Mit den neuen ressortübergreifenden Arktisleitlinien unterstreicht die Bundesregierung ihre Bereitschaft, mehr Verantwortung für den arktischen Raum zu übernehmen. Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich auch das geopolitische Umfeld für die deutsche und europäische Arktispolitik dauerhaft verändert.

Da Entwicklungen in der Arktis globale Auswirkungen haben, ist die Bundesregierung daran interessiert, Sicherheit und Stabilität in der Arktis zu wahren. Sie unterstützt ihre EU- und NATO-Partner in der Region dabei, gemeinsame Sicherheitsinteressen zu verteidigen.

Lesen Sie hier die „Leitlinien deutscher Arktispolitik.“

Umweltschutz und Forschung

Außerdem ist die Arktis ein Frühwarnsystem für die globale Erderwärmung und leidet besonders an den Folgen des verschärften Klimawandels. Sie erwärmt sich bis zu viermal so schnell wie der Rest der Welt. Das hat gravierende Folgen – auch für Deutschland und Europa. Für die Bundesregierung ist dies Grund, das deutsche Engagement in der Region weiter auszubauen.

Deutschland möchte sich durch Beiträge beim Umwelt- und Klimaschutz sowie der breit aufgestellten deutschen Arktisforschung noch stärker engagieren. Auch auf europäischer Ebene soll das Thema stärker vorangetrieben werden.

Verantwortungsvoll gestalten

Die Leitlinien zielen auf eine nachhaltige Entwicklung der Region ab. Die arktische Rohstoffgewinnung soll verantwortungsvoll gestaltet werden: durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien und unter Anwendung höchster Umweltstandards. Dies kann auch zur Rohstoffsicherheit in Deutschland beitragen.

Außerdem ist die Arktis der Lebensraum für rund vier Millionen Menschen. Die Bundesregierung setzt sich für die Interessen der dort lebenden Menschen, insbesondere für die Rechte der indigenen Bevölkerungsgruppen, ein.

Kernziele der deutschen Arktispolitik

In der Aktualisierung der Leitlinien der deutschen Arktispolitik sind sechs Ziele festgehalten: 

• Wahrung von Sicherheit und Stabilität in der Arktis und verstärktes sicherheitspolitisches Engagement im Rahmen von NATO und EU
• Verteidigung der internationalen regelbasierten Ordnung und Stärkung von Resilienz in der Arktis
• Einsatz für einen konsequenten Klima- und Umweltschutz im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris
• Erhalt und Ausbau einer verantwortungsvollen Forschung als Grundlage für politisches Handeln
• Nachhaltige Entwicklung der Arktis unter Beachtung des Vorsorge- und Verursacherprinzips
• Konsequente Einbeziehung der indigenen Bevölkerung und Wahrung von deren Rechten auf Freiheit, Gesundheit und Selbstbestimmung in ihrem Lebensraum