Bundeskanzler Merz bei Jahrestagung des Markenverbandes
Bundeskanzler Friedrich Merz betonte bei der Jahrestagung des Markenverbandes, dass die Bundesregierung es ernst meint mit Reformen und Veränderungen, deshalb werde man dieses „auch in diesem Jahr noch auf den Weg bringen”. An die Unternehmer richtete Merz eine Bitte.
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Bundeskanzler Friedrich Merz hielt eine Rede beim Tag der Markenwirtschaft des Markenverbandes e.V.
Foto: Bundesregierung/Jesco Denzel
Bundeskanzler Friedrich Merz hat bei der Jahrestagung des Markenverbandes – dem „Tag der Markenwirtschaft“ – in Berlin betont, dass der Markenverband wie kein zweiter für „Made in Germany” stehe. Die Bundesregierung werde dafür sorgen, dass Deutschland „auch mit seinen Marken, mit dem, was uns stark gemacht hat, auf der Welt sichtbar und erfolgreich” werde. Das Ziel sei die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Neben dem Bundeskanzler nahm auch der Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger, teil. Das Motto des diesjährigen Treffens lautet „Marken machen Mut”.
Deutschland fit machen
Die Koalitionsbeschlüsse vom Vortag zeigten, dass die Bundesregierung es „mit Reformen und Veränderungen ernst“ meint, betonte Bundeskanzler Merz. Die Bundesregierung wolle „systematisch in die Arbeit gehen, in Deutschland eine höhere Produktivität zu erzielen“. Die Grundentscheidung der Koalition sei: „Dieses Land, die Bundesrepublik Deutschland, muss ein Industriestandort bleiben.“ Das gelte insbesondere auch für die Automobilindustrie. Zusammen mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern werde die Bundesregierung alles tun, um dieser Industrie „auch regulatorisch in Deutschland, in Europa und auf den globalen Märkten eine Zukunft“ zu geben.
Finanzierung von Unternehmen verbessern
Unternehmen bräuchten allerdings eine „vernünftige Finanzierung”, so Merz. Notwendig sei daher ein Kapitalmarkt, den auch kleinere und mittlere Unternehmen in Anspruch nehmen können, ohne auf die Banken angewiesen zu sein. Nach Ansicht von Bundeskanzler Merz sei zudem die Regulierung von Banken in Deutschland im internationalen Vergleich zu rigoros: „Wir sind in Deutschland zu stark bankenfinanziert, und die Banken sind zu stark reguliert, als dass Sie heute in Ihren Unternehmen noch die Finanzierung erhielten, die Sie wirklich brauchen, um zu wachsen und neue Märkte zu erschließen”, sagte Merz.
Für offene Gesellschaft und Marktwirtschaft werben
Der Bundeskanzler bat die vertretenen Unternehmerinnen und Unternehmer außerdem darum, sich für die offene, freiheitliche Gesellschaft und die marktwirtschaftliche Ordnung stark zu machen. Diese sei „die Grundvoraussetzung dafür, dass wir in diesem Land auf Dauer Wohlstand und soziale Gerechtigkeit gewährleisten können“. Deutschland habe alle Chancen, die vorhandenen Probleme zu lösen. Es sei Aufgabe der Politik, diese Probleme zu erkennen, zu lösen und dafür zu sorgen, „dass man in diesem Land weiter in Freiheit, in Frieden, in Wohlstand und mit sozialer Gerechtigkeit leben kann“, so Merz.
Der 1903 in Berlin gegründete Markenverband ist die Spitzenorganisation der deutschen Markenwirtschaft und mit seinen rund 300 Mitgliedern der größte Verband dieser Art in Europa. Die Mitgliedsunternehmen stammen aus vielen Branchen – etwa Automobil, Finanzen, Nahrungs- und Genussmittel sowie Telekommunikation und Luxus. Der Präsident ist seit 2023 Franz-Olaf Kallerhoff.