Mehr Kapital für mehr Zukunftschancen in Deutschland

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Pressekonferenz von Kanzler Merz und Martin Blessing zur Vorstellung des Persönlichen Beauftragten für Investitionen Mehr Kapital für mehr Zukunftschancen in Deutschland

Die Bundesregierung will Deutschland attraktiver für private Investoren aus aller Welt machen. Dafür hat der Bundeskanzler nun Martin Blessing als Persönlichen Beautragten für Investitionen ernannt, der als zentraler Ansprechpartner für Investoren dienen soll. 

  • Mitschrift Pressekonferenz
  • Montag, 22. September 2025
Das Foto zeigt Bundeskanzler Friedrich Merz und Martin Blessing.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat den früheren Commerzbank-Chef Martin Blessing zum Beauftragten der Regierung für mehr ausländische Investitionen berufen.

Foto: Bundesregierung/Sandra Steins

Bundeskanzler Friedrich Merz hat Martin Blessing als Persönlichen Beauftragten für Investitionen ernannt. Der Investitionsbeauftragte werde „Türen öffnen, Vertrauen in unseren Standort schaffen und Investitionen nach Deutschland holen“, betonte Bundeskanzler Merz bei der Vorstellung in einer Pressekonferenz. 

Kernauftrag des neu geschaffenen Persönlichen Investitionsbeauftragten wird es sein, privates Kapital aus dem Ausland zu mobilisieren. Blessing soll als zentraler Ansprechpartner für ausländische Investoren fungieren und den Investitionsstandort Deutschland international vertreten. Dafür wird er auch den Aufsichtsratsvorsitz der Germany Trade and Invest (GTAI) übernehmen.

Die Germany Trade and Invest (GTAI) ist die zentrale Gesellschaft der Bundesregierung für Außenwirtschafts- und Standortmarketing. Sie unterstützt mit rund 400 Mitarbeitern weltweit deutsche Unternehmen bei ihren Auslandsaktivitäten, wirbt international für Investitionen in Deutschland und stellt dafür wichtige Markt-, Rechts- und Investitionsinformationen bereit.

Die Bundesregierung hat bereits zahlreiche Maßnahmen angestoßen, um Investitionen zu stärken. Deutschland braucht in den kommenden Jahren aber darüber hinaus auch Investitionen aus dem Privatsektor. Einen wichtigen Beitrag leistet dabei die Initiative „Made for Germany ”, in der im Juli 2025 über 60 Unternehmen Investitionszusagen von mehr als 630 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre abgegeben haben.

Zur Person: Martin Blessing, Jahrgang 1963, war von 2008 bis 2016 Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. Seit dem Jahr 2022 ist Blessing Verwaltungsratspräsident der größten dänischen Bank. 

Sehen Sie hier die Pressekonferenz im Video:

13:55

Video Pressekonferenz des Bundeskanzlers zur Vorstellung des Persönlichen Beauftragten des Bundeskanzlers für Investitionen in Deutschland

Lesen Sie hier die Mitschrift der Pressekonferenz:

Bundeskanzler Friedrich Merz:

Meine Damen und Herren, herzlich willkommen! Wir alle wissen es: Der Wohlstand in unserem Land hängt von gut geführten und gut finanzierten Unternehmen ab. Er hängt davon ab, ob Investoren Deutschland auch in Zukunft als Standort suchen und sich für Investitionen in Deutschland entscheiden. Denn nur Investitionen schaffen Arbeitsplätze; nur Investitionen begründen Wertschöpfung, und nur Investitionen sind auch Ausdruck hinreichend großen Vertrauens in unseren Standort.

Deutschland hat einen erheblichen Nachholbedarf bei Investitionen. Wir als Bundesregierung haben bereits den Weg dafür geebnet, dass die öffentliche Hand mehr in die Infrastruktur, die Modernisierung unseres Staates und die Digitalisierung investiert. Doch öffentliche Investitionen allein können das nicht leisten, was wir in Deutschland brauchen. Insbesondere können öffentliche Investitionen allein nicht das nachholen, was wir in den letzten Jahren versäumt haben an Investitionen auch in unsere Infrastruktur. Nur dann, wenn wir als Standort für private Investitionen attraktiv bleiben und für private Investitionen noch attraktiver werden, nur dann wird Deutschland wieder nach vorn kommen.

