"Das ist schon eine spannende Erfindung"

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Exponate auf dem Digital-Gipfel 2020 "Das ist schon eine spannende Erfindung"

Der Digitalgipfel 2020 fand erstmalig ausschließlich digital statt. Die Bundeskanzlerin nahm deshalb an einem virtuellen Rundgang teil. An drei besonders innovativen Beispielen konnte sie sehen, wie Forschung und Wirtschaft das diesjährige Motto des Gipfels "Digital nachhaltiger leben" praktisch umsetzen.

2 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Merkel inspiziert den präzisesten Spiegel der Welt

Bundeskanzlerin Merkel inspiziert den präzisesten Spiegel der Welt

Foto: Bundesregierung / Bergmann

Mikrochip-Produktion der Zukunft

Der Vorstandsvorsitzende der ZEISS-Gruppe, Karl Lambrecht, stellte das Verfahren der EUV-Lithographie (mit extrem ultraviolettem Licht) vor. Damit können noch kleinere, effizientere und leistungsfähigere Mikrochips produziert werden. Die meisten der Geräte, die heute unseren Alltag bestimmen – darunter Computer, Handys, Autos und Haushaltsgeräte – enthalten Mikrochips für elektronische Anwendungen. Die Grundlage für die Belichtung von Mikrochips bildet die optische Lithographie. Als Lichtquelle dient ein Laser, dessen Strahlen durch ein System von speziell angefertigten Spiegeln und Linsen gelenkt werden. Die Kanzlerin hatte den "präzisesten Spiegel der Welt", der bei diesem Verfahren zum Einsatz kommt, dann auch persönlich vor sich. Es dauert allein ein Jahr um solch einen hochwertigen Spiegel herzustellen. Die Firma ZEISS hat über 25 Jahre an der EUV-Lithographie geforscht und ist heute einziger Anbieter auf dem Weltmarkt. "Das ist schon eine spannende Erfindung", sagte die Kanzlerin.

Bundeskanzlerin Merkel vor einem Modellhaus "Smartes Quartier Jena-Lobeda"

Bundeskanzlerin Merkel vor einem Modellhaus "Smartes Quartier Jena-Lobeda"

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Smartes Quartier Jena-Lobeda

Im Jenaer Stadtteil Lobeda wird die Fusion von Digitalisierung und Alltag sichtbar. Dort wurden Plattenbauten aus DDR-Zeiten mit Smart-Home-Elementen sowie digitalen Lösungen ausgestattet. Von der Heizung, der Postzustellung über Car-Sharing bis zur Telemedizin werden fast alle Aspekte des täglichen Lebens erfasst. Intelligent vernetzte Technologien und innovative Mobilitätslösungen schonen Ressourcen und sparen Energie.

Die Stadtwerke Jena tragen mit diesem Projekt maßgeblich dazu bei, Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen. Im Frühjahr 2021 werden die ersten Mieter in das smarte Wohnquartier einziehen können. Die Kanzlerin hatte einen dieser Wohnblöcke als Miniaturmodell vor sich, auf dem verschiedene Nachhaltigkeitsziele abgebildet sind. Sie betrachtet als besonders wichtig, dass diese Art des Wohnens auch zu einem erschwinglichen Preis möglich sei. Das Smarte Quartier Jena-Lobeda soll schließlich als Modell das Wohnen der Zukunft vorleben.

Bundeskanzlerin Merkel betrachtet ein Lichtquelle für sichere Quantenkommunikation

Bundeskanzlerin Merkel betrachtet ein Lichtquelle für sichere Quantenkommunikation

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Sichere Kommunikation mit Lichtquanten

Mit der Zunahme von digitaler Kommunikation wächst auch die Bedeutung der Datensicherheit. "Man will nicht abgehört werden", antwortete die Kanzlerin auf die Frage, was für sie beim Thema Informationssicherheit wichtig sei. Die Forscher der Fraunhofer Gesellschaft präsentierten auf dem Digitalgipfel 2020 eine Technologie, die eine neue Qualität der IT-Sicherheit verspricht. Die Kanzlerin konnte das Herzstück der Quantenkommunikation der Zukunft, eine Lichtquelle für verschränkte Photonen, in Augenschein nehmen. Bei der Liveschalte in ein Quantenlabor zeigte sie sich beeindruckt von der Forschungsarbeit vor Ort.

Die Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickeln dort in einem Konsortium mit Industriepartnern ein praxistaugliches Kommunikationsnetz für die Quantenkryptografie. Damit sollen zunächst Einrichtungen des Bundes Daten sicher austauschen. Mit der Initiative "QuNET" legen deutsche Spitzenforschung und Unternehmen gemeinsam den Grundstein für die sichere Kommunikation der Zukunft. Die Bundesregierung hatte bereits 2015 das Forschungsrahmenprogramm zur IT-Sicherheit gestartet, um dieses Ziel zu erreichen. In den kommenden Jahren stockt sie ihre Unterstützung im Bereich der optischen Quantenkommunikation massiv auf.