Rund 800 Millionen Euro für den Wald

Nationaler Waldgipfel Rund 800 Millionen Euro für den Wald

Ein groß angelegtes, nachhaltiges Wiederaufforstungs- und Anpassungsprogramm mit standortangepassten Bäumen für robuste Mischwälder – dafür setzt sich Bundesministerin Klöckner ein. Angesichts der ernsten Lage des deutschen Waldes hat sie zum nationalen Waldgipfel eingeladen.

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Sonnenlicht bricht durch Laub und Nebel im Wald.

Lebensraum, Wirtschaftsfaktor, Klimaregulator - der Wald ist von besonderer Bedeutung und muss deshalb geschützt werden.

Foto: Getty Images/iStockphoto/AVTG

Stürme, langanhaltende Dürre, Borkenkäferbefall - die Wälder in Deutschland leiden. Auf dem nationalen Waldgipfel in Berlin haben 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Verbänden, Wirtschaft und Politik über aktuell dringliche und langfristige Maßnahmen für gesunde Wälder beraten. Es geht darum, akute Schäden zu bewältigen, zerstörte Flächen wieder zu bewalden und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu stärken. Wolle man die Ökosystemleistungen des Waldes und insbesondere dessen Klimaschutzfunktion erhalten, müssten nun die richtigen Schritte erfolgen, so Bundesministerin Julia Klöckner.

Zentrale Fragestellungen sind dabei: Welche zukunftsfähigen Baumarten sollen in Deutschland gepflanzt werden? Wie müssen Fördermaßnahmen für einen nachhaltigen Wald ausgestaltet sein? Und welche Leitplanken sind für die Holzverwendung zu setzen?

Gemeinsame Anstrengungen von Bund und Ländern

Die zusätzlichen Mittel, um den Waldumbau voranzutreiben und ihn als Klimaschützer zu erhalten, werden aus dem Klimaschutzprogramm 2030 kommen. Diese Mittel sollen 547 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren betragen, so der aktuelle Stand der Beratungen. Mit der Co-Finanzierung der Länder werden es rund 800 Millionen sein.

Unterstützung auch für kleine Waldbesitzer

Klöckner betonte, dass es in Deutschland sehr viele kleinstteilige Waldbesitzerstrukturen gebe, die dringend finanzielle Unterstützung benötigten. "Und deshalb wollen wir ihnen logistisch helfen, indem Borkenkäfer-Holz aus dem Wald rausgeholt wird." Zugleich soll es auch Unterstützung für die Wiederbewaldung geben. Klöckner stellte heraus: "Vor allen Dingen ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu werden, was die Balance bedeutet von Ökonomie, Ökologie und Sozialem."

Eine langfristige Aufgabe

Kurzfristige Hilfen für den Wald sind wichtig. Langfristig gilt es, den Wald an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Dazu gibt es zahlreiche Forschungsvorhaben. Aspekte dabei sind:

  • trockenheitstolerantere Baumarten zu pflanzen,
  • die Wasserspeicherfähigkeit der Waldböden zu verbessern,
  • Baumarten mit unterschiedlichen Ansprüchen und Eigenschaften zu mischen - etwa Bäume mit tieferen und flacheren Wurzelsystemen,
  • den Waldzustand, das Schadensrisiko und die Schädlingssituation zielgerichtet zu analysieren (Waldschutzmonitoring) und
  • die Waldhygiene deutlich zu intensivieren, zum Beispiel durch rasche Beseitigung von Brutmaterial für Schaderreger.