Für eine stabile Energiewende

EEG-Umlage Für eine stabile Energiewende

Nach Rückgängen 2018 und 2019 wird die Ökostrom-Umlage nächstes Jahr leicht ansteigen. Damit stehen mehr finanzielle Mittel für Erneuerbare Energien bereit. Am Strompreis, den die Bürgerinnen und Bürger zahlen, macht die Umlage nur einen geringen Anteil aus. 

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Ein Windrad steht auf einer grünen Wiesenlandschaft.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördert Ökostrom in Deutschland.

Foto: Judith Affolter

Im kommenden Jahr wird die EEG-Umlage 6,756 Cent pro Kilowattstunde betragen, das hat die Bundesnetzagentur am Dienstag bekanntgegeben . Aktuell beträgt diese Umlage 6,4 Cent.

EEG-Höhe wird berechnet

Berechnet wird die EEG-Umlage aus der erwarteten Gesamtmenge an Ökostrom nach dem EEG-Gesetz und dem erwarteten Stromverbrauch in Deutschland. Für 2020 ergeben die Berechnungen einen Umlagebetrag von 23,9 Milliarden Euro.

Die Förderung der Erneuerbaren Energien wird mit den Einnahmen aus der EEG-Umlage finanziert. Die Endverbraucherinnen und -verbraucher bezahlen damit den Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Auf der Grafik wird angezeigt, wie sich der Strompreis zusammensetzt. Hierzu zählen die Kosten für Energiebeschaffung, Vertrieb und Marge, Steuern, Nettonetzentgelt, die EEG-Umlage und sonstige Kosten und Umlagen. Dabei beträgt die EEG-Umlage 22,4%.

Quelle: Bundesnetzagentur, Monitoringbericht 2017, Werte gerundet.

Foto: Bundesregierung

Auf der Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der Ausgleichsmechanismus-Verordnung kalkulieren die Netzbetreiber die Umlage und veröffentlichen sie dann jährlich Mitte Oktober. Die Bundesnetzagentur überwacht die ordnungsgemäße Ermittlung.

Netzstabilisierende Maßnahmen kosten

In Deutschland wächst der Anteil an Wind- und Sonnenstrom, der ins Netz eingespeist wird. Weil aus diesen Quellen nicht immer die gleiche Menge an Strom erzeugt wird, müssen die Anbieter sogenannte netzstabilisierende Maßnahmen vornehmen.

Diese Maßnahmen kosten derzeit etwa 60 Prozent der Netzentgelte, 25 Prozent entfallen auf Investitionen für den Netzausbau.

EEG-Umlage hat sich stabilisiert

Bei ihrer Einführung vor 19 Jahren betrug die Umlage 0,19 Cent pro Kilowattstunde. Besonders hoch fielen die Anstiege von 2010 auf 2011 und von 2012 auf 2013 aus. Deshalb hat die Bundesregierung das EEG im Jahr 2014 angepasst. Anschließend sank die Umlage im Jahr 2015 erstmals - seitdem ist sie in ihrer Höhe relativ stabil. 2020 wird sie trotz der leichten Erhöhung niedriger ausfallen als in den Jahren 2017 und 2018.

Durch das EEG 2017 wird die Vergütung für den erneuerbaren Strom nicht wie bisher staatlich festgelegt, sondern durch Ausschreibungen am Markt ermittelt.

Netzbetreiber kündigen Offshorenetzumlage an

Zugleich gaben die großen Stromnetzbetreiber die sogenannte Offshorenetzumlage für 2020 bekannt. Sie beträgt wie im Vorjahr 0,416 Cent pro Kilowattstunde. Die Kosten für den Anschluss von Windkraftanlagen vor den Küsten an das Hauptstromnetz werden über diese Netzumlage von den Verbrauchern getragen.