Mehr private Investitionen aus dem Inland, aber auch aus dem Ausland, dafür möchte ich heute ein sehr klares Signal setzen. Ich habe deshalb einen persönlichen Beauftragten für Investitionen in Deutschland berufen. Er wird, symbolisch gesprochen, Brücken zu Unternehmen, zu Investoren, zu unseren internationalen Partnern bauen. Der Investitionsbeauftragte wird Türen öffnen, Vertrauen in unseren Standort schaffen und Investitionen nach Deutschland holen. Ich habe für diese Aufgabe jemanden gewonnen, der viel Erfahrung hat und der im Inland und im Ausland hohen Respekt und großes Ansehen genießt. Seine Aufgabe ist klar: Mehr Kapital, mehr Projekte, mehr Zukunftschancen für unser Land! Diese Bundesregierung will, dass Deutschland wieder ein Topstandort für Investitionen und Unternehmen aller Art wird. Die Investoren sagen uns: Die Verfahren in Deutschland dauern zu lange, die Regeln sind zu kompliziert. Der Beauftragte wird diesen Stimmen Gehör auch mir gegenüber verschaffen und konkrete Vorschläge für den Rückbau der Bürokratie, für mehr Tempo und für bessere und verlässliche Rahmenbedingungen unterbreiten.

Ich freue mich, dass ich mit Martin Blessing jemanden für diese Aufgabe gewonnen habe, der als ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Commerzbank ein sehr erfahrener Manager ist. Er ist zudem international sehr erfahren und vernetzt, nicht zuletzt durch seinen Aufsichtsratsvorsitz bei der größten dänischen Bank. Damit ist klar: Der Beauftragte bringt internationale Erfahrung und ein starkes Netzwerk mit. Er ist hervorragend dafür geeignet, dem Investitionsstandort Deutschland neuen Auftrieb zu verleihen.

Ich will hinzufügen, dass Martin Blessing auch den Aufsichtsratsvorsitz der Gesellschaft German Trade and Investment, GTAI, übernehmen wird. Diese Gesellschaft ist dem Bundeswirtschaftsministerium nachgeordnet und unterstellt. Ich habe das auch mit der Bundeswirtschaftsministerin so abgesprochen. Wir werden also die Kräfte der Bundesregierung auf diese Weise bündeln, auch mit dem Aufsichtsratsvorsitz dieser Gesellschaft, die ihrerseits ebenfalls umstrukturiert wird. Aber das wird eine Aufgabe auch für Martin Blessing sein.

Unsere gemeinsame Nachricht der Bundesregierung vom heutigen Tage lautet also: Deutschland heißt Investoren willkommen und hat dafür ab dem 1. Oktober einen besonderen Ansprechpartner hier im Haus.

Martin Blessing wird Hand in Hand mit dem Bundeskanzleramt, mit dem Wirtschaftsministerium und dem Finanzministerium sowie allen anderen entscheidenden Ressorts der Bundesregierung arbeiten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Das Ziel ist: Gemeinsam gestalten wir eine Investitionspolitik in Deutschland aus einem Guss.

Vielen Dank, Martin Blessing! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit hier im Kanzleramt.

Martin Blessing:

Vielen Dank, Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren, ein herzliches Willkommen von mir! Ich freue mich sehr über diese spannende neue Aufgabe. Ich glaube, Deutschland – darin stimmen Sie sicherlich mit mir überein –, braucht Wachstum, und Wachstum braucht Investitionen. Es geht darum, wie wir insbesondere ausländischen Investoren dabei helfen können, hier am Standort Deutschland zu investieren

Wir alle wissen, dass es eine gewisse Wachstumsschwäche und eine gewisse Investitionsschwäche gibt. Aber es gibt natürlich auch ganz viele starke Faktoren, die für Deutschland sprechen. Ich möchte meinen Beitrag dafür leisten, dass mehr Investoren nach Deutschland kommen. Dazu werde ich mit Investoren reden. Ich werde zu Investoren reisen. Ich werde Investoren hierher einladen. Es ist auch geplant, eine große Investorenkonferenz auszurichten und natürlich auch, wie der Bundeskanzler eben schon sagte, deren Sorgen, Nöte und eventuell auch Anregungen aufzunehmen, zu bündeln und zu versuchen, den Blick der Investoren in die Diskussionen über notwendige Veränderungen für den Standort Deutschland einzubringen. Das Ziel für uns alle muss, wie gesagt, sein: mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätze, mehr ökonomische Dynamik, und dies gern in Zusammenarbeit mit all den Stellen in Deutschland, die dabei helfen können, zum einen natürlich mit der GTAI--German Trade and Investment und zum anderen natürlich auch mit den Ministerien, dem Bundeswirtschaftsministerium, dem Bundesfinanzministerium, aber auch weiteren Stellen. Die KfW wird sicherlich mit eingebunden sein. Es gibt schon eine erste Abstimmung mit der Initiative „Made for Germany“. Sie ist eher für inländische Investitionen inländischer Firmen. Ich denke also nicht, dass man sich gegenseitig auf die Füße treten wird, sondern dass man gemeinsam etwas für den Standort tun kann. Darauf freue ich mich.