BK Scholz: Liebe Girls‘-Day-Girls, dies ist Euer Tag. Heute geht es um Eure Zukunft und um den Beruf, den Ihr vielleicht einmal ergreifen werdet. Vielleicht erforscht Ihr einmal, wie man Krankheiten heilen kann. Oder Ihr arbeitet im IT-Bereich und programmiert Apps. Oder Ihr studiert Physik. Oder Ihr baut Autos und repariert Maschinen. Ihr bestimmt, was Ihr machen wollt ‑ und nur Ihr!

Das war leider nicht immer so, denn lange haben Frauen naturwissenschaftliche oder technische Berufe nicht so intensiv ausgeübt, wie wir uns das wünschen. Nicht, weil sie es nicht gekonnt hätten. Ihr alle wisst ja schon lange, dass Ihr mindestens genauso schlau seid wie Eure Mitschüler. Aber es wurde Frauen oft einfach gesagt, dass Naturwissenschaften und Technik nichts für sie seien. Dass es nicht ginge. Das ist natürlich Quatsch. Es gibt sehr gute IT-Spezialistinnen, zupackende Handwerkerinnen und weltberühmte Chemikerinnen und Ingenieurinnen. Aber es gibt sie noch zu wenig, und das, obwohl Mädchen seit Jahren bessere Schul- und Studienabschlüsse machen als Jungs. Alte Vorstellungen halten sich leider hartnäckig in den Köpfen.

Genau deshalb gibt es seit über 20 Jahren den Girls‘ Day, das größte Projekt zur Berufsorientierung von Schülerinnen weltweit. Das verdanken wir auch den vielen Engagierten, die diesen Tag möglich machen. Ihnen allen ganz herzlichen Dank!

Wir sehen: Es bewegt sich was. Mädchen und junge Frauen haben heute deutlich mehr Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Berufen ‑ gerade auch, wenn sie am Girls‘ Day teilgenommen haben. Mehr als jede vierte Studienanfängerin in Informatik ist heute eine Frau. Vor einigen Jahren waren es noch viel weniger.

Auch für die Betriebe lohnt es sich. Viele der Unternehmen, die beim Girls‘ Day mitmachen, bekommen Bewerbungen von ehemaligen Teilnehmerinnen. Der Girls‘ Day hilft dabei, zu entscheiden und zu entdecken, was alles möglich ist. Einiges davon sehen wir heute hier.

Bevor Herr Schwaderer und ich gleich gemeinsam den Parcours besuchen, darf ich noch die Gewinnerin des diesjährigen Girls‘-Day-Preises bekanntgeben. Es ist Mathilda Bächle. Liebe Mathilda, Du hast die Frage „Wie hoch ist der prozentuelle Anteil an Frauen, die als Astronautinnen im All waren?“, richtig beantwortet. Deine Schätzung war 11,86 Prozent ‑ eine ziemlich genaue Zahl, sehr naturwissenschaftlich. Genau sind es 11,99 Prozent, also ziemlich dicht dran. Damit gewinnst Du den Girls‘-Day-Preis 2022. Herzlichen Glückwunsch!

Liebe Mädchen, lasst Euch von niemandem sagen, dass Ihr etwas nicht könnt,  oder dass etwas nicht geht. Ihr habt alle Möglichkeiten ‑ nutzt sie! Seid mutig, geht Euren Weg und wählt einen Beruf, der Euch Spaß macht. Kurz gesagt: Macht einfach weiter so ‑ ihr seid auf dem richtigen Weg!