Für mehr Tier- und Naturschutz

Antrittsrede der Bundeslandwirtschaftsministerin Für mehr Tier- und Naturschutz

Naturschutz und Landwirtschaft sind für Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner keine Gegensätze. Tierwohl muss sich lohnen, betont sie. Sie will mehr Gewicht auf Ernährungsbildung legen und dafür sorgen, dass Nahrungsmittel-Erzeuger mehr Wertschätzung erfahren.

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Julia Klöckner

Die ländlichen Regionen seien die Kraftzentren unseres Landes, so Klöckner.

Foto: CDU Rheinland-Pfalz

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Wein-, Obst-, Gemüse- und Gartenbau, Fischerei und Tierhaltung, Erhalt von Kulturlandschaft, Biodiversität und starke ländliche Räume, das seien die Lebensthemen der Menschen. Sie hätten besondere Wertschätzung verdient, so die neue Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in ihrer Antrittsrede im Bundestag.

Tierwohllabel und Ernährungsbildung

"Ich will, dass es den Tieren gut geht, dass Tierwohl sich lohnt - für den Verbraucher, für den Tierhalter und für das Tier", so Klöckner. Sie werde deshalb ein staatliches Tierwohllabel einführen. Bessere Standards müssten für den Verbraucher klar erkennbar sein. Er könne damit künftig entscheiden, was ihm Tierwohl wert sei.

Klöckner sagte, ein weiteres zentrales Politikfeld werde die Ernährungsbildung. "Nur mit Wissen über Ernährung kann man auch Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes begegnen". Das Thema gesunde Ernährung gehöre deshalb unbedingt bereits in die Kitas und in die Schulen.

Moderne Landwirtschaft und Digitalisierung

Viele unserer Bauern seien bereits Vorreiter in der Digitalisierung. Im Hightech-Stall würden der Gesundheitszustand und die Milchqualität überwacht und dem Bauer auf das Handy geschickt. Um das zu verstetigen, werde das Bundeslandwirtschaftsministerium einen Schwerpunkt auf Innovation und Forschung, auf Nachhaltigkeit von der Ackerfurche bis zu Cloud setzen, so die Ministerin.

Naturschutz und Landwirtschaft

Naturschutz und Landwirtschaft seien keine Gegensätze. Sie wolle gemeinsam mit der Landwirtschaft und den europäischen Partnern eine Lösung für den Umgang mit Neonicotinoiden finden. Die Wissenschaft habe diese als klar ursächlich für das Bienensterben benannt. "Was für Bienen schädlich ist, muss weg vom Markt", betonte Klöckner.

Schwerpunkt ländlicher Raum

Die ländlichen Regionen seien die Kraftzentren unseres Landes, die jedoch gute Rahmenbedingungen bräuchten, sagte Klöckner weiter. "Strukturschwache Regionen werden wir stärken und die Regionen beim Demografischen Wandel nicht alleine lassen. Dafür werden wir Geld in die Hand nehmen."

Abschließend unterstrich die Ministerin, sie werde sich dafür einsetzen werde, dass die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik - trotz Brexit - unseren Bäuerinnen und Bauern und den ländlichen Räumen stabile Rahmenbedingungen biete.

Julia Klöckner leitet seit März 2018 das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Zwischen 2002 und 2011 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2009 bis 2011 war sie Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.