Antrittsbesuch des Bundeskanzlers in den USA
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die NATO, Wirtschafts- und Handelsfragen sowie die bilateralen Beziehungen: Für das erste Treffen mit US-Präsident Trump hatte Bundeskanzler Friedrich Merz eine breite Themenpalette im Gepäck.
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Bundeskanzler Merz und Präsident Trump kamen zum gemeinsamen Gespräch im Oval Office des Weißen Hauses zusammen.
Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler
„Wir stimmen überein, wie fürchterlich dieser Krieg ist, und wir suchen nach Wegen, diesen Krieg zu beenden.” Das sagte Bundeskanzler Friedrich Merz bei der Pressekonferenz nach dem Gespräch mit US-Präsidenten Donald Trump im Oval Office des Weißen Hauses. Weiter betonte der Kanzler in Bezug auf den russischen Angriffskrieg, dass der US-Präsident die Macht habe, auf den russischen Präsidenten einzuwirken und ihn zu einem Waffenstillstand in der Ukraine zu bewegen. Es war das erste persönliche Treffen von Bundeskanzler Friedrich Merz mit US-Präsident Trump. Dieser hatte den Kanzler nach Washington eingeladen und begrüßte ihn im Weißen Haus.
Der Bundeskanzler sagte außerdem bei dem Zusammentreffen, er wolle die Zusammenarbeit von Kanzleramt und Weißem Haus wieder intensivieren. Mit Blick auf die deutsche Herkunft von Trumps Familie erklärte der Bundeskanzler, dass dies eine „sehr gute Grundlage für enge Zusammenarbeit zwischen Amerika und Deutschland” sein könne. Er hob auch die tiefe Dankbarkeit gegenüber den Vereinigten Staaten für die Befreiung Deutschlands von der Nazi-Herrschaft vor 80 Jahren hervor: „Das werden wir nie vergessen.”
Kanzler lobt im Anschluss „gutes Gespräch”
Nach dem Gespräch mit dem US-Präsidenten im Oval Office kamen Trump und Merz zum Mittagessen zusammen. Im Anschluss betonte Kanzler Merz, er sei mit dem Besuch „außerordentlich zufrieden”. Er lobte die gute Gesprächsatmosphäre, auf die man bei den kommenden Zusammenkünften aufbauen und die bilaterale Zusammenarbeit intensiveren werde. Bevor Merz die Heimreise nach Deutschland antrat, traf er sich im Kapitol noch mit einigen Senatoren.
Erwartungen vor Gesprächen mit US-Präsident Trump
„Ich freue mich auf den Besuch bei Präsident Trump”, hatte Bundeskanzler Friedrich Merz in einem Statement vor seinem Zusammentreffen mit dem US-Präsidenten betont. Dennoch erwarte er keine großen „Durchbrüche” bei den Themenbereichen, um die es in den Gesprächen gehen sollte. Neben den bilateralen Beziehungen von Deutschland und den Vereinigten Staaten sollte es bei dem Treffen auch um den Krieg in der Ukraine sowie um Wirtschafts- und Handelsfragen gehen. Außerdem sollten auch die Investitionen in die Verteidigung im Fokus stehen. Dazu hatte der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung vom 14. Mai 2025 angekündigt, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee Europas auszubauen.
Bundeskanzler Merz war am Donnerstagmorgen zu seinem Antrittsbesuch in den USA eingetroffen. Der Kanzler war während seines Besuchs in Washington D.C. im Blair House – dem Gästehaus des US-Präsidenten – untergebracht.
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Austausch vor zwei großen internationalen Treffen
Mit dem NATO-Gipfel in Den Haag und dem G7-Gipfel im kanadischen Kananaskis finden in den kommenden Wochen zwei große internationale Treffen statt. Für Bundeskanzler Friedrich Merz war es daher ein großes Anliegen, sich zuvor einmal persönlich mit US-Präsident Trump auszutauschen, nachdem sie bereits mehrfach miteinander telefoniert hatten.