abschnitt an.
Die Riedbahn von Frankfurt am Main nach Mannheim macht in 2024 den Anfang, gefolgt von den Strecken Hamburg-Berlin und Emmerich-Oberhausen in 2025. Danach geht es ambitioniert weiter, bis im Jahr 2030 mit dem Korridor Mannheim-Karlsruhe die Sanierung des letzten der insgesamt 40 Korridore gestartet sein wird.
Was das für Fahrgäste bedeutet: Ab Mitte 2024 werden auf den besagten Streckenabschnitten alle Baumaßnahmen innerhalb einer Sperrung gebündelt. In dieser Zeit fahren die Züge im Fern- und Güterverkehr über Umleitungsstrecken. Im Regionalverkehr bringen während der Generalsanierung Busse die Fahrgäste ans Ziel.
Womit wird die Generalsanierung finanziert?
„Wir brauchen die Bahn als klimafreundlichen Verkehrsträger. Diese Aufgabe kann sie aber nur erfüllen, wenn sie wieder zuverlässig, effizient und modern unterwegs ist“, bekräftige Minister Wissing. Dafür stellt die Bundesregierung bis 2027 trotz angespannter Haushaltslage rund 40 Milliarden Euro zusätzlich bereit:
- 11,5 Milliarden Euro sind im Entwurf zum Haushalt 2024 und Finanzplan bis 2027 zusätzlich eingeplant;
- 12,5 Milliarden Euro kommen aus dem Klima- und Transformationsfonds dazu;
- 3 Milliarden Euro erbringt die Bahn als Eigenbeitrag;
- 12,5 Milliarden Euro werden über eine weitere Eigenkapitalerhöhung zur Verfügung gestellt.
Mit einer neuen, am Gemeinwohl orientierten Infrastrukturgesellschaft will die Bundesregierung den Sanierungsprozess transparent machen und genau kontrollieren. Diese soll innerhalb der Deutschen Bahn AG gegründet werden und bis zum 1. Januar 2024 an den Start gehen.