Generalsanierung der Bahnstrecken nach neuem Konzept

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Schienen-Infrastruktur Generalsanierung der Bahnstrecken nach neuem Konzept

Neue Gleise und Weichen, moderne Bahnhöfe und Stellwerke: 41 Strecken sollen deutschlandweit bis Ende 2030 saniert werden. Das erste Projekt, die Riedbahn, wurde jetzt planmäßig fertiggestellt. Als Nächstes steht die Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin an.

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Gleisbauarbeiten mit Kran.

Bei den Bauarbeiten auf der Riedbahn wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten unter anderem an Weichen und Gleisbett vorgenommen.

Foto: Deutsche Bahn AG / Benjamin Kedziora

Eine 70 Kilometer lange Bahnstrecke – für fünf Monate komplett gesperrt und Gleise, Weichen, Signale, Stellwerke und Bahnhöfe erneuert und modernisiert: Bei der Generalsanierung der Riedbahn, der stark frequentierten Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, wurde das neue Konzept der Deutschen Bahn erstmals angewendet. Als nächstes Projekt ist die Sanierung der Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin geplant. 

Neues Konzept der Generalsanierung

Der Generalsanierung dieser stark ausgelasteten Strecke liegt ein neues Konzept zugrunde: Anstatt über einen langen Zeitraum, teils über Jahre, immer wieder einzelne Arbeiten bei laufendem Betrieb durchzuführen, wird ein Abschnitt für wesentlich kürzere Zeit komplett gesperrt und saniert. Den Bahnkunden steht währenddessen ein Ersatzverkehr zur Verfügung. Das wurde auch im Fall der Riedbahn-Sanierung praktiziert. Etwa 150 Busse waren im Einsatz.

„Das, was viele nicht für möglich gehalten haben, ist geglückt. Damit befinden wir uns auf dem Weg zu einer pünktlichen und zuverlässigen Eisenbahn“, kommentierte Bundesverkehrsminister Volker Wissing den Abschluss der Arbeiten vor wenigen Tagen.

Nun will die Bahn 40 weitere stark befahrene „Hochleistungskorridore“ nach diesem Modell sanieren. „Auch wenn sich die noch anstehenden Korridore immer wieder voneinander unterscheiden, wird es mit dieser Herangehensweise gelingen, unser Bestandsnetz in kürzester Zeit in einen modernen Zustand zu versetzen“, ist Bundesverkehrsminister Volker Wissing überzeugt.

Hamburg-Berlin als nächste Strecke geplant

Als Nächstes steht die Generalsanierung der Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin an – die verkehrsreichste Städteverbindung des Landes. Sie ist mit rund 280 Kilometern etwa viermal so lang wie die Riedbahn. Geplant ist, die Strecke für die Sanierung zwischen August 2025 und April 2026 zu sperren. Der Fernverkehr soll über Stendal und Uelzen umgeleitet werden. Im Regionalverkehr ist ein Ersatzverkehr mit Bussen vorgesehen.

2025 soll auch die besonders für den Güterverkehr bedeutende Strecke zwischen Oberhausen und der Grenze zu den Niederlanden bei Emmerich saniert werden. 2026 sollen die Verbindungen Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg, Obertraubling-Passau und Troisdorf-Koblenz-Wiesbaden folgen.  

152 neue Weichen, 20 sanierte Bahnhöfe

Die Riedbahn ist die erste von insgesamt 41 geplanten Generalsanierungen der Bahn. Die Strecke hat eine hohe Bedeutung für den Nah- und insbesondere den Fernverkehr: Etwa jeder siebte ICE und IC der Deutschen Bahn benutzt die Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim: im Schnitt ein Zug alle fünf Minuten. Darüber hinaus sind drei von elf europäischen Güterstrecken mit diesem Bahnabschnitt verbunden.

Für die Riedbahn-Erneuerung wurden allein 380.000 Tonnen Schotter bewegt. 111 Kilometer Gleise und 152 Weichen ausgewechselt, 130 Kilometer Fahrdraht getauscht. Es wurden mehr als 15 Kilometer Lärmschutzwände errichtet und 230.000 Bahnschwellen verlegt. Zudem gibt es nun auf der Riedbahn 20 komplett sanierte Bahnhöfe. Die Investitionen für das Sanierungsprojekt: insgesamt etwa 1,3 Milliarden Euro.