Integrationsmedaille für außerordentliches Engagement

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz, ehrt jedes Jahr Bürgerinnen und Bürger, die sich durch ihr zivilgesellschaftliches Engagement in der Integrationsarbeit besonders hervorheben. Am 19. Dezember zeichnet sie acht Projekte mit neun Personen mit der Integrationsmedaille aus, die sich auf beispielgebende Weise für Jugendliche in der Einwanderungsgesellschaft einsetzen. Die Vorschläge für die Nominierungen wurden von den Fraktionen des Deutschen Bundestages eingereicht.

Hierzu erklärt Staatsministerin Aydan Özoğuz:

„Jedes Jahr sehen wir, wie vielfältig, kreativ und ausdauernd sich Bürgerinnen und Bürger in Deutschland für eine bessere Integrationsarbeit einsetzen. Mit der Verleihung der Integrationsmedaille möchte ich ihnen meinen Dank und meine Wertschätzung aussprechen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt unseres Landes.

Ich habe auch 2016 die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gebeten, mir Personen aus ihren Wahlkreisen vorzuschlagen, die sich vorbildlich für mehr Teilhabe und Zusammenhalt in der Einwanderungsgesellschaft einsetzen. Ich freue mich, dass ich diesmal Persönlichkeiten ehren darf, die sich unter anderem für Jugendliche mit familiären Einwanderungsgeschichten stark machen. Die neun Preisträgerinnen und Preisträger setzen sich in ganz unterschiedlichen Bereichen dafür ein, dass Einwanderer, Flüchtlinge, aber auch Einheimische, deren Eltern oder Großeltern einst ins Land kamen, teilhaben können – in der Schule, am Arbeitsmarkt, beim Engagement in der Gewerkschaft oder generell im Alltagsleben. Sie sind Vertrauensperson, Berater und auch Vorbild für viele jüngere Menschen.

Die Ausgezeichneten stehen damit für die vielen hunderttausend Menschen, die sich tatkräftig für ein gutes Zusammenleben in Deutschland engagieren.“

Die acht Integrationsmedaillen gehen 2016 an:

  • Xhavit Mustafa (46 Jahre, Bayreuth). Er ist Fußballtrainer für junge Flüchtlinge und Leiter des Projekts „Tor zur Welt“, das jungen Spielerinnen und Spielern des Fußballvereins Spielervereinigung Bayreuth Sprachkurse, Kulturprogramme und Ausflüge anbietet.
  • Dr. Anke Kästner (56 Jahre, Leipzig). Sie leitet den Verein Internationale Frauen Leipzig. Hier berät und unterstützt sie Migrantinnen, organisiert Musikabende und begleitet die Frauen im Alltag.
  • Şukriye Doğan (45 Jahre, Berlin). Sie ist Projektleiterin im Jugendmigrationsdienst des Diakoniewerkes Simeon. Sie ist eine erste Anlaufstelle für junge Migranten und hilft, den Alltag zu bewältigen, erklärt kulturelle Unterschiede und bietet schulische wie berufliche Orientierung an.
  • Steffen Vogt (51 Jahre, Rostock). Er ist Mitgründer des Ökohaus e.V. Der Verein ist auch in der Flüchtlingshilfe aktiv, bietet Erzähl- und Schreibwerkstätten an und hat die deutschlandweit erste Boulder-Kletterhalle für Flüchtlingskinder gebaut.
  • Abdul Abbasi und Allaa Faham (22 und 19 Jahre, Hamburg). Beide kamen als Flüchtlinge aus Syrien und studieren jetzt Zahnmedizin. Sie betreiben den YouTube-Kanal und die Facebook-Seite German Lifestyle (GLS), auf der sie selbstgedrehte Filme über das Leben in Deutschland zeigen
  • Sefariye Ekşi (58 Jahre, Köln). Sie ist gewerkschaftlich aktiv und Vorsitzende der Föderation demokratischer Arbeitervereine e.V. (DIDF). Hierzu gehört auch die DIDF-Jugend, die sich gezielt für Teilhabechancen von Jugendlichen einsetzt.
  • Mohamad Zaher (67 Jahre, Berlin). Der Sportlehrer leitet den Verein Karame e.V. Der Verein bietet arabischen Jugendlichen Hausaufgabenbetreuung an, organisiert Anti-Gewalt-Workshops, junge Flüchtlinge bekommen dort Deutschunterricht.
  • Bella Buchner (43 Jahre, Leverkusen). Sie ist im Integrationsrat der Stadt Leverkusen und engagiert sich im Arbeitskreis Jugendarbeit. Bei „Nasch Dwor – unser Haus“ organisiert sie Sprach- und Freizeitkurse und fördert den interreligiösen Dialog.