Rede von Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen der COVID-19-Geberkonferenz  am 4. Mai 2020 in Berlin (Videokonferenz)

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Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Ursula,
liebe Kollegen und Freunde,

ich bin sehr froh, heute für Deutschland bei dieser Konferenz dabei zu sein, denn sie zeigt ein Signal der Hoffnung in so schwierigen Stunden für viele Länder. Die Pandemie ist eine globale Herausforderung. Und deshalb können wir sie auch nur global besiegen. Alle, die heute mitwirken, verpflichten sich dem Ziel, gemeinsam an einem Impfstoff zu arbeiten sowie Medikamente und diagnostische Mittel bereitzustellen. Deutschland ist sehr gerne und aus Überzeugung dabei. Die G20 insgesamt hat die Verpflichtung abgegeben, sich zu engagieren. Sie verkörpert immerhin 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Welt.

Ich bin der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sehr, sehr dankbar dafür, dass sie die Initiative ergriffen hat, um Akteure aus dem politischen, dem privaten und dem Stiftungsbereich zusammenzubringen. Ich bedanke mich bei der WHO und bei den Vereinten Nationen dafür, dass sie diese Veranstaltung unterstützen. Wir sind bereit, auch neue Wege zu gehen. Wir müssen flächendeckende Tests für möglichst viele Menschen auf der Welt bereitstellen. Wir brauchen Partnerschaften insbesondere mit unseren afrikanischen Freunden und mit vielen anderen Ländern. Wir müssen neue Wege gehen, wenn es darum geht, einerseits einen Impfstoff zu entwickeln, andererseits aber auch schon die Produktion dieses Impfstoffs vorzubereiten. Wir tun dies alles mit einem gemeinsamen Ziel: möglichst vielen Menschen angesichts einer solchen Pandemie Gesundheit zu ermöglichen.

Deutschland fühlt sich diesem Ziel verpflichtet. Wir werden uns mit 525 Millionen Euro direkt an diesem Pledging beteiligen; und wir werden unsere Verpflichtungen für die globale Gesundheit insgesamt mit etwa 1,3 Milliarden Euro weiterführen. Dies tun wir, wenn es etwa um Gavi und um den Ausbau und die Stärkung von Gesundheitssystemen vor allem in vielen Ländern des Südens geht. Wir werden auch unsere humanitäre Hilfe erhöhen, da wir wissen, dass diese Pandemie dramatische Auswirkungen hat. Wir sehen zum Beispiel auch, dass in Afrika die Malariaerkrankungen zunehmen. Die Schäden, die durch die Pandemie auch mitausgelöst werden, sind also viel vielfältiger als nur diese Pandemie selbst.

Ich halte diese heutige Konferenz in einer Zeit, in der wir nicht immer multilateral so zusammenarbeiten, wie ich mir das wünsche, für ein ganz wichtiges Signal. Es ist eine Stunde der Hoffnung. Ich danke allen, die dabei sind. Deutschland wird sich tatkräftig einbringen und die Entwicklung weiterverfolgen. Wir wissen, dass dies nicht die letzte Konferenz dieser Art war und dass noch mehr Anstrengungen nötig sein werden.

Herzlichen Dank.