Internationale Grüne Woche
Auf der Grünen Woche präsentiert sich die Bundesregierung mit einer breiten Themenpalette – von A wie Artenschutz bis Z wie zukunftsorientierte Tierhaltung. Den Auftakt bildeten das Global Forum für Food and Agriculture und die Berliner Agrarministerkonferenz.
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Grüne Woche in Berlin: Nachhaltige Kreislaufwirtschaft statt fossiler Sackgasse.
Foto: Messe Berlin GmbH
Noch bis zum 26. Januar hat die Internationale Grüne Woche in Berlin ihre Türen geöffnet. Die Bundesregierung ist mit drei Bundesministerien vertreten. Unter dem Motto „Gutes Essen. Starkes Land. Zukunftsfeste Landwirtschaft” lädt das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung die Besucherinnen und Besucher zu einem vielfältigen und interaktiven Programm ein. Es geht um die Eindämmung der Lebensmittelverschwendung, Artenvielfalt und Klimaschutz, Fischerei, ländliche Regionen, regionale Wertschöpfung sowie um zukunftsfeste Tierhaltung. Auch technische Innovationen werden präsentiert.
„Land.kann.Vielfalt. – Mach mit!”
Ein Höhepunkt bildete am 22. und 23. Januar das Zukunftsforum Ländliche Entwicklung, das vom Bundeslandwirtschaftsministerium organisiert wurde. Es startete mit dem Aufruf „Land.kann.Vielfalt. – Mach mit!”.
Insgesamt 30 Foren beschäftigten sich mit den aktuellen Herausforderungen der ländlichen Räume und diskutierten Lösungen – etwa zu gleichwertigen Lebensverhältnissen, zur Gewinnung von ehrenamtlich Engagierten, Förderung von Kunst und Kultur, aber auch der Frage, wie Frauen in kommunalen Gremien aktiver werden sowie Kinder und Jugendliche besser in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden können.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sagte bei der Eröffnungsveranstaltung: „Wie wir Teilhabe und ländliche Gemeinden als Keimzellen von Vielfalt und Demokratie erhalten – darum geht es bei unserem diesjährigen Zukunftsforum. Das gilt besonders mit Blick auf das Engagement von Frauen und jungen Menschen.” Dem stimmte Bundesfamilienministerin Lisa Paus zu: „Unser Land lebt von Vielfalt, vom Mut zur Veränderung und von Menschen, die anpacken. Gerade im ländlichen Raum ist das Engagement junger Menschen und Frauen deshalb unverzichtbar.”
Folgen des Klimawandels im Fokus
Starkregen, Stürme, Überschwemmungen und starke Hitzeperioden sowie Dürren: Extreme Wetterereignisse werden immer häufiger. Das Bundesumweltministerium informiert auf der Grünen Woche darüber, wie die Auswirkungen begrenzt und möglichst vermieden werden können. Praktische Maßnahmen für die Umsetzung in der Stadt und auf dem Land werden unter dem Motto „Klimawerkstatt. Gemeinsam für ein gutes Leben” präsentiert.
Globale Ernährungssicherheit und ein Leben ohne Hunger weltweit – diese Themen greift das Bundesentwicklungsministerium auf der Messe auf. Es geht unter anderem um Anbaumethoden, die an die Gegebenheiten vor Ort angepasst sind und um nachhaltige und faire Lieferketten. Insbesondere faire, also existenzsichernde Einkommen für die Produzentinnen und Produzenten von Lebensmitteln in den Partnerländern, werden vorgestellt. Besucherinnen und Besucher erfahren, welche Ansätze und Projekte das Ministerium hier unterstützt. In der „Klimakuppel“ können Besucher darüber hinaus mit allen Sinnen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft erfahren.
Weltweite Bioökonomie-Partnerschaft vereinbart
Im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche fand unter dem Vorsitz des Bundeslandwirtschaftsministeriums das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) statt. Drei Tage lang tauschten sich Expertinnen und Experten, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu dem Thema „Bioökonomie nachhaltig gestalten” aus. Sie verständigten sich darüber, dass der Bioökonomie zukünftig eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung der Rohstoffbasis zukommen kann.
Die Agrarministerinnen und -minister bekannten sich dazu, den Beitrag nachhaltiger Bioökonomie zur globalen Ernährungssicherung zu stärken, die Biodiversität zu erhalten und das Klima zu schützen. Bei der Berliner Agrarministerkonferenz am 18. Januar mit Vertreterinnen und Vertretern von rund 70 Staaten wurde ein entsprechendes Kommuniqué verabschiedet. Gemeinsam mit internationalen Partnern soll durch eine globale Bioökonomie-Partnerschaft bei der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN, Wissen gebündelt werden.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir unterstrich das Anliegen: „Wir brauchen einen effektiven Wissenstransfer. Mit der Bioökonomie-Partnerschaft nehmen wir den Faden der brasilianischen G20 Präsidentschaft auf, die im vergangenen Jahr eine globale Bioökonomieinitiative gestartet hat. Damit wollen wir in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft kommen, statt in der fossilen Sackgasse zu stecken.“